Brilon. . Der symbolischen ersten Spatenstich ist getan. Bis das neue Kino in Brilon den ersten Film zeigt, wird es aber noch einige Monate dauern.

„Kino“, ist Ute Schlinker fest überzeugt“, „hat Zukunft. Aber man muss es auch können.“ Die Familie Schlinker kann es. Das beweist sie schon seit gut 100 Jahren in Warburg. Am Donnerstag Vormittag unternahmen Dr. Herbert Schlinker und seine beiden Töchter Judith und Ute Schlinker den symbolischen ersten Spatenstich für ihr jüngste Projekt: das Cineplex in Brilon auf der grünen Wiese in der Keffelker Straße. Nicht nur Blockbuster sollen gezeigt werden: Saalgrößen, Konzept, Eröffnungstermin in Co. Die wichtigsten Antworten rund ums Kino-Projekt in Brilon.

Das wichtigste vorweg: Angepeilter Eröffnungstermin ist der April 2020. Investitionsvolumen: rund 7,2 Mio Euro.

Rund um das Kino

Das Kino enthält fünf Säle für ca. 260, 240, 150, 100 und 75 Zuschauer; eine Erweiterung um zwei Säle ist auf dem 11.400 qm großen Gelände möglich.

Die Leinwandgröße reicht von 70 bis 120 qm.

Das Gebäude hat eine Grundfläche von 3000 qm und eine - wegen der teilweisen, 10 m hohen Zweigeschossigkeit - Nutzfläche von 4500 qm.

Integriert sind zwei Betriebsleiterwohnungen.

Vorsichtig hebt der Bagger die Rasennabe ab. Bester Mutterboden kommt zum Vorschein. Die Schicht ist gut 20 bis 30 cm dick. Landwirtschaftliche Nutzfläche bester Art. „Gut, dass wir hier keinen Magerrasen haben“, wirft Bürgermeister Dr. Bartsch, den Spaten in der Hand, in die Runde: Dessen Entdeckung hat im vergangenen Jahr bekanntlich die Planung des Feriendorfes Gut Petershagen vorerst auf Eis gelegt.

Plan für Kino in Brilon schon lange in Schublade

Auch mit dem Kino-Projekt sollte es eigentliche schneller gehen. Am Sasmtag ist es genau ein Jahr her, dass die WP exklusiv über das Vorhaben der Warburger Kino-Betreiber berichtete.

Hier entsteht das neue Kino.
Hier entsteht das neue Kino. © Jürgen Hendrichs

Erste Kontakte zwischen der Familie Schlinker und der Stadt Brilon hatte es schon anderthalb Jahre früher gegeben. Er sei „unmittelbar begeistert“ gewesen, sagte Bürgermeister Dr. Bartsch, als die Familie Schlinker mit ihren Plänen an ihn herangetreten sei. Und zwar nicht nur, weil „Kino“ immer wieder genannt werde, wenn er Briloner auf ihre Wünsche für das Leben in der Stadt anspreche. Und weil er selbst „aus einem gewissen Eigeninteresse“ heraus gerne eine Kino am Wohnort hätte.

Blockbuster und Co – es gibt ein weiteres Konzept

Wobei es ihm dabei nicht nur um die angesagten Blockbuster gehe, sondern weil er sich von einem Kinokonzept, wie es die Familie Schlinker in Warburg betreibt, eine generelle Bereicherung für das kulturelle Leben in Brilon verspricht. Genau das haben die Kinobetreiber vor. Neben aktuellen Filmen wird es - so Ute Schlinker - Themen-Pakete geben, Live-Übertragungen aus Opernhäusern und Fußballstadien, Gamer können dort an ausgewählten Battles teilnehmen, es gibt spezielle Veranstaltungen für die verschiedenen Generationen, in Warburg sehr gut angenommen wird ein - auch preislich - mit der Flüchtlingsinitiative zusammengestelltes Angebot.

Foyer auch von Dritten für Veranstaltungen anzumieten

Zudem können die fünf Säle und das Foyer auch von Dritten für eigene Veranstaltungen angemietet werden. Architekt Lothar Beltz und Ute Schlinker betonten den Komfort, der die Besucher erwarten werde: 37 cm Höhenversatz zwischen den Sitzreihen und statt 55 cm jetzt 63 cm breite Sessel.

Darauf wird such auch Propst Dr. Reinhard Richtet freuen, der sich als „leidenschaftlicher Kinogänger“ outete. Er bezeichnete Filme als „Fenster in eine andere Wirklichkeit“. Der Propsteigemeinde gehörte das rund 11.400 qm große Grundstück an der Keffelker Straße. Das Interesse der Kinobetreiber daran kam ihr gelegen: Der Verkaufserlös fließt in die Sanierung der Propsteikirche.

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