Marsberg/Dalheim. . Gift im Impfstoff, Klima-Lüge, Chemtrails oder 9/11. Eine Ausstellung im Kloster Dahlheim bei Marsberg thematisiert Verschwörungstheorien.

Verschwörungstheorien früher und heute“ heißt eine neue Ausstellung im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur im ehemaligen Kloster Dalheim bei Marsberg im Sauerland. Gezeigt werden rund 250 Exponate aus 900 Jahren Verschwörungsdenken. Die Schau informiert über frühe Formen wie Teufelsglauben und Hexenverbrennungen oder Mutmaßungen, dass die Mondlandungen nie stattgefunden hätten.

Wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Freitag, 17. Mai, nachmittags als Schirmherr die neue Sonderausstellung „Verschwörungstheorien – früher und heute“ im Kloster Dalheim eröffnet, dann stehen und hängen die Exponate in Vitrinen und an Stellwänden aus dem Hause Dröge-Einrichtungen, Innenausbau, Tischlerei und Objekteinrichtungen, aus Marsberg.

Werkstatt im Dütlingstal hat sich einen Namen gemacht

Mit dem Ausgestalten von Ausstellungen in Museen hat sich die Werkstatt im Dütlingstal längst einen Namen gemacht.

Die Exponate werden in Vitrinen und an Stellwänden aus dem Hause Dröge aus Marsberg gezeigt.
Die Exponate werden in Vitrinen und an Stellwänden aus dem Hause Dröge aus Marsberg gezeigt.

Schon viermal hat sie für Ausstellungen im Diözesanmuseum in Paderborn, das Mobiliarwunsch- und passgenau angefertigt. In diesem Jahr kamen zwei neue große Aufträge hinzu. Für die Ausstellung im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn gestaltete die Firma Dröge Anfang des Jahres die Einrichtung für die Ausstellung „Fenster in die Vergangenheit“ und jetzt für die Sonderausstellung zu Verschwörungstheorien der Stiftung Kloster Dalheim im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Dalheim.

11. September und Mondlandung

Sechs Mitarbeiter waren von Januar bis jetzt damit beschäftigt die Infotafeln, Spiegeltische, Vitrinen , Postamente, Ausstellungswände, Stelen und Filmstation zu bauen, ihnen passende farbliche Anstriche zu geben und vor Ort aufzustellen. Eng arbeiteten die Dröge-Mitarbeiter mit Museumsleiter Dr. Ingo Grabowsky und dem Architekturbüro aus Berlin zusammen.

Sonderausstellung auf 1.200 Quadratmetern

Die Sonderausstellung geht vom 18. Mai bis 22. März 2020 auf 1.200 Quadratmetern Fläche der Entstehung, Funktion und Verbreitung von Verschwörungstheorien auf den Grund und will zeigen, warum sie heute wieder Konjunktur haben.

250 Exponate zeigen 900 Jahre Verschwörungsdenken

Rund 250 Exponate internationaler Leihgeber berichten aus 900 Jahren Verschwörungsdenken.

Ein zerstörter Aufzugsmotor aus dem eingestürzten World Trade Center wird  gezeigt.
Ein zerstörter Aufzugsmotor aus dem eingestürzten World Trade Center wird gezeigt. © dpa

Ausgehend von bedeutenden historischen Beispielen präsentiert die Ausstellung aktuelle Verschwörungstheorien über die vorgeblich „wahren Drahtzieher“ der Anschläge aufs World Trade Center 9/11 bis zur Barcode-Verschwörung im Spannungsfeld von Fakt und Fiktion oder Verschwörungstheorien über die Mondlandung 1969.. So hinterfragt die Ausstellung: „Wie kommen Verschwörungstheorien in die Welt?“ Und gibt Antworten: „Unsichere Zeiten begünstigen die Popularität von Verschwörungstheorien. Nach Kriegen und Revolutionen oder im Zuge historischer Umbrüche liefern sie ein Modell, die veränderte Welt zu erklären.“

Rund um die Ausstellung

Ein wissenschaftlicher Beirat aus renommierten Historikern und Museumsfachleuten begleitet das Ausstellungsprogramm mit Vorträgen, einer Wissenschaftsshow für Familien und einem Lesefestival.

In einem eigens entwickelten Escape-Room im historischen Gewölbekeller entdeckten Gruppen bis acht Personen rätselhafte Artefakte, suchen nach versteckten Hinweisen und knacken verschlüsselte Botschaften.

Zu Verschwörungstheorien zählen auch der Teufelsglaube und die Hexen-Verfolgung, die insbesondere ab der Mitte des 15. Jahrhunderts in Europa Verbreitung fanden. Ebenfalls in den Fokus von Verschwörungstheorien gerieten im Mittelalter religiöse Minderheiten, aber auch mächtige Ordensgemeinschaften wie die Templer.

Die Sonderausstellung „Verschwörungstheorien - früher und heute“ zeigt bedeutende Exponate aus der Zeit der Hexenverfolgungen, unter anderem die Darstellung der „Hexen“ von Hans Baldung Grien aus dem Jahr 1510. Sie fand als Holzschnitt große Verbreitung und zeigt eine Auswahl des vermeintlichen Hexentreibens: Nackte Hexen bevölkern eine diabolische Landschaft, die ein Wetterzauber bedrohlich verdunkelt. Zwischen den Knien hat eine Hexe den Zauberkessel, aus dem dichter Rauch und Hagelkörner entweichen. Daneben hebt eine Hexe ihren Becher zum Trinkspruch, eine andere hält gerupfte Vögel für den Sud bereit, die vierte hält eine brennende Fackel hoch. Zum Hexensabbat reitet die fünfte durch die Lüfte.

Am Ausgang soll jeder Besucher über den vermeintlichen Wahrheitsgehalt von drei Theorien abstimmen: Sind Handys asiatischer Hersteller heimliche Spione? Lenkt eine geheime Elitegruppe die Weltpolitik? Und: Gibt es im Vatikan eine Zeitmaschine für Papstreisen in die Vergangenheit? (mit Material von kna)

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