Elpe. Der Absturz zweier Eurofighter über Mecklenburg-Vorpommern weckt Erinnerungen an die Flugzeug-Kollision vor genau fünf Jahren über Elpe.
Es ist schon ein unglaublicher Zufall: Am 23. Juni 2014 stößt ein Learjet bei einer Übung mit einem Militärflugzeug über Elpe zusammen. Zwei Piloten aus Schleswig-Holstein kommen dabei ums Leben. Fast auf den Tag genau fünf Jahre später passiert ein ähnlicher Unfall an der Mecklenburger Seenplatte. Ein Pilot stirbt.
Gäste aus Schleswig Holstein
Und genauso unglaublich ist der Zufall, dass ausgerechnet an diesem Sonntag eine kleine Abordnung der deutschen Fluggesellschaft aus Hohn in Elpe war, um eine Plakette anzubringen und sich ihrer früheren Kollegen zu erinnern. In kleinem Rahmen u. a. mit Ortsvorsteher, Bürgermeister-Stellvertreter und Feuerwehrleuten, traf man sich an der Unglücksstelle zum stillen Gedenken und zum Gebet. Ausdrücklich hat sich die Delegation aus dem Hohen Norden dafür bedankt, dass die Elper den Ort so gut in Schuss und die Erinnerung an die beiden Piloten (50 und 43 Jahre alt) wach halten.
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Die Elper kümmern sich
„Wenn wir an dem Wochenende im Juni Heilige Messe haben, wird darin der beiden Piloten gedacht. Aber auch die Gedenkstätte ist immer von Gras freigeschnitten, mit Blumen bepflanzt und oft brennt eine Kerze“, sagt Ortsvorsteher Dominik Beule. Immer sei dafür gesorgt, dass die Stelle am „Krummen Auwer“ würdevoll gestaltet sei.
Jeder in Elpe weiß, wo er damals an jenem 23. Juni war, als das Unglück passierte. Und die Nachricht von der Flugzeug-Kollision an der Mecklenburger Seenplatte, lässt natürlich die Erinnerungen von damals wieder hochkommen: „Ich war auf dem Rückweg von Südtirol nach Hause, als ich in Höhe Ulm die Nachricht bekam“, sagt Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer.
Anfangs sei von einem Passagierflugzeug die Rede gewesen. Ob die Übungsflüge heute noch in dem Maße wie früher über Elpe stattfinden, kann er nicht mit Gewissheit sagen. Aber so viel: „Ich habe damals über unseren Bundestagsabgeordneten und über den zuständigen Parlamentarischen Staatssekretär wissen wollen, was da genau über unserer Stadt passiert.“ Wenige Tage später sei eine hochrangige Delegation im Rathaus gewesen und habe seine Bedenken und Sorgen weitestgehend zerstreuen können. Sein Eindruck sei, dass es bei weitem nicht mehr so viele Tiefflieger gebe wie früher.
Flüge über unbesiedelter Fläche
„Politisch hat man damals versucht, die Bundeswehr in die Pflicht zu nehmen“, erinnert sich HSK-Sprecher Martin Reuther. Aber die Bundeswehr habe alle Vorwürfe schroff zurückgewiesen.
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Übel aufgestoßen ist aber damals nicht nur dem Landrat die Formulierung, dass die Flüge über „unbesiedeltem Gebiet“ stattgefunden hätten. „Das war echt ein Schlag ins Gesicht. Aber auch auch ich habe bei dem Unglück vom Montag gleich daran gedacht, was hier vor fünf Jahren passiert ist“, sagt Ortsvorsteher Dominik Beule - und daran, dass sein Dorf knapp einer Katastrophe entgangen ist.
Jeder weiß, wo er damals war
Daran musste auch Anwohner Werner Susewind am Montag denken, als er die Nachricht von den beiden Eurofighter-Abstürzen hörte: „Man macht sich nicht verrückt, aber man denkt schon an diesen Tag. Meine Tochter hatte damals ein paar Tage zuvor Nachwuchs bekommen und meine Frau hatte zum Kaffeetrinken eingeladen. Es war um 14.38 Uhr, als das Ganze passierte.“
Fast zur selben Zeit geschah das Unglück am Montag an der Müritz.
Trauerfeier für Absturzopfer in Elpe