Hochsauerlandkreis/Brilon. Die Motorradsaison 2019 neigt sich dem Ende zu. Die Polizei im Hochsauerlandkreis zieht eine Bilanz – und die fällt bitter und erschreckend aus.
Die Zahl der Todesfälle auf den Straßen im Hochsauerlandkreis ist deutlich nach oben geschnellt. In diesem Jahr starben leider schon zehn Motorradfahrer auf den Straßen. Bei neun dieser Unfälle war der Motorradfahrer der Verursacher, so die Polizei.
Insbesondere die hohen Geschwindigkeiten haben zu den Unfällen geführt. „Und gerade die Geschwindigkeit entscheidet bei einem Unfall über Leben und Tod“, sagt Polizeisprecher Holger Glaremin.
Im Jahr 2019 weniger Motorrad-Unfälle als im Jahr 2018
In der traurigen Bilanz des Jahres 2019 gibt es aber auch einen positiven Aspekt: Bis zum 30. September zählte die Polizei im HSK rund 20 Prozent weniger Motorradunfälle mit Verletzten als im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Anzahl der Verletzten ist von 129 auf 99 gesunken. Die Polizei führt das unter anderem auf ihre Präventionskampagnen und den hohen Druck durch Kontrollmaßnahmen zurück.
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Trotz der höheren Unfallzahlen im vergangenen Jahr starben 2018 deutlich weniger Motorradfahrer bei Unfällen im Hochsauerlandkreis. Mit zwei tödlichen Unfällen hatte es 2018 im Hochsauerlandkreis eine deutlich positivere Bilanz gegeben.
„Das zeigt auch, dass es häufig vom Zufall und Glück abhängt, ob man als Kradfahrer bei einem Unfall überlebt oder nicht“, sagt Polizeisprecher Glaremin. Bei einem Unfall entscheiden kaum zu beeinflussende Faktoren, ob der gestürzte Motorradfahrer zum Beispiel gegen einen Baum prallt oder nicht.
Die tödlichen Motorrad-Unfälle aus dem Jahr 2019 im Überblick
- 27. Februar, Siedlinghausen: Ein Motorradfahrer stößt mit einem Auto zusammen. Der 63-jährige Motorradfahrer stirbt.
- 5. April, Bracht: Ein 76 Jahre alter Motorradfahrer kommt von der Straße ab und verunglückt tödlich-
- 7. April, Wiemeringhausen: Zwei Menschen sterben. Ein Motorradfahrer (55) und ein Fahrradfahrer (52) stoßen auf der Straße zusammen.
- 26. Mai, Schmallenberg: Ein Motorradfahrer prallt gegen eine Leitplanke. Der 29-Jährige kommt ums Leben.
- 5. Juni, Schmallenberg: Ein Motorradfahrer stößt mit einem Lastwagen zusammen. Der 31-jährige Kradfahrer ist tot.
- 22. Juni, Sundern: Ein 20-jähriger Motorradfahrer stößt mit einem Pkw zusammen. Der Motorradfahrer verstirbt.
- 29. Juli, Sundern: Bei einem Alleinunfall verliert ein Motorradfahrer (27) die Kontrolle über seine Maschine. Er stürzt und wird tödlich verletzt.
- 11. August, Meschede: Nach einem Sturz prall ein Motorradfahrer (23) gegen ein Auto. Der Kradfahrer verletzt sich tödlich.
- 25. August, Winterberg: Ein Auto fahrt auf ein Motorrad auf. Der 73-Jährige Kradfahrer stürzt und verstirbt.
- 18. September, Arnsberg: Ein Motorradfahrer kommt von der Straße ab und stürzt. Der 25 Jahre alte Fahrer bezahlt den Unfall mit seinem Leben.
Provokante Präventionskampagne der Polizei
Die Polizei weist mit mehreren Präventionskampagnen, wie z.B. der Plakataktion „Elf arbeiten - einer liegt rum!“ auf die Gefahren des Motorradfahrens hin. Auch über die sozialen Medien werden Präventionshinweise veröffentlicht.
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„Leider stellt die Polizei aber immer wieder fest, dass die Präventionshinweise in vielen Köpfen nicht ankommen. Manche Fahrer ignorieren bewusst die Verkehrsregeln. Sie nutzen unsere Straßen als Rennstrecke und gefährden bewusst ihr eigenes und das Leben anderer Verkehrsteilnehmer“, so Glaremin. Diese Fahrer könnten nur über den Geldbeutel und den Führerscheinentzug erreicht werden. Deshalb ziehe die Polizei konsequent die Raser aus dem Verkehr. Technisch veränderte Maschinen würden sichergestellt. „Deshalb kontrolliert die Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis insbesondere an den Wochenenden und Feiertagen den Motorradverkehr auf den bekannten Strecken“, sagt Glaremin.