Marsberg. 60 Gäste erleben ein vielfältiges Programm, das nicht nur eine Kunstausstellung beinhaltet, sondern auch einen wichtigen Klassiker.

60 Gäste aus der Partnerstadt Lillers waren über Pfingsten wieder zu Gast in Marsberg. In den Familien ihrer deutschen Partnerstadt verbrachten sie ein kurzweiliges wie nachhaltiges Wochenende. Die WP sprach darüber mit Susanne Fobbe, Vorsitzende der Deutsch-Französischen Gesprächsrunde Marsberg. „Es war excellent (hervorragend)“, sagt sie.

Demnach ist der Besuch also wieder sehr gut verlaufen?

Susanne Fobbe Das Pfingstwochenende stand für die vielen Gäste aus unserer französischen Partnerstadt Lillers, den Mitgliedern des Comité de Jumelage, der Deutsch-Französischen Gesprächsrunde (DFG) sowie den deutschen Gastgebern und allen beteiligten Vereinen ganz im Zeichen einer unkomplizierten und sehr freundschaftlichen Begegnung. Wegen des Pfingstverkehrs kam der Bus am Freitag mit dreistündiger Verspätung an. Der Kleintransporter mit den Künstlern und den 30 Bildern erreichte Marsberg aber schon am Nachmittag, so dass die Ausstellung im Bürgerhaus mit dem einladenden Kunstkreis Papengesellschaft rechtzeitig aufgebaut werden konnte. Alle Gastgeber waren bei der Ankunft vor Ort, um ihre französischen Gäste herzlichst in Empfang zu nehmen und um mit ihnen den Abend zu verbringen. Auch der Bürgermeister aus Lillers, Pascal Barois und seine Frau Sylvie Barois sowie sein Stellvertreter Bruno Westrelin waren mitgekommen und wurden privat untergebracht. Herr Barois besuchte nun zum 3. Mal unsere Stadt, aber erstmalig sozusagen als Privatperson.

Termine für die nächsten Treffen stehen bereits fest

Ein Treffen soll schon im nächsten Jahr wieder am Pfingstwochenende dann in Lillers stattfinden. Interesse besteht an einer Ausstellung in der französischen Partnerstadt, an einer Begegnung der Jugendfeuerwehr, an einem Austausch der Fußballvereine und an Wanderungen. Weitere Einzelheiten müssen noch konkret geplant werden.

Dazu dient das alljährlich stattfindende Arbeitsgespräch, was im Rahmen des Lillers-Besuchs der DFG vom 4. bis 6. Oktober in der französischen Partnerstadt stattfindet. Aber schon jetzt steht fest, dass eine Wandergruppe aus Lillers im September zu einem privaten Besuch nach Marsberg kommt, es sogar gemeinsame Urlaube zwischen Lillerois und Marsbergern gibt, Kindergärten aus einer Nachbar-Gemeinde Lillers gerne mit hier ansässigen Kindergärten in Kontakt treten wollen und noch einiges mehr.

Zum ersten Mal gab es also eine Kunstausstellung der französischen Gäste im Bürgerhaus. Wie ist sie gelaufen?

Am Samstag um 11 Uhr hat sie der Vorsitzende des Kunstkreises Papengesellschaft, Peter Engels, eröffnet. Von den ausstellenden sechs Künstlern waren drei anwesend und wurden bei der Eröffnung von dem stellvertretenden Marsberger Bürgermeister Bernhard Dinkelmann herzlichst begrüßt. Für die musikalische Begleitung sorgte der Chor „Die Choryfeen Marsberg“ unter der Leitung von Margarete Engels. Unvergessen bleiben das Stück „Vois sur ton chemin“ aus dem französischen Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ sowie der Evergreen „Les Champs Élysées“, dessen Refrain von allen Anwesenden mitgesungen wurde.

Aber nicht nur die Kunst, sondern auch der Fußball sollte an diesem Wochenende wieder eine große Rolle spielen.

Am Samstagnachmittag startete im Hans-Watzke-Stadion in Erlinghausen das „Länderspiel“ der Fußballvereine FC Lillers und FC Busnes gegen die C-Jugend des VfB Marsberg, das mit einem hohen Sieg der deutschen Mannschaft endete. Die in der Regel ein bis eineinhalb Jahre jüngeren Franzosen haben sich sehr gut geschlagen, gingen dann aber doch als Verlierer vom Spielfeld, trotz Versuch einer Chancengleichheit durch Verringerung der Anzahl der deutschen Spieler. Danach fand das traditionelle „Spiel ohne Grenzen“ im Rahmen des Sportfestes Erlinghausen statt, an dem auch die beiden Fußballteams als jüngste Teamplayer neben sechs Gruppen aus Erlinghausen mit Erfolg und viel Spaß teilgenommen haben. Als Gruppenname wählten die französischen Jungs kurzerhand „Wir mögen Würstchen“. Das hat auf Seiten der Zuschauer für viele Lacher gesorgt.

Was stand am Pfingstsonntag an?

Am Pfingstsonntag stand zunächst ein freies Kicken auf dem Fußballplatz in Marsberg an. Nachmittags hatten die gastgebenden Familien zu einem Picknick eingeladen. Am Nachmittag stand von Obermarsberg aus eine kleine Wanderung an.

Schach wurde doch auch gespielt?

Gemeinsam mit Betreuern, Gästen und Gastgebern hatte der Schachclub Marsberg zunächst einen Ausflug zum Diemelsee organisiert, inklusive einer Rundfahrt mit der MS Muffert. Anschließend fuhren alle zur Diemelquelle nach Usseln und aßen in der Graf-Stollberghütte zu Abend. Das Pfingstturnier im Bürgerhaus zwischen dem Schach-Club Marsberg und dem „Club d’échecs d’Isbergues“ gewann der Marsberger Michael Hesse. Der zweite Platz ging an den französischen Nachwuchsspieler Noa DelHaye und Rang drei an Ottmar Fobbe.

Und am Sonntagabend stand die gemeinsame Wiedersehensfeier an?

Ja. An der Hauptschule trafen sich mehr als 120 Personen, die dieses partnerschaftliche Wochenende möglich gemacht haben. Alle waren dort: Bürgermeister und Stellvertreter, Stadtverordnete, Vertreter beider Komitees, Vereine und Gastgeber. Die Atmosphäre war toll, die Rückmeldung aller Beteiligten war positiv, worüber sich der stellvertretende Vorsitzende des französischen Komitees, Pierre Béron als auch die anwesenden Bürgermeister Klaus Hülsenbeck und Pascal Barois und natürlich ich mich sehr freuten.

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Vielerorts sind Städtepartnerschaften oft ein wenig abgekühlt. Bei Ihrer Schilderung scheint das hier nicht der Fall zu sein, oder?

Insbesondere seit den großen Jubiläumsfeierlichkeiten zur 50-jährigen Städtepartnerschaft in 2017 und 2018, in den Begegnungen und dem auch regen privaten Austausch, blüht die Freundschaft geradezu auf. Das zeigen auch die vielen Unternehmungen, die die Gastgeber mit ihren Gästen privat unternommen haben. Und: Es wurde vor allen Dingen sehr viel gelacht.