Brilon. . Die Linien steht noch nicht fest, wohl aber Eckpunkte: Es geht bei Altenbüren durch die Haar hinunter und Brilon erhält nur noch zwei Anschlüsse.
Es wird nichts mit den Forderungen, die die rund 50 Einwohner von Altenbüren auf ihre Plakate und Transparente geschrieben hatten: Weder kommt die „B7n sofort“, noch hat ihre Wunschtrasse entlang der Hochspannungsleitung stracks durch das Aatal zum Ortsausgang hinter Brilon, die „V 1“, eine Chance auf Realisierung. „Das war niederschmetternd“, brachte es Manfred Göke, Ortsvorsteher von Altenbüren und CDU-Stadtvertreter, Montagabend im Rat auf den Punkt. Und sein Briloner CDU-Fraktionskollege Jürgen Kürmann resümierte: „Das wird keine Ent-, sondern eine Belastungsstraße.“
Mehr als 100 Zuhörer, so viele, dass die Empore des Kolpinghaus nicht reichte und im Sitzungssaal noch Stühle aufgestellt werden mussten, wollten sich unmittelbar selbst anhören, was Sven Koerner, Leiter der Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift von Straßen NRW zum Stand der Straßenplanung zu sagen hatte. Schließlich, so Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, warte Brilon „schon seit Jahrzehnten auf den Bau“.
Ungefährer Verlauf schon klar
Der genaue Verlauf steht noch nicht fest, wohl aber die ungefähre Linie: Die B 7n soll hinter Altenbüren vom Kreuzberg quer durch die Haar im Bereich des RLG-Busdepots auf die derzeitige Umgehungsstraße führen und ein Stück hinter dem jetzigen Schnittpunkt mit der Scharfenberger Straße quer durch das Streitfeld hinter dem Autohaus Mercedes Witteler her im Bereich Fünf Brücken/ehemalige Ruhrverbands-Klärteiche auf die Möhnestraße/B480 anbinden.
Die Anschlussstellen Mühlenweg und Rixener Straße werden zu sogenannten Auswerfern, auf denen nur noch das Abbiegen stadteinwärts möglich ist. Von der Scharfenberger Straße soll wenigstens noch das Auffahren in Richtung Möhnestraße möglich sein.
Vieles noch im Fluss
Dem Verkehr in Richtung Meschede stehen nur noch zwei Anschlusspunkte zur Verfügung: die beiden neuen im Bereich Fünf Brücken sowie am Busdepot der Verkehrsbetriebe. Immerhin: Auf dem Kreuzberg in Altenbüren soll es im Schnittpunkt mit der K 57 nach Scharfenberg noch eine weitere vollwertige Anbindung geben.
„Brilon ist die hauptbetroffene Kommune“, sagte Sven Koerner. Während die Fortsetzung der B 7n vom Autobahnende bei Nuttlar nördlich an Antfeld vorbei keine Planungsprobleme bereitet hat, sieht es in Brilon anders aus. Nach dem Trinkwasserproblem mit der Glennequelle vor gut zehn Jahren haben zuletzt der Raubwürger und der Neuntöter der neuen Trasse entlang der Stromspannungsleitung den ökologischen K.o. versetzt. Allerdings sagte Koerner auch, dass die ortsnähere Variante letztlich eine größere Verkehrentlastung für die Ortsdurchfahrt von Altenbüren mit sich bringen dürfte.
Mehr Verkehrslärm komme allerdings auf manche Wohnlagen im Bereich der Umgehungsstraße zu. Die wird dreispurig entweder aus-- oder aber parallel zur jetzigen neu gebaut. Das ist ebenso noch offen wie die genaue Linienführung durch die Haar zwischen Altenbüren und dem Busdepot. SPD-Sprecher Hubertus Weber: „Wir können es nicht allen recht machen.“ Wichtig sei ein rechtssicheres Verfahren. Im März soll das Projekt dem NRW- und Bundesverkehrsministerium vorgestellt werden. Koerner sagte für die Zukunft umfangreiche Informationen der Öffentlichkeit zu. Die Frage, wann die Straße fertig werde, könne er nicht beantworten: „Dazu könnte ich eine Glaskugel nehmen.“
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