Hochsauerland. . Die Geschichte erzählt von drei Freunden, die unterschiedlicher nicht sein können. Doch durch den Irakkrieg ändern sich ihre Leben schlagartig.
Unser Buchtipp der Woche kommt heute aus der Stadtbücherei Olsberg. Es geht um das Buch „Vor uns das Leben“ von Amy Harmon.
Worum geht es?
Petra Böhler-Winterberg: Ambrose ist der Star der Highschool einer amerikanischen Kleinstadt: gutaussehend, charmant, sportlich. Er scheint alles zu haben - und doch kämpft er mit Problemen, die der Außenwelt verborgen bleiben. Bailey, der Junge im Rollstuhl ist krank und weiß, dass er sterben wird. Und er lebt jeden Tag seines Lebens, als wäre es sein letzter. Fern, die schlau ist, aber nicht hübsch, und trotzdem in allem um sich herum das Schöne erkennt. Fern, Bailey und Ambrose. Drei Jugendliche in einer Kleinstadt in den USA, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die unscheinbare Fern liebt Ambrose hoffnungslos seit sie denken kann. Als Ambrose nach den Anschlägen des 11. September zur Navy geht, schlägt das Schicksal erbarmungslos zu. Drei Jugendliche, die dachten, sie wüssten, was das Leben für sie bereithält bis das Schicksal ihnen in die Quere kommt.
Was gefällt besonders?
Hässliches Entlein verliebt sich in schönen Schwan. Eine Geschichte die wir so oder ähnlich sicher schon hundertfach hatten, oder? Zugegeben, auch Amy Harmon bemüht einige Klischees. Ambrose ist schon fast zu perfekt. Gutaussehend, charmant, empfindsam, mitfühlend. Fern ist das Gegenteil. Linkisch, mit Zahnspange noch ohne weibliche Kurven, deshalb selten beachtet aber mit dem Herzen am rechten Fleck. Und Ferns geliebter Cousin Bailey. Bailey, geboren mit einer degenerativen Erkrankung, die sein Leben viel zu früh beenden wird.
Bailey, der allen Widerständen zum Trotz dem Leben so viel Positives abgewinnen kann. Was beginnt wie eine oberflächliche Liebesgeschichte entwickelt sich schnell völlig anders als erwartet und nimmt eine dramatische Wendung.
Nach den Anschlägen vom 11. September ist nichts mehr wie es war. Weg ist alle Unbeschwertheit. Statt Collegestipendium wählt Ambrose den Dienst am Vaterland. Seine besten Freunde begleiten ihn. In einen fernen Krieg im Irak aus dem nach 18 Monaten Ambrose allein schwer verletzt und entstellt zurückkehrt. Es ist schön mitzuerleben wie Fern und Bailey Ambrose geduldig aus seiner Verzweiflung und einer selbst gewählten Isolation ins Leben zurückholen. Drei junge Erwachsene die erkennen: Sterben ist einfach! Die wahre Herausforderung ist das Leben.
Was macht dieses Buch aus, was hebt es von andern ab?
Ambrose, Fern und Bailey sind überaus liebevoll gezeichnete Charaktere. Amy Harmon lässt uns an ihren tiefgründigen Gedanken über Schönheit und Schicksal, Krankheit, Krieg, Tod und Freundschaft teilhaben und berührt damit emotional tief. Eine gelungene Mischung aus den Büchern Cyrano der Bergerac, die Schöne und das Biest und das Leben ist ein mieser Verräter.
Für wen ist das Buch gedacht?
Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene Leser.
Warum empfehlen Sie dieses Buch? Amy Harmon hat mich oft zum Lachen und zum Weinen gebracht. „Vor uns das Leben“ ist eine Homage an das Leben mit all seinen Facetten. Ein weises, trauriges und wunderschönes Buch, das mich tief bewegt hat.
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