Winterberg. Bei der Mitgliederversammlung der Wintersport-Arena brachte Wolfgang Maier einen alpinen Weltcup und einer Leistungsstützpunkt ins Spiel.

Einen ordentlichen Floh ins Ohr der Wintersport-Begeisterten gesetzt haben dürfte der Gastredner bei der Mitgliederversammlung der Wintersport-Arena am Donnerstag im Oversum. „Warum nicht ein alpiner Weltcup in Winterberg?“, sagte kein Geringerer als Wolfgang Maier, seines Zeichens Alpindirektor des Deutschen Skiverbands DSV.

Er sei von den Gegebenheiten im Sauerland begeistert, es sei alles da: Know-how, moderne Beschneiung, Logistik, Übernachtungsmöglichkeiten. „Ich werde eine Mail an die FIS [den internationalen Skiverband] schreiben, dass hier ein Top-Event möglich ist.“

Ski Alpin und Skispringen seien „die Cashcows“, also Hauptgeldbringer, der FIS. Rennen im alpinen Skisport auszutragen, könne die Gesamtstrategie Winterbergs und der Wintersport-Arena unterstützen und dem DSV interessante neue Partnerschaften ermöglichen.

Potenzial im Jugendbereich nutzen

Und der Gast aus Bayern ging noch weiter: „Warum kein Landesstützpunkt Ski Alpin in Winterberg?“ Viele Weltklassefahrer stammten aus kleinen Skigebieten. Denn für eine gute Jugendförderung brauche es keine Höchstschwierigkeiten auf den Pisten, sondern vor allem Kontinuität.

In dieser Hinsicht seien die Skigebiete in den Alpen nicht besser aufgestellt als das Sauerland, sondern nur bekannter. Der Stützpunkt könne vielversprechenden Nachwuchs bis zum Alter von zwölf bis 14 Jahren aufnehmen, die für die weitere Karriere dann Stipendien im bayerischen Alpenraum bekämen, führte Maier die Idee weiter aus. „An dieses Potenzial im Nachwuchs und in möglichen Partnerschaften möchte ich gern ran.“

Einige der Zuhörer hatten sich zu diesem Zeitpunkt interessiert nach vorn gelehnt, es folgten Fragen, wie so etwas umsetzbar wäre. Maier will die erwähnte Mail an die FIS schreiben. „In nächster Zeit“ solle ein Renndirektor des Verbandes ins Sauerland kommen, um die ersten Formalitäten und Bedingungen zu klären.

Nachhaltigkeit im Skisport

Zum Thema Umweltschutz in Skigebieten, das schon im offiziellen Teil der Versammlung beleuchtet worden war, sagte Maier: „Kennen Sie den Unterschied zwischen einem deutschen und einem österreichischen Liftbetreiber? Der Deutsche heult, dass Investitionen sich angesichts des Klimawandels nicht mehr lohnen. Der Österreicher sagt: ,Mir doch egal, so lange ich die nächsten 20 Jahre noch viel Geld verdiene.’“

„Wir glauben an den Wintersport im Sauerland und rechtfertigen uns nicht für Investitionen“, betonte auch der Vorsitzende der Wintersportarena, Michael Beckmann. Lieber wolle man sich darauf konzentrieren, öffentlich hervorzuheben, was man bereits für den Umweltschutz tue. Dazu plane man eine Infokampagne. Das Ziel: bis 2030 die Wintersportarena klimaneutral machen. „Das schaffen wir.“

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Im Marketing sollen die kleinen Skigebiete künftig eine größere Rolle spielen, das ist Teil des sogenannten Masterplans 3.0. Das beherrschende Thema werde die Schneesicherheit. Hier bräuchten die kleinen Skigebiete unbedingt Fördergelder, für die aber trotz intensiver Suche noch keine Quelle gefunden sei. Beckmann lud die Betreiber dennoch zum Dialog ein. „Vielleicht finden wir Visionen.“