Brilon. Die Polizei machte in Brilon einen Rekord-Drogen-Fund. Der Dealer stand vor Gericht. Von dem Rauschgiftverkauf finanzierte er seinen Leben.
Es war eine Menge Rauschgift, die - so die Polizei Ende Mai - „in dieser Dimension im Hochsauerland nicht allzu häufig“ sichergestellt werde. Rund 5,6 Kilo Amphetamine, etwa 2,2 Kilo Marihuana, 295 Gramm MDMA-Zubereitung sowie 187 Gramm Ecstasy-Tabletten hatte ein 23-Jähriger im Keller seiner Wohnung in Brilon gebunkert. Jetzt präsentierte ihm das Schöffengericht Brilon die Quittung: drei Jahre Haft.
Nur ein Teil der Drogen von der Polizei sichergestellt
Das sichergestellte Rauschgift war aber nur ein Teil der Drogen, mit denen der Angeklagte seit Sommer vergangenen Jahres zu tun hatte. Damals hatte er bei einem dem Gericht bekannten Dealer 500 Gramm Amphetamin geordert, um es mit Gewinn weiterzuverkaufen. Der 23-Jährige staunte allerdings nicht schlecht, als plötzlich ein bisher nicht ermittelter Dritter mit zehn Kilo bei ihm klingelte. Auch wenn der Angeklagte den Stoff in dieser Menge gar nicht bestellt hatte, nahm er ihn an. Zudem nahm er dem Unbekannten rund 500 Gramm MDMA sowie etwa 400 Gramm Ecstasy-Tabletten ab.
Die illegalen Geschäfte florierten
Bis zu seiner Festnahme hatte der Angeklagte von der Lieferung mehr als die Hälfte weiterverkauft, das MDMA zu 15 Euro pro Gramm, das Amphetamin - je nach Abnehmer - für etwa zwei bis drei Euro pro Gramm. Die Geschäfte florierten offenbar, im Frühjahr jedenfalls bestellte der selbst drogenabhängige junge Mann erneut zwei Kilo Amphetamin sowie Marihuana in gleichem Umfang.
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Details konnten die Ermittler sogenannten - Buchführung muss sein - „Ticker-Listen“ entnehmen, auf denen Kunden, Mengen und Beträge notiert waren. Da gibt es noch weitere juristische Nachspiele.
Von dem Drogengeld bestritt der 23-Jährige seinen Lebensunterhalt, zumindest überwiegend. Neben diesen Einnahmen verfügte er noch über 160 Euro aus einem Minijob und einem Mietzuschuss von der öffentlichen Hand.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.