Brilon. Vor 25 Jahren entstand die Idee, nun geht es in die entscheidende Planungsphase: Die Hansetage stehen an. Bürgermeister ist stolz auf die Bürger.

„Ich bin wirklich stolz darauf, dass Brilon Mitglied dieses internationalen Städtebundes ist. Das ist Europa zum Anfassen. Das ist Hanse. Wichtig sind die Menschen an der Basis, damit kann Europa gelingen“, dankte Bürgermeister Dr. Christof Bartsch 250 Bürgern, die zur Hanse-Countdown-Party ins Kolpinghaus gekommen waren, darunter der ehemalige Bürgermeister der Partnerstadt Herbolsheim Ernst Schilling mit Ehefrau Angelika, der ebenfalls Lob aussprach: „Meine Erwartungen wurden weit übertroffen. Ich weiß, Sie stehen dahinter und es lohnt sich für uns alle.“ Schirmherr der Internationalen Hansetage in Brilon 2020 ist Bundespräsident Frank Walter Steinmeier.

Die Unterstützung der Bevölkerung zählt

Für die Vorbereitung und die Durchführung der Hansetage benötigt die Stadt Unterstützung von der Bevölkerung in verschiedenen Bereichen.

Dazu zählen unter anderem: Gastfreundschaft, YouthHansa, Kunstprojekt, Wirtschaftskongress, Delegationsbetreuung, und Logistik, Märkte und Veranstaltungen.

Die Ansprechpartner sind Projektleiterin Ute Hachmann : 02961-794 2020, Michael Kahrig : 02961-794 111 und Thomas Mester Ruf : 02961-969 950.

Am 17. Februar 1994 kam erstmals der Gedanke auf, sich für die Internationalen Hansetage zum 800. Stadtjubiläum 2020 zu bewerben. 1995 wurde die Bewerbung verschickt und 1996 bekam Brilon in Bergen den Zuschlag. Dr. Bartsch zitierte aus einem weitsichtigen verwaltungsinternen Bewerbungsschreiben, in dem Vieles angesprochen wurde, das genauso heute zutrifft.

„Es war eine tolle Idee, die Hansetage zum Stadtjubiläum nach Brilon zu holen“. Dabei sein wird auch der Hl. Engelbert als Stadtgründer, „wenn auch nur als Reliquie. Diese liegt im Altenberger Dom und wird zum Stadtjubiläum im Januar für 14 Tage hierhin kommen.“ Am 19. Januar 2020 wird der Kölner Kardinal Wölki um 10 Uhr in der Propsteikirche die heilige Messe halten.

Touristische Effekte zu sehen

“Es kostet Geld“, zitierte Dr. Bartsch aus dem Schreiben. „Die touristischen Effekte sind jetzt schon da, es werden wirtschaftliche Effekte entstehen und hinterher auch ökonomisch zu spüren sein. Der wesentliche Effekt ist jedoch, dass ein Miteinander entstehen kann. Diese Veranstaltung können wir nur alle gemeinsam wuppen. Es wird die größte Veranstaltung sein, die Brilon je erlebt, da lohnt es sich, jetzt schon einmal zu feiern“, erklärte der Bürgermeister. Grundlage des Bewerbungsschreibens seien die vielen Vereine und eine funktionierende Verwaltung gewesen. „Das sehen wir auch heute so. Rund 150 ehrenamtlich engagierte Bürger in den Arbeitsgruppen sind schon mit im Boot und 579 Mitglieder hat der Förderverein.

1994 wurde auch die Perspektive von Hansetagen in Brilon angesprochen. „Wir sind jetzt ein Jahr davor, die Strukturen sind gelegt, der Rahmen ist geschaffen. Die heiße Phase hat begonnen und wir brauchen jetzt breite Unterstützung“, richtete Dr. Bartsch eine Einladung an jeden, der etwas zu Gelingen dieses Riesenevents beitragen möchte. An drei Infopoints konnten alle auf einer Karte mit drei Themenbereichen angeben, wobei sie das Hanseteam unterstützen möchten.

Interessanter Hanseschnaps

Dank galt den Damen und Herren der ersten Briloner Gewandschneiderei, die in historischen Gewändern gekommen waren, die sie genäht hatten. Dankworte galten auch Familie Schladoth, die ein leckeres Hansebrot vorstellte und Thomas Fiedler hatte in seiner Destillerie1113 in Nehden den „Briloner Haumeister“, einen interessanten Hanseschnaps mit Fichtengeschmack kreiert und zum Probetesten einlud.

„Viele arbeiten an dem großen Fest“, stellte Hanse-Projektleiterin Ute Hachmann 16 Kollegen aus der Stadtverwaltung vor, die in der ersten großen Arbeitsgruppe die Hansetage vorbereiten, unterstützt von 10 Arbeitsgruppen aus Ehrenamtlern. „Viele Briloner sind mit Herzblut dabei, wir brauchen jede helfende Hand. Ohne Ihre Power und die zahlreichen Partner könnten wir so etwas nicht machen.“

Mit Konfettibombe in die Diskussion

„Heute in einem Jahr wird Brilon vier Tage lang total europäisch. 1.000 bis 2.000 Delegierte aus 120 Hansestädten und 16 Ländern werden hier eintreffen. „Wir erwarten 120.000 Besucher in der Stadt. Heute in einem Jahr sind schon 100 Jugend-Delegierte angekommen und wir haben um 18 Uhr schon einen schönen Hanseumzug hinter uns“, so Ute Hachmann.

Für die musikalische Unterstützung der Hanse-Countdown-Party sorgen DJ Black-Smith (links) und DJ Henning
Für die musikalische Unterstützung der Hanse-Countdown-Party sorgen DJ Black-Smith (links) und DJ Henning © Monika Wiegelmann

Zum Abschluss zählte das Hanseteam auf der Bühne den Countdown herunter und zündete die große Konfettibombe. Dann wurde bei der Musik von DJ BlackSmith und DJ Henning Party diskutiert und in lockerer Runde gefeiert. Brilon will sich bei den Hansetagen bunt, fröhlich und weltoffen präsentieren. Bei der durchgeplanten Organisation wird das sicher gelingen. Und das Team hofft, dass sich die Gäste dann gerne an die Waldstadt Brilon und ihre Gesichter erinnern und einen zweiten Besuch wagen werden.

Schneider sind Hingucker des Abends

Sie waren der absolute Hingucker bei der Hanse-Countdown-Party: Die Damen und Herren in historischen Gewändern mit Körben voller Gewürzen, Blumen und Obst und sogar einer Gans und großen Gänseeiern.

Alle Gewänder und Kopfbedeckungen waren vom Arbeitskreis „Historische Gewänder“ in der ersten Briloner Gewandschneiderei angefertigt worden. „Ich habe mir gedacht, so viel Motivation und Bereitschaft muss gewürdigt werden und wir sind heute so gekommen“, freute sich Ansprechpartnerin Annette Kemmerling über die große Aufmerksamkeit.

Die Gruppe wurde erst im Januar 2019 gegründet. „Wir nähen alles selbst und jeder von uns hat Spaß daran. Wir sind 25 bis 30 Leute von 16 bis 88 Jahren aus Brilon und den Ortsteilen und nähen bei lockeren Treffen einmal monatlich in der Stadtbibliothek.“

Beim Altstadtfest und dem Stadtjubiläum und den Hansetagen hat die Briloner Gewandschneiderei einen eigenen Stand.

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