Brilon. . Wiederverwerten, aus Fundstücken etwas machen und vor viel selber gilt beim Ehepaar Sprenger in Brilon. Sie denken dabei auch an ihre Enkel.

Aus vorhandenen Materialien und Fundstücken kann etwas Schönes entstehen - das zeigen Hiltrud (68) und Engelbert Sprenger (71) an mehreren Stellen in ihrem Garten. Beim Tag der Offenen Gärten am Samstag, 13. Juli, können sich Besucher von 14 bis 17 Uhr selbst davon überzeugen.

Das Ehepaar Hiltrud (68) und Engelbert Sprenger (71) ist stolz auf seinen Garten – vollkommen zurecht.
Das Ehepaar Hiltrud (68) und Engelbert Sprenger (71) ist stolz auf seinen Garten – vollkommen zurecht.

Die Buchsbaumhecke rund um den Garten ist selbst gezogen, das Vogelhäuschen in Fachwerkoptik selbst gebaut. Als das Ehepaar aus Brilon vor neun Jahren das Grundstück von seiner Nachbarin „Tante Sophie“ gekauft und das Haus abgerissen hat, landete nicht alles im Container: „Aus den Steinen haben wir eine Mauer gebaut“, erzählt Engelbert Sprenger. Das Mauerwerk umrahmt die Terrasse und wird dank eines eingebauten Fensters und einer Tür regelmäßig genutzt. Diese Sitzecke hat sich mittlerweile zum Lieblingsplatz im Garten gemausert, denn bei gutem Wetter findet das Leben draußen statt. Der Garten ist für sie eine Ruhezone - bis auf die Momente, wenn Besuch kommt.

Kastanie selbst gezogen

Dass sich auch ihre vier Enkelkinder, die regelmäßig bei Oma und Opa vorbeischauen, in ihrem Garten wohlfühlen, ist den Ehepartnern wichtig. „Garten bedeutet für uns auch Familienzeit“, sind sich die beiden einig. Für die Enkel steht ein großer Spielturm mitten auf der Rasenfläche. „Den haben wir von anderen Gartenbesitzern bekommen“, erzählen sie stolz.

Das Vogelhäuschen in Fachwerkoptik ist selbst gebaut.
Das Vogelhäuschen in Fachwerkoptik ist selbst gebaut.

Wiederverwerten, aus Fundstücken etwas machen und vor allem viel selber machen ist die Devise der beiden Briloner. Im Garten finden sich dafür mehrere Bespiele: Das Spielpferd ist selbstgebaut, an Bäumen und Co. hängen kleine Schilder mit der Sorte oder dem Namen.

Viele Pflanzen im Garten stammen aus dem Urlaub, von Ausflügen und Spaziergängen: Ein Mitbringsel aus Mecklenburg-Vorpommern ist die Stechpalme und die rosablühende Rose ist aus dem Garten von Nachbarin „Tante Sophie“. Die kräftig wachsende Kastanie hat Hiltrud Sprenger selbst aus einer Kastanie gezogen. Im Nutzbeet wachsen Möhren, Erbsen, Rhabarber und zum Naschen ein paar Erd- und Himbeeren.

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Gemeinsames Hobby

Am meisten Freude erlebt das rüstige Ehepaar beim Zuschauen, wie alles wächst und welche Blüten sich als nächstes öffnen. Das Werkeln im Garten ist ein gemeinsames Hobby, wobei die Aufteilung recht klassisch aussieht: Hecke trimmen und Rasen mähen ist Männerarbeit, die Pflege der Pflanzen, die Verarbeitung von Kräutern, Obst und Gemüse und auch die Dekoration im Garten ist Frauensache.

Strenge Regeln gibt es in ihrem Garten nicht: „Bei uns darf alles blühen - außer Löwenzahn, der wuchert sonst so“, sagt Hiltrud Sprenger. Gerade Kräuter und andere Heilpflanzen haben es ihr angetan: „Seit ich ein Kräuterbuch geschenkt bekommen habe, bin ich nicht mehr zu halten“, sagt sie mit einem Lachen. Salbe mit Ringelblumen, Essenz aus Bärlauch und vieles mehr macht sie alles selbst - und vielleicht darf beim Tag der Offenen Gästen auch die ein oder andere Kreation ausprobiert werden.