Medebach. Da stimmte einfach alles: Drei Tage lang hat Medebach mit tausenden Besuchern ein tolles Stadtjubiläum gefeiert.
Das Wetter hätte es kaum besser meinen können mit der kleinen Hansestadt – obwohl zehn Grad weniger gewiss auch gereicht hätten. Aber so genossen Medebach und seine vielen Tausend Gäste drei bilderbuch-spätsommerliche Festtage.
„Die viele Arbeit im Vorfeld hat sich gelohnt: Die Stadt ist voll und die Leute loben das Programm. Es ist bisher alles harmonisch und gut gelaufen“, freute sich Mitorganisatorin Dagmar Köster.
Die Straßen waren voll, überall gab es etwas zu sehen. Handwerker und Händler fast jedes Metiers tummelten sich an den Buden und stellten ihr Können zur Schau.
Besucher können sich ausprobieren
Da gab es Dachdecker, Schnapsbrenner, Barbiere („Waschen, Schneiden, Zähne ziehen“), Tischler, Zimmerleute, Kürschner, Nonnen, eine Gesellschaft reiselustiger Damen auf dem Weg zur Kleinbahn, edle Damen und Herren aus dem Mittelalter und viele mehr. Der Apotheker und sein Team hatten leckere knallbunte Tränke zubereitet, die – glaubte man den Namen – sogar noch gegen alles Mögliche helfen sollten. Auch die Feuerwehr war mit historischen Löschgeräten und Fahrzeugen dabei und zeigte Löschangriffe – außerdem zog das etwa fünf Kubikmeter fassende Becken mit kühlem Löschwasser den sehnsüchtigen Blick so manches schwitzenden Kindes auf sich.
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Gäste aus der Partnerstadt
Auch viele Kinder, unter anderem die aus der Partnerstadt Worbis, waren verkleidet gekommen, mit kurzen Hosen für die Jungen und Zöpfchen und Röcken für die Mädchen. Für sie wäre die historische Schulbank der richtige Platz gewesen.
Bei vielen Ständen konnten die Besucher mitmachen, sich zum Beispiel im Steineklopfen versuchen, ein handgeschmiedetes Hufeisen mit nach Hause nehmen, Wäsche waschen wie anno dazumal oder Selfies auf einem sehr ursprünglichen Segelflugzeug schießen.
Ausrufer mit Schellen und Klappern marschierten durch die Straßen und kündigten lauthals die nächsten Programmpunkte auf den beiden Bühnen in der Oberstraße und auf dem Marktplatz an.
Theaterstück zu Hexenprozess
Hier gab es unter anderem einen furchterregenden Hexenprozess aus dem 17. Jahrhundert zu sehen, aufgeführt von der Kolping-Theatergruppe. Für Abwechslung sorgten Showtänze, Auftritte von Kinder- und Erwachsenenchören, die Vorstellung der wichtigsten historischen Medebacher Persönlichkeiten – bekannt von der Auftaktveranstaltung – und ein Theaterstück über einen der wichtigsten Berufe in der Geschichte der Stadt, den Schuhmacher; aufgeführt von den Kindergarten-Erzieherinnen. Wer zwischendurch Ruhe und wohltuende Kühle suchte, fand beides in der St.-Peter-und-Paul-Kirche.
Für den Abend waren die Band 2sdays und eine Laser-Grafikshow auf dem Marktplatz angekündigt.