Medebach. . Zwei heimische Hegeringe wollen nicht hinnehmen, dass Rebhühner im Vogelschutzgebiet Medebacher Bucht aussterben. Sie gehen auf Ideenfindetour.
Wo sind die Rebhühner geblieben? Auch im Vogelschutzgebiet Medebacher Bucht hat der Bestand der vor 40 Jahren noch sehr häufigen Vögel dramatisch abgenommen, so dass Rebhühner in vielen Revieren inzwischen ausgestorben bzw. stark gefährdet sind („Rebhuhn-Ruf kommt nur noch vom Band“, WP vom 27.2.19). Europaweit sind rund 94 Prozent der Bestände verschwunden. Wie kommt es zu diesem dramatischen Rückgang und ist das Rebhuhn überhaupt noch zu retten?
„Das Rebhuhn steht damit als trauriger Rekordhalter stellvertretend für viele andere typische Feldvögel, denen ebenfalls der Lebensraum fehlt“, schreiben die Hegeringe Medebach und Winterberg-Hallenberg.
Bestände schützen und vergrößern
Die Hegeringe wollen sich damit nicht abfinden und sich Projekte anschauen, die andernorts erfolgreich die Bestände schützen und vergrößert haben. „Es gibt Hoffnung“, sind sie sich sicher. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dann auch in der Medebacher Bucht umgesetzt werden. Dazu sind zwei Exkursionen geplant, zu denen nicht nur Landwirte und Jäger, sondern alle am Natur- und Vogelschutz Interessierten eingeladen sind. „Der Schutz der biologischen Vielfalt für zukünftige Generationen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so die Jäger.
Die erste Exkursion führt am Mittwoch, 10. April, nach Heuchelheim in der Wetterau und trifft dort Andreas Mohr, Forstmeister a.D. Unter seiner Federführung haben sich in Mittelhessen über 100 Reviere zusammengeschlossen und den Rebhuhnhegering Wetterau gegründet. Schon nach relativ kurzer Zeit habe dieser Erfolge verzeichnet. Mohr wird die Besucher auf einem zweieinhalbstündigen Reviergang über alles Wissenswerte zum Rebhuhn informieren und Fragen beantworten. Anmeldungen zu dieser Exkursion bis Mittwoch, 3. April, bei Alfons Brocke, 01520-2873122.
Besuch in der Wetterau und in Göttingen
Eine weitere Exkursion mit den heimischen Hegeringen führt am Dienstag, 21. Mai, nach Göttingen. Dort stellen die Biologen Dr. Eckhard Gottschalk und Werner Beeke das seit 2004 laufende Rebhuhnschutzprojekt im Landkreis Göttingen vor. Es legt einen besonderen Fokus auf die Rolle der Landwirte.
Im Rahmen des EU-Interreg-Projektes Partridge wurden in fünf Regionen Westeuropas zehn Demo-Gebiete zum Rebhuhnschutz eingerichtet. Auch viele freiwillige Helfer sind daran beteiligt. 2018 wurde das Rebhuhnschutzprojekt von der UN-Dekade für biologische Vielfalt ausgezeichnet. Anmeldungen zur Fahrt nach Göttingen nimmt bis 5. Mai Robert Trappmann entgegen, 02961/98913-05 oder 0171-3160513.
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