Willingen/Winterberg. Im Weltcup-Ort Willingen wird der Bau einer neue Skisprungschanze geplant. Ist das eine zusätzliche Konkurrenz für den Wintersportort Winterberg?

Der Ski-Club Willingen (SCW) plant den Bau einer zweiten Skisprungschanze. Das teilte der Verein auf der Jahreshauptversammlung mit. Geplant ist eine Normalschanze mit einen Hillsize-Punkt von 85 Metern. Sie soll neben der Mühlenkopfschanze entstehen, die seit 1995 Austragungsort von Weltcup-Skispringen des Internationalen Skiverbandes (FIS) ist.

Die Großschanze der Kategorie K 130 ist weltweit die größte Großschanze. Das Weltcup-Stadion hat ein Fassungsvermögen von 35.000 Fans.

Ein Grund für den Bau einer Normalschanze ist ein Forcieren der Nachwuchsarbeit. Derzeit sei es sehr aufwendig für die Nachwuchsspringer, das Training zu absolvieren, hieß es auf der Versammlung. Viele Kilometer müssten zurückgelegt werden, um zum Beispiel in den Alpen gute Trainingsbedingungen auf Normalschanzen vorzufinden. Der SCW verspricht sich von einer zweiten Schanze eine zusätzliche Belebung der Nachwuchsarbeit, nicht nur in Willingen.

Kosten für Bau der Skisprungschanze werden auf etwa fünf Millionen Euro geschätzt

Die Skisprungschanze soll rechts der Großschanze neben dem Café „Aufwind“ errichtet werden – mit Aufstiegshilfe und Beleuchtung. Die Planungen sind bereits in vollem Gange. Die Kosten werden auf etwa fünf Millionen Euro geschätzt. Durch den Einsatz von Fördermitteln wäre der finanzielle Aufwand für den SC relativ gering. Die Konzepte sehen eine der modernsten Schanzen der Welt vor.

Für den gemeinsamen Stützpunkt Winterberg/Willingen wichtig

Stephan Pieper, Geschäftsführer der Sportzentrum Winterberg GmbH, sieht in der neuen Schanze keine Konkurrenz für den Wintersportort Winterberg. Im Gegenteil: „Für den gemeinsamen Stützpunkt Winterberg/Willingen wäre die Realisierung dieses Vorhabens wichtig“, so Pieper zur Westfalenpost. Die St. Georg Schanze in Winterberg sei schließlich auch in die Jahre gekommen. Bei dem neuen Projekt Normalschanze gehe es um einen ganzjährigen Schanzenbetrieb.

Auch die Planungen für die Hängebrücke (Skyline) im Strycktal laufen weiter. Ferner wird ständig an der Verbesserung von Sicherheits- und Verkehrskonzepten gefeilt. Eine Brücke oder ein Tunnel vom Parkplatz Wakenfeld über die Straße oder darunter her würde die Verkehrssituation bei Großveranstaltungen erheblich entschärfen. Das Weltcup-Skispringen 2020 ist vom 7. bis 9. Februar. Im Jahr 2021 ist zudem die Feier zum 111-jährigen Bestehen des SC Willingen geplant.

Weltcupspringen lockte insgesamt 56 800 Zuschauer nach Willingen ins Stadion

Der Verein zog bei der Jahreshauptversammlung außerdem die erfolgreichste Jahresbilanz seit Jahren. Das Weltcupspringen sorgte wieder einmal für viel Aufsehen und lockte insgesamt 56 800 Zuschauer an. Schwarze Zahlen in der Kasse hinterlassen strahlende Gesichter. Nicht zuletzt schaffte die Präsenz der Vorstandsmitglieder in vielen internationalen Gremien offene Türen für weitere Projekte. So hat allein Sportwart Volkmar Hirsch in den zurückliegenden Monaten über 10 000 Kilometer für den Verein zurückgelegt.

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Vorzeigeskispringer Stefan Leyhe hatte unter anderem mit dem Gewinn der WM-Goldmedaille eine erfolgreiche Saison, ebenso die Biathletin Nadine Horchler. Der neue Langlauf-Trainer Konstantin Zakhvatkin hat frischen Wind mitgebracht und der „Kraxler“ an der Schanze war ein voller Erfolg. Die Jugendlichen beim Biathlon und Skisprung haben bei Wettbewerben gut abgeschnitten. Die Fußballabteilung ist erfolgreich in die neue Saison gestartet. Das neue Uplandstadion beflügelt Mannschaften und Zuschauer. Dazu kamen Veranstaltungen an der Orenbergschanze und der EWF-Arena. Die Gewinnung von Nachwuchs ist allerdings in allen Abteilungen eine Herausforderung. Man gibt sich aber nicht damit zufrieden, die errungenen Erfolge zu verwalten, sondern blickt voller Elan in die Zukunft.

Verschiedene Änderungen der Satzung wurden einstimmig beschlossen und bringen diese damit auf den aktuellen Stand. Und die „Füchse“ erhalten mit Zustimmung der Versammlung zukünftig eine eigene Fahne. (rd)