Düdinghausen. Die Bürgerschützen in Düdinghausen feiern ihre 150 Jahre Vereinsleben. Beim Schützenfest gibt es nicht nur einen König, sondern auch einen Kaiser
150 Jahre Vereinsleben – das bedeutet nicht nur Sonnenschein, sondern auch Regen, Gewitter, Sturm und Hagel, die es umsichtig zu händeln oder auszuhalten gilt.
Schützenbrüder geehrt
Für ihren langjährigen Einsatz für die Bürgerschützen wurden folgende Mitglieder ausgezeichnet: Thomas Göbel, Bernd-Josef Eickhoff, Bernd Figgen, Rudolf Schönhense, Marc Weber, Stefan Schlüter und Boris Winterberg (alle für besondere Verdienste); Jörn König und Thomas Tüllmann (für hervorragende Verdienste).
Mit dem großen Wappenteller wurden Bernd Welticke und Heinz-Günter Braun geehrt.
Die Bürgerschützen aus Düdinghausen bewiesen diese Flexibilität, die sie in den vergangenen anderthalb Jahrhunderten gezeigt hatten, auf ihrem Jubiläumsschützenfest im Zeitraffer: Sie trotzten am Samstag dem prasselnden Gewitterregen, passten spontan die lange vorher geplanten Abläufe an die äußeren Bedingungen an und wurden letztlich durch einen um eine Stunde nach hinten verlegten Großen Zapfenstreich unter wieder klarem Sternenhimmel auf dem kunstvoll beleuchteten Kirchplatz belohnt, der allen Beteiligten und Zuschauern sicher noch lange positiv in Erinnerung bleiben wird.
Zukunft des Vereins
Der erste Tag des viertägigen Festes gehörte der Zukunft des Vereins. Die Jungschützen ermittelten mit Justin Hesse und Celina Rehne ihr neues Königspaar und feierten mit einem DJ ausgelassen in der Halle.
Dass die Bürgerschützen nicht nur an gewohnten Dingen festhalten, sondern auch für Neuerungen offen sind, zeigte der Samstag: Zum ersten Mal in der 150-jährigen Vereinsgeschichte wurde ein Kaiserschießen veranstaltet, zu dem 35 hochmotivierte ehemalige Schützenkönige antreten. Mit dem 312. Schuss hatte Marc Schüttler als Geschäftsführer und Schützenkönig von 2011 beim 312. Schuss das glücklichste Händchen und trägt nun mit seiner Frau Janine die brandneue Kaiserkette samt Krone.
Neue Chronik vorgestellt
Zum Hochamt am Sonntagmorgen mit anschließendem Festakt waren alle Medebacher Schützenbruderschaften sowie mehrere benachbarte Vereine gekommen. Sogar die Dreislarer Schützen gratulierten, obwohl sie zeitgleich selber Schützenfest feierten.
Im Rahmen des Festaktes wurde die neue Chronik der Bürgerschützen vorgestellt, an der Ehrenhauptmann Ferdi Asmuth rund anderthalb Jahre gearbeitet und viele lesenswerte Begebenheiten aus der Vereinsgeschichte zusammengestellt hatte.
Höhepunkt des Sonntags war der große Festzug. Bei sprichwörtlichem Kaiserwetter zogen zehn Königspaare aus den Nachbarorten mit Hofstaat, Schützen und sechs Musikkapellen an den Düdinghäuser Majestäten und unzähligen Zuschauern vorbei.
König aus der Familie
Gestern blieb dann die Königswürde sowohl in der Familie als auch in der Nachbarschaft. Stefan Eickhoff zeigte, dass er nicht nur Physiotherapie und Schlagzeug, sondern auch Vogelschießen kann, und regiert die Bürgerschützen nun gemeinsam mit Eva Ricke.