Brilon. 2020 werden die NRW-Bürgermeister gewählt. Die Parteien halten sich in den Städten mit der Präsentation der Kandidaten zurück. Außer in Brilon.
Dr. Christof Bartsch tritt bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr erneut als Bürgermeister-Kandidat der SPD an. Seine Bereitschaft dazu teilte er am Mittwoch in der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins offiziell und formal mit - und erhielt prompt dafür das einstimmige Votum der Versammlung.
Mit der SPD hat die erste der im Rat vertretenen Parteien ihren Spitzenkandidaten für die Kommunalwahl öffentlich bekannt gemacht. „Christof Bartsch hat in den vergangenen fünfeinhalb Jahren gute Arbeit geleistet; er ist eine hervorragende Wahl“, so der Vorsitzende des Ortsvereins, Dirk Wiese (MdB), zur WP.
Dr. Bartsch habe die Politik der „offenen Türen“ von Franz Schrewe „nahtlos fortgesetzt, und sich gleichermaßen um die Bürger und Belange sowohl der Kernstadt wie auch der Dörfer gekümmert. Unter der Führung von Dr. Bartsch habe die Stadt in den vergangenen Jahre eine erfolgreiche Entwicklung fortgesetzt.
Wiese: „Müssen Ärmel hochkrempeln“
Darauf ausruhen will sich die SPD aber nicht: „Wir müssen die Ärmel hochkrempeln“, so Wiese weiter. Ziel sei, nicht nur erneut - wie schon seit mittlerweile 20 Jahren - den Bürgermeister zu stellen, sondern auch stärkste Fraktion im Rat zu werden. Franz Schrewe war 1999 zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt des Waldes gewählt worden; in der Stichwahl hatte er sich damals gegen den CDU-Kandidaten, den langjährigen Stadtdirektor Eberhard Schüle (†) durchgesetzt.
70-Stunden-Woche
Mit dem Spitzenjob im Briloner Rathaus hat der Dipl.-Finanzwirt und Dipl.-Kaufmann seine geregelte Tätigkeit als Dozent an der Fachhochschule für Finanzen in Nordkirchen gegen eine, wie er sagt, 70-Stunden-Woche getauscht: „Das gehört dazu.“ Das wusste er, was er nicht wusste: Die „absolute Öffentlichkeit“, die das Polit-Geschäft in einer derart exponierten Position mit sich bringt, habe er geringer eingeschätzt. Und auch, dass im politischen Miteinander auf kommunaler Ebene so stark ideologisiert werde. Dr. Bartsch: „Dabei geht die Sachorientierung verloren.“ Unterm Strich sei er bei Abwägung der bisherigen fünfeinhalb Jahre zu der Entscheidung gekommen, den Weg weiter zu gehen.
Neues Gesicht für den Kreistag
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Die Mitgliederversammlung nominierte auch die Kandidaten für den Kreistag. Mit Günter Wiese (Brilon) und Ludger Böddecker (Alme) wurden die beiden bisherigen Kreistagsmitglieder erneut aufgestellt, hinzu kommt Sebastian Schmidt (34) aus Altenbüren. Er rückt als Kandidat für den ebenfalls aus Altenbüren stammenden Willi Morgenroth nach.