Brilon. . Die gemeinsamen Einsätze sind über die Jahre für die vier Männer die Seltenheit gewesen. Sie erzählen, warum sie keine Angst umeinander haben.

Sie sind bekannt in Brilon und sorgen nicht selten für verwunderte Gesichter wegen der Verwechslungsgefahr. Die Brüder Dieter, Klaus und Thomas, sowie dessen Sohn Jonas Marczyk, haben sich alle für eine Laufbahn bei der Polizei entschieden. Der Beruf wirkte für die jüngeren Familienmitglieder immer verlockend.

Den Anfang machte vor 41 Jahren Hauptkommissar Dieter Marczyk. Bruder Klaus war von der Idee noch nicht ganz angetan und ging zuerst zur Bundeswehr, dann erst zur Polizei. Die Wege kreuzten sich dennoch, beide waren Jahre später einer Dienstgruppe in Brilon zugeteilt. „Da sind wir dann auch ein paar Mal zusammen Streife gefahren. Wir haben uns dann sogar gesiezt“, sagt Klaus Marczyk. Für beide war die Situation ungewohnt, sie wollten möglichst professionell bei einer Kontrolle wirken.

Brüder haben den Beruf schmackhaft gemacht

Für Bruder Thomas war nach einer Ausbildung zum Zimmerer irgendwann auch klar, dass es ohne die Polizei wohl nicht geht. „Meine Brüder haben mich geimpft. Ständig lagen zu Hause Sachen rum und dann bin ich nach vier Jahren Bundeswehr zunächst zur Militärpolizei“, sagt der heutige Polizeioberkommissar Thomas Marczyk.

Sohn Jonas, absolvierte nach dem Abitur eine Lehre als Automobilkaufmann, wollte dann aber doch studieren: bei der Polizei NRW. „Der Job meines Vaters ist eben sehr attraktiv und mittlerweile in ein duales Studium integriert“, sagt der 24-jährige Kommissar-Anwärter. Klarer Fall, ab zur Polizei.

Der Austausch untereinander ist sehr wichtig

Jetzt nutzt die Familie die kurzen Dienstwege, um sich gegenseitig zu helfen, aber auch um sich beizustehen, wenn die Zeiten schwierig sind. Thomas Marczyk spricht viel mit seinem Sohn und umgekehrt über den Alltag im Beruf und auch besondere Vorkommnisse. „Vieles nimmt man eben auch mit nach Hause“, sagt Thomas Marczyk. „Aber dennoch können wir auch untereinander über andere Dinge reden. Es ist wichtig, dass wir nicht dazu neigen, uns zu sehr auf den Beruf zu fixieren. Es ist auch wichtig, abzuschalten“, ergänzt Jonas.

Welche Bedingungen ein Polizeianwärter erfüllen muss

Polizeianwärter müssen sich unter anderem einem Auswahlverfahren stellen.

Sie dürfen beim Einstellungstermin außerdem das 37. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Keine gerichtlichen Vorstrafen, kein anhängiges Straf- oder Ermittlungsverfahren sind ebenfalls wichtige Voraussetzungen.

Eine Fahrerlaubnis Klasse B ist ebenso Pflicht.

Fragen kann er jederzeit an die drei erfahrenen Polizisten stellen, die gerne helfen und auch selber nachfragen. „Es ist natürlich auch sehr interessant zu erfahren, was neu ist in der Ausbildung“, sagt Dieter Marczyk. Er absolvierte, wie seine Brüder auch, damals noch eine Ausbildung und studierte nicht nebenbei in Dortmund. Sein Neffe erklärt, dass die Studenten viel Theorie erfahren, aber ein hoher Praxisanteil vorhanden ist. Außerdem können sie sich jederzeit mit anderen Personen aus dem Rechtssystem, wie Richtern, austauschen.

Keine Angst um den anderen im Einsatz

Selbstverständlich kennen alle vier Polizisten die Gefahren, die der Beruf mit sich bringt. Das sorgt aber nicht für Sorgenfalten, denn sie wissen, dass jeder von ihnen gut genug ausgebildet ist, um auf sich aufzupassen. „Wir halten uns an das Lehrbuch und daher haben wir keine Angst um den anderen“, sagt Thomas Marczyk. Anders sieht es allerdings bei ihrer Mutter und Oma aus. „Sie hat sich große Sorgen jedes Mal gemacht. Alle drei Söhne bei der Polizei, dann auch noch ohne Handy“, erinnert sich Dieter Marczyk und lacht.

Die Vier werden auf der Polizeiwache respektiert statt aufgezogen. Klaus Marczyk: „Es heißt gerne ,kein Marczyk kommt alleine’ oder wenn am Telefon jemand einen Herrn Marczyk sprechen möchte, kommt die Frage: Welchen?’“

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