Medebach. . Im Fall des getöteten Rentners Alfred S. aus Medebach gibt es viele Fragen. Die Verdächtigen Florin M. und Rebecca L. sind wieder in Deutschland.

Nach dem gewaltsamen Tod des 67-jährigen Rentners Alfred S. aus Medebach Anfang Januar ist das tatverdächtige rumänische Paar nach Deutschland ausgeliefert worden. Die beiden 21-Jährigen sitzen in Untersuchungshaft. Das bestätigte der ermittelnde Staatsanwalt Klaus Neulken der Westfalenpost. Es gibt erste Ermittlungsergebnisse in dem Fall. Aber viele Fragen sind auch noch ungeklärt.

Der Haftbefehl lautet auf gemeinschaftlichen Totschlag. „Inwieweit Mordmerkmale vorhanden sind, werden die Ermittlungen zeigen“, so Neulken.

Kontakt der Verdächtigen zueinander vermeiden

Beamte der Mordkommission Dortmund brachten die Tatverdächtigen, die Mitte Februar in Rumänien von zwei deutschen und 40 rumänischen Beamten festgenommen worden waren, in Linienflugzeugen nach Deutschland. „Es wurde zwei getrennte Flüge gebucht. Wir wollten die beiden nicht in einer Maschine unterbringen. Sie sollten keinerlei Kontakt zueinander haben“, erläutert Neulken.

Keine entscheidenden Hinweise zum Verhältnis

Weshalb der Medebacher Alfred S. Anfang Januar in seiner Wohnung sterben musste, bleibt vorerst weiterhin unklar. Zu möglichen Aussagen von Florin M. und Rebecca L., die nach der mutmaßlichen Bluttat zunächst in ihr Heimatland geflüchtet waren, könne er aus ermittlungstaktischen Gründen keine Aussage machen.

Das Haus des Opfers.   
Das Haus des Opfers.   © Winterberg

Auch über die genaue Todesursache geben die Ermittler weiter keine Auskünfte. Alfred S. war am 10. Januar tot in seiner Wohnung gefunden worden. „Gewalteinwirkung gegen den Hals“, heißt es, habe zum Tod geführt. Noch in der Nacht wurde die Leiche in Dortmund obduziert: Es ist möglich, dass der Tod schon einige Tage zuvor eingetreten ist.

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Der Tatverdacht gegen Florin M. und Rebecca L. ist groß. So groß, dass die Staatsanwaltschaft Anfang Februar ein Foto der beiden durch richterlichen Beschluss zur Veröffentlichung freigegeben hatte. Sie erhoffte sich dadurch weitere Hinweise – insbesondere Informationen, woher sich die mutmaßlichen Täter und ihr Opfer kannten. „Wir haben bislang leider keine entscheidenden Angaben in dieser Frage erhalten“, so Neulken.

Akte ist sehr umfangreich

Insgesamt steckten Mordkommission und Staatsanwaltschaft noch tief in den Ermittlungen. „Die Akte ist sehr umfangreich. Es wird noch Zeit beanspruchen, bis wir sie durchgearbeitet haben.“ Wann Florin M. und Rebecca L. sich vor Gericht verantworten müssen, steht daher noch nicht fest. „Ich bin zuversichtlich, dass die Anklage innerhalb der Sechs-Monats-Frist steht“, sagt Neulken. Innerhalb dieser Frist muss das Verfahren beginnen. Sie läuft seit Beginn der Untersuchungshaft in Deutschland. Wird sie überschritten, müssen Richter am Oberlandesgericht Hamm entscheiden, ob die U-Haft aufrecht gehalten werden darf.

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