Marsberg. Die Stadt Marsberg hat zum ersten Mal den Heimatpreis vergeben, aufgesplittet an drei besondere ehrenamtliche Projekte im Stadtgebiet..
„Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen - Wir fördern, was Menschen verbindet“, Unter diesem Motto hat das Land Nordrhein-Westfalen ein neues Förderprojekt ins Leben gerufen. Ein Teil dieses Förderprojekts ist die Verleihung eines Heimat-Preises. Die Stadt Marsberg beteiligt sich. Der Bürgerpreis wurde zum ersten Mal in der jüngsten Sitzung des Stadtrates verliehen und auf drei Preisträger gesplittet.
Bürgermeister Klaus Hülsenbeck: „Mit dem Heimat-Preis möchte das Land Nordrhein-Westfalens herausragendes Engagement in den Kreisen, Städten und Gemeinden in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.“ Das Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen hat das Preisgelder in Höhe von 5.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Eine neutrale Jury, bestehend aus Rats- und Verwaltungsmitgliedern, hat unter dem Vorsitz von Bürgermeister Klaus Hülsenbeck beschlossen, dass das Preisgeld auf drei Engagements oder Projekte aufgeteilt werden soll, mit gestaffelten Preisgeldern von 2.500 Euro, 1.500 Euro und 1.000 Euro. Auszeichnungsvorschläge konnten die Ortsbürgermeister sowie die Ratsmitglieder machen.
Der Marsberger Heimatbund
Über den Heimatpreis dotiert mit 2.500 Euro freut sich Marsberger Heimatbund. Seit 35 Jahren kümmert er sich ehrenamtlich um das Besucherbergwerk Kilianstollen. In ihm wird die über tausend Jahre alte Tradition des Stadtberger Kupferbergbaus sichtbar gemacht. Bürgermeister Hülsebeck würdigte bei der Preisvergabe, dass „der Marsberger Heimatbund als Betreiber der Anlage es sich zur Aufgabe gemacht hat, dieses alte Bergwerk als technisches Baudenkmal zu erhalten und zu pflegen“.
Nach dreijähriger Bearbeitung wurde das Besucherbergwerk am 26. Mai 1984 eröffnet, zunächst nur die Grube Oscar. Schon drei Jahre später war auch die Grube Friederike begehbar. Ein Grubenzug verbindet heute die beiden Grubenfelder Oscar und Friederike durch einen 1000 Meter langen Verbindungsstollen, der von den Bergleuten in der Zeit zwischen 1912 und 1916 geschaffen worden war.
Heimatpreis als Lob und Anerkennung
Ausgeschlossen von der Förderung durch den Heimatpreis sind Engagements oder Projekte, für die andere Fördermöglichkeiten aus öffentlichen Mitteln bestehen, sowie von Körperschaften des öffentlichen Rechts.
„Preise sind neben Lob und Anerkennung zugleich immer auch Ansporn für andere“, so Bürgermeister Klaus Hülsenbeck.
Mit dem Heimatpreis sollen außerdem neue Interessierte ermutigt werden, sich für ihre Heimat zu engagieren, „denn Heimat braucht immer auch weitere und neue Unterstützerinnen und Unterstützer“.
Auch für 2020 will die Stadt Marsberg wieder an dem Heimatpreis-Programm teilnehmen.
Als Besucherbergwerk Kilianstollen ist jetzt eine Strecke von fast 4000 Meter für Gäste und Einheimische befahrbar.
Der Oldtimer-Club Westheim
Der Heimatpreis verbunden mit 1.500 Euro ging an den Oldtimer-Club Westheim. Bürgermeister Hülsenbeck: „Die Aktiven des Oldtimer-Clubs Westheim haben in einer einzigartigen Leistung gezeigt, was mit ehrenamtlichen Kräften umgesetzt werden kann.“ Ohne öffentliche Gelder haben sie ein altes landwirtschaftliches Gebäude zu einem Museum umgebaut. Damit, so der Bürgermeister weiten, „haben sie einen hohen Beitrag zur Dorfverschönerung geleistet und auch die Attraktivität der Gesamtstadt Marsberg gesteigert.“
Verein zur Erhaltung der Paulinenquelle
Der Heimatpreis mit 1.000 Euro ging an den Verein zur Erhaltung der Pflege der Paulinenquelle. „Die Paulinenquelle in Niedermarsberg ist ein lohnendes Ausflugsziel für Jung und Alt“, so der Bürgermeister. Besonders das Wasserspiel sei ein Blickfang. Die Paulinenquelle mit ihrem Umfeld geriet lange in Vergessenheit, wurde und wird Opfer von Verunreinigungen und Vandalismus.
Einige fleißige Marsberger aber hätten sich nicht entmutigen lassen und seien trotz aller negativen Umstände immer wieder zur Sauberhaltung, Verschönerung und sogar zur Beseitigung der Schäden bereit.
„Ein preiswürdiges Engagement“, findet der Bürgermeister. Alle Preisträger würden die kommunalen Preiskriterien erfüllen, die entsprechend der Landesvorgaben erfüllt wurden.
Die Preiskriterien
1. Das Engagement muss auf dem Gebiet der Stadt Marsberg erfolgen bzw. deren Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen.
2. Das Engagement sollte nachhaltig für zukünftige Generationen wirken.
3. Das Engagement muss sich einem konkreten, aktuellen Projekt oder in einer dauerhaften und regelmäßigen Tätigkeit zeitlich widerspiegeln.
4. Das Engagement muss die ausdrückliche Akzeptanz der Bevölkerung, wie etwa eines Ortsteils oder Ortsbereichs haben.