Hochsauerland. „Antti Tuomainen: Palm Beach, Finland“ heißt die schräge Krimi-Persiflage, die wir heute als neuen Buchtipp der Woche präsentieren.
Unser Buchtipp der Woche kommt heute aus der Stadtbibliothek Meschede. Es geht um das Buch „Antti Tuomainen: Palm Beach, Finland“. Es ist im Rowohlt Verlag erschienen.
Worum geht es?
Eine Kleinstadt im finnischen Nirgendwo. Der neue Investor hat den Ort in „Palm Beach, Finnland“ umgetauft und will mit den farbenfroh überstrichenen maroden Hütten, den hautengen Badeanzügen der Rettungsschwimmer und dem überdimensionalen, neongrellen Werbebanner am Ortseingang großes Geld verdienen.
Gisela Fildhaut aus Meschede empfiehlt
Der heutige Tipp kommt aus der Stadtbibliothek Meschede.
Name: Gisela Fildhaut, Leiterin der Stadtbibliothek Meschede
Lieblingslektüre: Vieles, gerne Krimis und Thriller, Familie,Zeitgeschichte.
Öffnungszeiten: Mo. und Di. 9-12.30 und 14 - 18 Uhr, Mi. und Do. 14 - 18 Uhr, Fr. 9 -12.30 Uhr, Sa. 9.30 - 12.30 Uhr.
Olivia Kosk ist nach gescheiterter Ehe gerade erst in den Küstenort zurückgekehrt, um als Surflehrerin neu anzufangen, als sie in ihrer Küche einen wildfremden Mann ermordet auffindet. Weil die Polizei vor Ort den Fall nicht lösen kann, wird Jan Nyman als verdeckter Ermittler der finnischen Polizei in das kuriose Ferienparadies entsandt.
Was macht das Buch aus? Wo liegen Stärken oder Schwächen?
Antti Tuomainen, Jahrgang 1971, einer der angesehensten und erfolgreichsten finnischen Schriftsteller, lässt in seinem Buch eine Fülle skurriler, ganz spezieller Figuren auftreten. Da ist zum einen Jorma Leivo, der leicht verrückte Investor und Betreiber des neuen Freizeit-Resorts. In seinen Diensten steht seit neuestem Olivia, die nach einer gescheiterten Ehe in ihr stark renovierungsbedürftiges Elternhaus eingezogen ist.
Auch interessant
Dummerweise steht dieses Haus in einer Bucht, die Jorma Leivo unbedingt für den weiteren Ausbau seiner Ferienanlage benötigt. Olivia ist zwar vollkommen pleite, will aber nicht verkaufen. Die von Jorma Leivo beauftragten Kleinganoven Chico und Robin sollen Olivia mit kleinen Streichen ein bisschen ärgern, um sie zum Verkauf ihres Häuschens zu bewegen. Aber muss es gleich Mord sein? Jan Nyman wird als verdeckter Ermittler zur Unterstützung der Dorfpolizei geschickt. Und dann tritt auch noch ein Auftragskiller auf den Plan, der Bruder des in Olivias Küche getöteten Mannes. Was sich dann entwickelt, ist weniger Krimispannung - immerhin weiß der Leser von Anfang an um die Hintergründe - als vielmehr ein sehr unterhaltsamer satirischer Roman, quasi eine Krimi-Persiflage.
Warum empfehlen Sie das Buch?
Das neonrosa Buchcover hat mich zu dem Buch greifen lassen, die Vorbemerkung „Alles, was folgt, beruht auf tatsächlichen Ereignissen mit echten Menschen. Nichts ist verändert worden. In Finnland scheint immer die Sonne“, hat dann den Ausschlag gegeben, das Buch zu lesen. Und die skurrile, schwarzhumorige Geschichte hat mich nicht enttäuscht. In Tuomainens Roman wimmelt es von schrägen Vögeln, die sich mit Mord, Drogengeschäften, chronischer Geldnot und verdeckten Ermittlungen herumschlagen. Sein trockener Humor und sein Wortwitz machen das Buch zu einem wahren Lesevergnügen.
Für wen ist das Buch gedacht?
Freunde von skurrilen Geschichten und Liebhaber schwarzen Humors werden ihre Freude an dem Roman haben.