Winterberg. Ab Dezember soll die Karte in zwei Varianten erhältlich sein. Das Angebot ist eine Art Sauerland-(Sommer)Card, aber für Einheimische.

Die Einheimischen sollen mehr von den touristischen Angeboten in ihrer Stadt profitieren. Dafür wird eine sogenannte Bürgerkarte aufgelegt, mit der die Winterberger zum Beispiel Eintritt in beliebte Freizeitattraktionen erhalten – ähnlich wie die Sauerland-(Sommer)Card für Touristen.

Dieses bereits seit Langem diskutierte und jetzt umsetzungsreife Projekt hat der Rat am Donnerstag einstimmig befürwortet.

Die hölzerne Karte im Scheckkartenformat soll ab Dezember erhältlich sein und ab 1. Januar 2020 für ein Kalenderjahr gelten. Bei dieser ersten Auflage wird es zunächst zwei Varianten geben: das Basis-Modell „Nass Mobil“ und die erweiterte Version „Aktiv Entspannt“.

Die Basis-Variante soll für Erwachsene 29 Euro und für Kinder 24 Euro kosten, darin enthalten sind monatlich ein freier Eintritt ins Schwimmbad, freies Parken auf kostenpflichtigen städtischen Parkplätzen und freie Busfahrten im Stadtgebiet an Samstagen. Dieses Angebot sei ein Testlauf; es auf alle Wochentage zu erweitern, hätte den Rahmen gesprengt, erläuterte WTW-Geschäftsführer Michael Beckmann.

Zwei Varianten geplant

Deutlich umfangreicher ist die Version Aktiv Entspannt, veranschlagter Preis: 79 Euro für Erwachsene, 59 Euro für Kinder. Zusätzlich zu den Leistungen der Basiskarte sind hier 43 Attraktionen im Stadtgebiet mit an Bord, die jeweils einmal im Jahr kostenlos genutzt werden können.

Dazu gehören kulturelle Veranstaltungen, Eisstockschießen, Indoor-Spielplätze, Eislaufen, Disc Golf, Eselwanderungen und Planwagenfahrten, Kartfahren, Lasertag, Zipline, Kegeln, Saunabesuch und vieles mehr.

„Das ist auch was für Leute, die nicht in den Urlaub fahren“, fand Heinz Schmidt (CDU). Sollte das Angebot gut ankommen, ist auch die Einführung einer Premium-Version der Karte angedacht, bei der alle Attraktionen beliebig oft im Jahr genutzt werden könnten.

Rabatte für Familien

Rabatte auf den Kartenpreis soll es für Eltern und für Arme geben. Für Eltern mit bis zu zwei Kindern gibt es zehn Prozent Nachlass pro Karte, ab dem dritten Kind 20 Prozent. Zehn Prozent gibt es auch für Bezieher von Sozialleistungen wie Hartz IV.

In das Baby-Willkommenspaket, das seit 2012 an die Familien aller Neugeborenen verteilt wird, soll ein 50-Euro-Gutschein für den Erwerb der Karte gepackt werden.

Nutzen die Inhaber der Karten sämtliche darauf enthaltenen Angebote, käme ein Gegenwert von, so Michael Beckmann, über 600 Euro zusammen. Geld, das aus dem städtischen Haushalt entnommen werden muss; die WTW rechne dafür grob mit einer Summe von 10.000 Euro, plus 5000 Euro für die Gutscheine in den Baby-Willkommenspaketen.

Als Geltungszeitraum nur Kalenderjahr möglich

Den Fraktionen gefielen Idee und Angebot der Karte, zumindest das der erweiterten Version. Die Basisvariante Nass Mobil hingegen fiel bei Martin Schnorbus (CDU) durch: „Das mit dem Parken ist irrelevant – jeder Einheimische weiß, wo man umsonst stehen kann.“

Sehe man das kostenlose Busfahren an Samstagen im Stadtgebiet als unsichere Testphase, bleibe für die Käufer dieser Variante eigentlich nur der monatliche Schwimmbadeintritt als Argument für die Karte.

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Kritisiert wurde allgemein der Geltungszeitraum der Karte. Der könne nur jeweils ein Kalenderjahr betragen – nicht ein Jahr ab Kauf, erläuterte Beckmann. Die Kalkulation sei leider anders nicht möglich und das sei auch bei ähnlichen umlagefinanzierten Karten wie der Ruhr-Topcard üblich.