Bigge. . Umgebaute „Linie 73“ wird sehr gut angenommen. Gebäude mit Strahlkraft
In diesem Oktober ist es vier Jahre her, dass aus einem Teil des ehemaligen Bigger Bahnhofs die Kulturhaltestelle „Linie 73“ wurde. Seitdem finden hier regelmäßig kleine feine Veranstaltungen des Kulturrings und andere Events statt, zuletzt war am vergangenen Freitag bei Tone Fish das Haus voll.
Dass nicht mehr genutzte Bahnhöfe keine Brache bleiben müssen, zeigt diese Gebäude mit seinen weißen Fassaden und roten Backsteineinfassungen. Es prägt das Ortsbild der Hauptstraße in Bigge. Dass es heute hier so schön leuchtet, ist vielem Engagement zu verdanken, u.a. auch dem Engagement des Kulturrings, der seinen Veranstaltungsort vom Alten Kino Olsberg vor gut drei Jahren hierhin verlegte.
Erfolgreiche Partys etabliert
Alles voran trieben maßgeblich Architekt Peter Schmidt und sein Partner Willi Mengeringhausen, die den Bahnhof Ende 2014 von der Grundstücksverwaltungs GbR Olsberg erwarben. Die Schmidt & Mengeringhausen Architekten GmbH nutzt den linken Teil. rund 500 Quadratmeter, als Bürofläche. Parallel schuf sie in der ehemaligen Bahnhofhalle einen Veranstaltungsraum geschaffen, die Linie 73, wobei die 73 für die Hausnummer steht. Betrieben wird die sie von Dirk Valentin aus Bestwig, der hier erfolgreich auch immer mal wieder selbst neue Veranstaltungen anbietet, zuletzt eine Altweiber- und eine After-Work-Party.
Alles nahm einen guten Verlauf, als 2005 der Gepäckschuppen abgerissen wurde und der alte Bahnhof zur Gasthausbrauerei umgebaut wurde - eine Millionen-Investition. Auch ein eigenes Bier, das „Biggs“ gab es eine Zeitlang. Schon damals erlangte das Gebäude seine heutige Form mit dem prägnanten Glasbau, der nun statt des Braukessels den Schankraum beinhaltet.
Nach der Insolvenz der Gasthausbrauerei ersteigerte die Grundstücksverwaltungs GbR Olsberg das Gebäude und vermietete es an das Willinger Brauhaus. Ein berufliches Weiterbildungswerk und auch ein Sanitätshaus waren zwischenzeitlich in den Räumen untergebracht.
Letzter Umbau im vergangenen Jahr
Im Jahr 2018 erfolgte der letzte größere Umbau: der Thekenbereich wurde in das ehemalige Sudhaus verlagert und die Bühne zum Altbestand hin orientiert. So konnte auf 150 Besucherplätze erweitert werden. Gleichzeitig wurde die Akustik verbessert und in die Beleuchtung investiert. Heute geben sich kulturelle Events, Partys, Tagungen, und private Feiern in der Linie 73 die Klinke in die Hand. Die Räume mit ihren flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten wurden von Anfang an gut angenommen und sind beliebt, bestätigt auch Caterer Dirk Valentin. Er stellt als nächste Idee Public Viewing bei größeren Sportereignissen in Aussicht. Auch Dirk Plugge, Leiter des Kulturrings Olsberg, weiß die jetzige Erweiterung, nach dem Konzept von Dirk Valentin zu schätzen: „Jetzt können wir uns noch breit gefächerter aufstellen.“
Trotz aller dieser baulichen Veränderungen versprüht die Linie 73 noch immer den Charme der Bahnhofshalle vergangener Tage. Gerade wer sie abends erleuchtet sieht, fühlt sich einfach eingeladen, reinzuschauen. Und sei es nun beim Konzert oder einer Feier im etwas größeren Kreis, es lohnt sich.