Brilon. . Die jüngsten Sturmschäden, die Trockenheit des vergangenen Jahres und der Borkenkäfer haben den Briloner Forstwirtschaftsplan zerrupft.

Der Briloner Forstwirtschaftsplan rauscht in diesem Jahr wohl so richtig tief in die roten Zahlen. Diese Befürchtung jedenfalls äußerte Forstamtsleiter Dr. Gerrit Bub im Ausschuss für Forst, Umwelt und Landwirtschaft. Bis zu 350.000 Euro Miese seien - Stand heute - statt des erwarteten Überschusses von rund 600.000 Euro möglich. Allerdings sei jede Kalkulation im Moment „ein Blick in die Glaskugel“. Durch Friederike, die extreme Trockenheit und den Borkenkäferbefall seien bundesweit mehr als 30 Mio. Festmeter Kalamitätsholz auf dem Markt. Der Briloner Stadtwald ist mit rund 55.000 Festmetern dabei, allein das sind 172 Prozent des üblichen Jahreseinschlags.

Holzpreise rauschen in den Keller

Am letzten Wochenende legte Sturmtief „Eberhard“ weitere rund 10.000 fm flach. Folge: die Preise rauschten in den Keller. Ließ sich Fichte bis Juli vergangenen Jahres noch mit rund 90 Euro pro Festmeter gut verkaufen, sank der Preis bis auf die Hälfte und daraunter. Vor allem der Brotbaum des Sauerlandes, die Fichte, macht sorgen, die sorgt beim Forstamt schließlich für 73 Prozent des Umsatzes. Die weiterhin auf Grund des Klimawandels zu befürchtenden Sturm- und Käferschäden sorgen mittelbar auch dafür, dass weniger Holz nachwächst. Dr. Bub: „Wenn die Fichte künftig nicht mehr so zur Verfügung steht, haben wir ein Problem.“

Kleiner Trost: „Jetzt ist das Wetter, das wir brauchen, um den Käfer zu besiegen“, sagte Dr. Bub. Im Zuge der Haushaltsberatungen hatte der Rat den Forstwirtschaftsplan bei einer Gegenstimme unter dem ausdrücklichen Hinweis darauf, dass das Zahlenwerk wegen der noch nicht berücksichtigten Sturm- Käferprobematik mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sein, aus verfahrenstechnischen Gründen abgesegnet.

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