Elleringhausen. . In der Mähzeit kommt es öfter zu Unfällen zwischen Mähdreschern und Rehkitzen. In Elleringhausen appelliert ein Jäger nun nicht nur an die Bauern

Die Überraschung lag zusammengekauert im hohen Gras. Als der Jäger Jürgen Winzer mit der Unterstützung von zwei Kollegen und mehreren Kindern das Feld eines Bauern durchkämmt liegt auf einmal ein junges Rehkitz vor ihren Füßen: „Ich schätze das Jungtier war etwa zwei bis drei Wochen alt“, so der 51-Jährige.

Gerade in der Mähzeit kommt es immer wieder zu Unfällen mit den Jungtieren: „Wenn die Bauern unter Zeitdruck stehen, weil sie das trockene Wetter nutzen müssen, werden die Felder zum Teil nicht mehr gründlich abgesucht“, weiß Jürgen Winzer aus Erfahrung.

Die Rehkitze werden von den Muttertieren zum Schutz im hohen Gras abgelegt und verlassen dieses auch nicht, wenn sich der Mähdrescher nähert. „Die Tiere verfallen dann in Stress, rollen sich aber nur noch mehr zusammen“, sah Jürgen Winzer das typische Verhalten auch bei dem gefundenen Tier in Elleringhausen, welches von seinem Sohn Julius entdeckt worden war.

Angebot der Jägerschaft

Die Jägerschaft bietet den Bauern an, dass sie die Felder absuchen, bevor das Mähen beginnt. „Doch immer wieder macht uns der Zeitdruck einen Strich durch die Rechnung“, muss Jürgen Winzer eingestehen.

Noch etwa vier Wochen lang muss mit Kitzen auf den Feldern gerechnet werden. Anschließend sollten die Tiere laut dem Jäger alt genug sein, um bei Gefahr auch ohne die Muttertiere zu flüchten.

Neben den Mähwerke gibt es aber noch ein weiteres Problem: „Für uns Menschen sind die Tiere im hohen Gras quasi unsichtbar. Hunde nehmen die Fährte allerdings auf. Und auch vor diesen laufen die Kitze nicht weg“, mahnt Jürgen Winzer die Hunderhalter gerade in den kommenden Wochen besonders Acht zu geben.

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