Medebach. Die Medebacher kfd hat ihr 100-Jähriges gefeiert, deutliche Worte in Richtung Gleichberechtigung formuliert und eine Kabarettistin zu Gast gehabt.
Im Medebacher Jubiläumsjahr (875 Jahre) blickt auch die kfd mit Stolz und Dankbarkeit auf die vergangenen 100 Jahre zurück. Und das wurde am vergangenen Samstag im festlich geschmückten Kolpingsaal auch gebührend gefeiert.
Den Auftakt der fröhlichen Feier bildete ein gemeinsam von Präses Dr. Achim Funder und Monsignore Prof. Konrad Schmidt zelebrierter bewegender Gottesdienst. Neben Irene Westbeld-Schreiber, die besinnliche Worte vortrug, gestaltete auch der Hillershäuser Frauenchor, mit seiner Solistin Ina Schäfer, mit fünf gefühlvoll präsentierten Liedern den Gottesdienst mit.
Besonders die Predigt zum Thema „Die Frau in der Kirche“ fand sehr viel Zuspruch und wurde auch bei den Feierlichkeiten immer wieder lobend erwähnt. „100 Jahre gelebte Frauengemeinschaft – das ist ein schöner und erfreulicher Anlass zum Feiern“, freute sich Dorothee Keller, Vorstandssprecherin des Leitungsteams, in ihrer Begrüßung. Besonders betonte sie dabei die Treue vieler langjähriger Mitglieder und freute sich über die 200 Besucher, die der Einladung gefolgt waren.
Lob für vielfältige Arbeit
Zahlreiche Ehrengäste unter anderem Festprediger Monsignore Prof. Konrad Schmidt, Bruder Augustinus Diekmann, der Leiter der Franziskaner-Mission Dortmund, Monika Bunsen vom Diözesanverband Paderborn, Präses Dr. Achim Funder und Bürgermeister Thomas Grosche richteten Glückwünsche an die kfd und lobten die Arbeit der Frauengemeinschaft als überaus wichtigen Beitrag zum menschlichen und gesellschaftlichen Leben.
Kabarettistin im November erneut in Medebach
Die Kabarettistin wurde nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen und anschließend mit donnerndem Applaus verabschiedet. Doch schon am 23. November bei der TuS-Jubiläumsfeier gibt es ein Wiedersehen mit der Kabarettistin, deren Fangemeinde bei der kfd-Feier stark gewachsen ist. Von dem gelungenen Programm in Stimmung gebracht, verlief der weitere Festabend für alle Gäste fröhlich und mit vielen guten Gesprächen. Zur Erinnerung erhielten alle Besucherinnen eine Rose in den Farben der kfd.
Monika Bunsen rief dazu auf, sich gemeinsam für eine geschlechtergerechte Kirche stark zu machen und erntete spontanen Applaus für ihren Wunsch: „ Wir wollen eine Kirche, in der Frauen Führungsaufgaben übernehmen können und mit ihren Berufungen ernst genommen werden. Wir wollen eine Kirche, in der Frauen Zugang zu allen Diensten und Ämtern haben und endlich zu 50 Prozent an allen Entscheidungen beteiligt sind.“
Für Gleichberechtigung in der Kirche stark machen
Auch Bürgermeister Grosche ermutigte sie darin, weiter für christliche Werte einzustehen und wünschte sich einen höheren Frauenanteil im Stadtrat. Außerdem erkannte er, dass er als Programmteilnehmer Zugang zum berühmten Medebacher Mütterball finden könne. Deshalb wird sein Programmpunkt beim nächsten KFD-Frauenkarneval schon jetzt von allen Medebacher Frauen mit Spannung erwartet.
Bühnenluft auf der Kolpingbühne konnte er auf jeden Fall beim Höhepunkt des Abends, der überaus witzigen Vorführung der Attendorner Kabarettistin Anja Geuecke als Hettwich vom Himmelsberg, schon mal schnuppern. Gemeinsam mit Bruder Augustinus hatte er eine tragende Rolle im Programm.
Mit spitzer Zunge
Hettwich vom Himmelsberg überschüttete ihr Publikum mit Gags und Pointen und reizte mit spitzer Zunge die Funktion der Lachmuskeln kurzweilig aus. In ihrer unverwechselbaren Art animierte sie die Gäste zum Mitmachen, rezitierte gekonnt Gedichte und traf genau den Humor-Nerv des Publikums. Schon ihr Anblick brachte ihr viele Lacher ein. Mit ihrer knallroten Plüschkappe, riesiger hellblauer Hornbrille, einem feinen Pelzkragen in Altrosa und dem wild gemusterten hautengen Sportdress „Bewegendes Grün“ war sie auf jeden Fall ein Hingucker.
Kopfnicken im Publikum
„Die Frau ist einfach große klasse“, schwärmte Besucherin Doro Kuhnhenne, die seit 50 Jahren Mitglied der kfd Medebach ist und alle ihre Tischnachbarn stimmten zu und bestätigten der Künstlerin Unterhaltung auf sehr hohem Niveau. Besonders die Geschichten um Hettwichs Elend, ihren Gatten „Sichfried“, fanden bei großem Wiedererkennungswert viel Zustimmung bei den Medebacher Frauen. Auch wenn man „Sichfried“ mittlerweile von der Seite leichter erschießen könne als von vorne, würde Hettwich ihn nie eintauschen, da man ja nie wisse, was man bekomme. (Kopfnicken im Publikum…)
Neben vielen Späßen stimmte die Kabarettistin auch einige leise gesellschaftskritische Töne an. So erklärte sie, dass Frauen für ihren „Kreislauf des Lebens“, der aus Wäscheberg, Staubwischen, Essen kochen, Beruf und Kinderbetreuung besteht, zu selten ein Danke bekommen und deshalb Ehrenämter in der Kirche übernehmen (noch mehr Kopfnicken).
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Doch das meiste Kopfnicken gab es beim Thema Kinder: „Heute bringen die Eltern ihre Kinder direkt nach der Schule an ihre Förderorte. Früher hat man die Haustür aufgemacht und die Kinder rausgeschickt. Außerdem brauchen Eltern heute Autoaufkleber um sich zu erinnern, wie die Kinder heißen und Großeltern wissen dann, wie die Namen der Kinder geschrieben werden