Brilon/Marsberg/Winterberg. . Zu klein, zu alt, nicht behindertengerecht und technisch veraltet: Für viele Polizeiwachen besteht Erneuerungsbedarf – auch im Hochsauerland.

Die Polizei im Hochsauerlandkreis hat die sieben Wachen im Hochsauerlandkreis unter die Lupe genommen und festgestellt, dass einige davon die Standort- und Gebäude-Standards schon jetzt oder in Zukunft nicht mehr einhalten können. Was die Prüfung für die drei Wachen in Brilon, Winterberg und Marsberg bedeutet – und welche Wache im HSK besonders schnell aufgemöbelt werden muss.

Der Hintergrund

Die Anforderungen an eine Polizeiwache sind per Erlass des Innenministeriums NRW geregelt. Die Ausstattung ist grundsätzlich standardisiert und wird den technischen und personellen Ansprüchen regelmäßig angepasst. „Gerade in technischer Hinsicht werden die Anforderungen immer höher. Häufig entsprechen vor allem ältere Gebäude diesem Standard nicht mehr“, erklärt Sebastian Held von der Kreispolizeibehörde.

Die Umkleidekabinen für die Polizeibeamten sind zu klein. Vielleicht steht der Polizeiwache Marsberg
Die Umkleidekabinen für die Polizeibeamten sind zu klein. Vielleicht steht der Polizeiwache Marsberg © Annette Dülme

„Das fängt an mit mangelnder Kapazität von Datenleitungen, geht über Überwachungsmöglichkeiten für das Polizeigewahrsam bis hin zu gestiegenen Eigensicherungsausstattungen für die eingesetzten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten.“ In der Marsberger Wache sind beispielsweise die Umkleiden zu klein.

Außerdem gelten für öffentliche Gebäude Auflagen wie die DIN 1840, die den barrierefreien Zugang und andere Inklusionsvorgaben regelt. Die Wache in Brilon ist danach nicht behindertengerecht.

Die Folgen

Grundsätzlich kann der Betrieb in den Wachen Marsberg, Brilon und Winterberg nach wie vor weiterlaufen. Um den steigenden Herausforderungen in Zukunft gewachsen zu sein, besteht aber Erneuerungsbedarf.

Weitestgehend zukunftssicher: Die Wache in Winterberg sollte für die Zukunft gewappnet sein.
Weitestgehend zukunftssicher: Die Wache in Winterberg sollte für die Zukunft gewappnet sein. © Stefanie Bald

„In diesem Rahmen wird auch geprüft, ob für die Polizeiwachen Marsberg und Brilon eine Modernisierung des Bestandsgebäudes noch möglich ist oder eine andere, gegebenenfalls neue Liegenschaft angemietet werden muss“, so Sebastian Held.

„Konkret bedeutet das, dass für die Wachen in Marsberg und Brilon derzeit vorrangig Überlegungen in Richtung einer Neuanmietung laufen. Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen.“

Die Wache Winterberg wird gegenüber den Wachen Marsberg und Brilon noch als weitgehend zukunftssicher eingestuft – sofern durch Nachbesserung bestimmte Standards eingehalten werden können. Ob das am Standort realisierbar ist, wird momentan geprüft.

Die Planung

Eine Projektgruppe der Kreispolizeibehörde beschäftigt sich mit der Verbesserung der polizeilichen Liegenschaften im HSK. Sie stellte einen erheblichen Erneuerungs- und Vergrößerungsbedarf für das Dienstgebäude in Meschede fest.

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„Dieses Projekt genießt höchste Priorität“, sagt Held. „Sollten es die Kapazitäten zulassen und die entsprechenden Mittel bewilligt werden, so werden nach derzeitigen Planungen sukzessive vorrangig die Wache in Marsberg und anschließend die Wache in Brilon sowie Winterberg erneuert beziehungsweise nachgerüstet.“

Aktuell geht die Polizei davon aus, dass die Planung und die Umsetzung der Maßnahmen mehrere Jahre dauern werden.

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