Brilon/Olsberg. Weltweit gehen Menschen am 20. September Menschen für Klimaschutz auf die Straße. Der Marktplatz in Brilon ist sogar Schauplatz von zwei Demos.
Die Fridays-for-Future-Bewegung ist in Brilon angekommen. Am Freitag demonstrieren Schüler und Erwachsene in Brilon für mehr Klimaschutz – auf zwei Protest-Kundgebungen. Bis zu 500 Teilnehmer erwarten die Organisatoren.
Der 67-Jährige Gernot Hattig aus Brilon-Gudenhagen fordert dazu auf, die Jugendlichen bei ihren Protesten zu unterstützen. „Ich brenne für diese Geschichte“, sagt er. Das Engagement der Klima-Aktivistin Greta Thunberg habe ihn von Beginn an fasziniert. Deshalb habe er sich entschieden im Vorfeld der Schüler-Proteste am 20. September im Zeichen der Fridays-for-Future-Bewegung eine Erwachsenen-Demonstration für mehr Klimaschutz zu veranstalten. „Greta hat doch auch gezielt die ältere Generation angesprochen mitzumachen“, sagt er: „Wir Erwachsenen sind jetzt einmal dran die Jugend zu unterstützen und ihnen zu helfen, damit sie eine Zukunft haben.“
Wie Greta Thunberg – Protest mit Klappstühlen und Plakaten
Große Kundgebung
Eine größere Kundgebung findet in Dortmund statt. Dort startet die Demonstration um 12 Uhr auf dem Friedensplatz. Die Zugverbindungen:
Ab Bahnhof Brilon-Stadt, 9.39 Uhr, Gleis 2.
Ab Bahnhof Marsberg, 8.59 Uhr, Gleis 2.
Ab Bahnhof Winterberg, 8,44 Uhr, Bus S40.
Die Erwachsenen-Demo wird so etwas wie der Prolog für die Schüler-Demonstration sein. Ab 11 Uhr werden sich Gernot Hattig und einige Mitstreiter mit Klappstühlen und Plakaten auf den Briloner Marktplatz setzen – ganz nach dem Vorbild Greta Thunberg. „Wer möchte, der kann und ansprechen oder sich dazu gesellen. Jeder ist herzlich eingeladen“, sagt der 67-Jährige Rentner.
Grüne: Es geht um die Zukunft aller Generationen
Ab 13 Uhr beginnt dann die Klimaschutz-Demonstration der Jugendlichen, die von den Grünen im Hochsauerlandkreis organisiert wird. Wenn die Jugendlichen sich auf dem Marktplatz sammeln, soll der dort deutlich voller werden. „Es geht um die Zukunft aller Generationen. Deshalb hoffen wir, dass viele Menschen an den Demonstrationen von Fridays-for-Future teilnehmen“, sagt Susanne Ulmke, Sprecherin des Grünen-Kreisverbandes Hochsauerland.
Der 20. September sei gut gewählt, denn es tage nicht nur das sogenannte Klimakabinett der Bundesregierung, sondern in New York starte demnächst einer der wichtigsten UN-Klimagipfel des Jahres. „Längst spüren wir die Auswirkungen der Klimakrise auch im Hochsauerland. Ob in Gärten, in den Wäldern, an Flüssen; die Hitzesommer sprechen Brände und werden zunehmend zu einer Belastung für Menschen, Tiere und Pflanzen. Wir fordern endlich echte und konkrete Maßnahmen“, unterstreicht Stefan Schütte, Sprecher des Kreisverbandes Hochsauerland der Grünen.
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Diese Einschätzung teilt auch auch Gernot Hattig. „Wir müssen uns doch nur umschauen. Der Klimawandel und dessen Folgen sind da. Es ist höchste Zeit, dass etwas passiert.“
Grüne in Olsberg beantragen 1-Euro-Aktion für ÖPNV
Die Grünen beantragten im Rat Olsberg, dass die Verwaltung Kontakt mit dem Regionalverkehr Ruhr-Lippe (RLG) sowie Westfalenbus aufnehmen möge und sie zu bitten, für diesen Tag alle Tagestickets „für den symbolischen Preis von 1 Euro auszugeben, um die Bürgerinnen und Bürger auf das Angebot des ÖPNV aufmerksam zu machen.“ Dies wollte der Bürgermeister persönlich weitergeben.
Doch laut Informationen von Annette Zurmühl, beim RLG für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, kann das Unternehmen den Ticketpreis nicht derart spontan in irgendeine Richtung korrigieren. Grund ist, dass der RLG keine Tarifhoheit besitzt. Die Entscheidungen über Preise bezüglich des Westfalenbuses und des Schienenverkehrs sind ebenfalls daran geknüpft, so dass die verantwortlichen Betreiber ein Mitbestimmungsrecht haben.
Genehmigung liegt nicht vor
Eine derartige Genehmigung liegt für den morgigen Freitag nicht vor. Das liegt auch daran, dass laut Zurmühl gar kein derartiger Antrag eingegangen sei. Daher gibt es für die Bürger keine vergünstigten Tickets im ÖPNV.
Dem Antrag der Grünen war als nächster Tagesordnungspunkt eine Debatte über den Sinn eines Stadttickets gefolgt, mit dem Ergebnis, dass dieses nicht weit genug greife und der ÖPNV darüber hinaus auch zu teuer sei. Der Bürgermeister will beim nächsten Treffen aller Hauptverwaltungsbeamten im Hochsauerlandkreis anregen, wie eine kreisweite, bessere Lösung für den ÖPNV im Sinne des Klimaschutzes gefunden werden kann.