Es ist die Qual der Wahl: 40 Parteien stehen auf meinem Stimmzettel zur Europawahl. Und noch viel mehr einzelne Namen auf denen zur Kommunalwahl – und das in gleich zweifacher Auswertung. Denn wer bei uns Briefwahl macht, hat wenig später noch den Satz Stimmzettel bekommen, den er bräuchte, wollte er direkt ins Wahllokal gehen. Denn „Jeder nur ein Kreuz!“, das gilt diesen Sonntag nur bei Monty Python und in Ländern wie Nordrhein-Westfalen.
Es ist die Qual der Wahl: 40 Parteien stehen auf meinem Stimmzettel zur Europawahl. Und noch viel mehr einzelne Namen auf denen zur Kommunalwahl – und das in gleich zweifacher Auswertung. Denn wer bei uns Briefwahl macht, hat wenig später noch den Satz Stimmzettel bekommen, den er bräuchte, wollte er direkt ins Wahllokal gehen. Denn „Jeder nur ein Kreuz!“, das gilt diesen Sonntag nur bei Monty Python und in Ländern wie Nordrhein-Westfalen.
Wohl auch deshalb wird man hierzulande noch relativ verschont von Wahlwerbung. Nur zwei Stände sah ich am vergangenen Samstag bei meinem Zwischenstopp in Essen. Und wählte den Weg drumherum. Auch hier in Brilon hält sich das Thema Wahlkampf in Grenzen, nur vergleichsweise wenige Plakate habe ich bislang gesehen.
So gesehen schade, bietet das doch interessante Einblicke in die örtlichen Verhältnisse. Wobei das auch in meinem Heimatkreis diesmal für Außenstehende schwieriger möglich ist. Denn während immer weniger Plakate hängen, wird verstärkt in teils geschlossenen Facebook-Gruppen geworben.
Erst am Mittwoch etwa unternahm „Die Partei“ einen weiteren Anlauf, und schlug für eine vom Verkehr stark geplagte Ortsdurchfahrt einen Tunnel vor. Anders als bei früheren Motiven zum Thema Sport und dem Ausbau der Bahnverbindungen, wo man noch aufrief „Wählt die Partei, sie läuft sehr gut“, beziehungsweise „ist sehr zügig“, schrieben sich die Verantwortlichen nun aber nicht das Attribut „unterirdisch“ zu. Dabei hätte sicher mancher auf den Gemeinderatslisten die Jungpolitiker so bezeichnet, schließlich war auf einem anderen Online-Plakat die durchschnittliche restliche Lebenserwartung der Kandidaten der anderen Parteien errechnet worden.
Ganz schön alt sah auch aus, wer sich online einen schnellen Überblick über die Kandidaten im Ort verschaffen wollte: Aus Datenschutzgründen waren die entsprechenden Amtsbatt-Seiten entfernt worden. Eine ganz neue Alternative bot da ein Unbekannter auf einem der Aufsteller in Korntal: Dort hatte er ein Papier geklebt mit der Aufschrift: „Wer an ihn, Jesus Christus, glaubt, wird nicht enttäuscht.“