Marsberg. . Mireille Natanson aus Marsberg bietet einen Mudras-Kurs an. Hinter den speziellen Haltungen der Hände verbergen sich kraftvolle Alltagshelfer.
Wohin mit den Händen bei Nervosität? Was tun, wenn der Stress im Alltag überhand nimmt? Und wie entspannen, wenn der Sport ausfallen musste? Mudras können in den beschriebenen Situationen helfen. Dr. Mireille Natanson weiß, wie die kraftvollen Fingerhaltungen funktionieren und was sie bewirken. Sie leitet in Marsberg die Praxis für kinesiologische Beratung und Musik-Kinesiologie. Im Interview mit der WP verrät sie, für wen Mudras das richtige sind und was Kinesiologie eigentlich ist.
Am 15. Februar bieten Sie für die VHS Marsberg einen Mudras-Kurs an: Was verbirgt sich hinter dieser indischen Heilkunst?
Mireille Natanson: Mudras sind Haltungen des Körpers oder der Hände, die aus dem indischen Tanz kommen und einen gewissen Einfluss auf die körpereigenen Energien oder die Stimmung haben. Mudras können mehr als die Seele beeinflussen, sie können auch die Selbstheilungskräfte aktivieren und jede Therapie unterstützen. Im Alltag helfen sie in Stresssituationen. Zum Beispiel, wenn man auf den Zug wartet oder beim Zahnarzt ist.
Zum Kurs und zur Person
Der Mudras-Kurs findet am Freitag, 15. Februar, von 18 bis 21 Uhr in der Hauptstraße 26 in Marsberg statt. Die Teilnahmegebühr beläuft sich auf 12,50 Euro.
Anmeldungen sind noch bis zum Vormittag des 15. Februars, 11 Uhr, unter
02992 1280 möglich.
Dr. Mireille Natanson hat ihr Musikstudium am Konservatorium und an der Universität Rouen in Frankreich absolviert. Ihre Diplomarbeit schrieb sie in Musikwissenschaft, in der sie auch promovierte. Außerdem studierte sie Musikpädagogik. Ihre Ausbildung zur Musik-Kinesiologin absolvierte Mireille Natanson am Institut für Angewandte Kinesiologie in Freiburg. 2009 gründete sie die „Akademie für Kinesiologie und Musik“.
Viele Jahre arbeitete sie als Musikpädagogin für die Musikschule HSK. Am Lichten Hagen 3 in Marsberg betreibt sie ihre Praxis für kinesiologische Beratung und Musik-Kinesiologie.
Für wen sind Mudras das richtige?
Für alle, auch Kinder haben Spaß daran. Mudras haben einen ganz großen Vorteil: Sie können ohne Aufwand, überall und einfach praktiziert werden. Auch wenn Sie sich zu krank oder zu schwach fühlen, um Yoga-Körperübungen zu machen, sind die kleinen Fingerübungen eine gute Möglichkeit, die Selbstheilungskräfte zu unterstützen.
Der Mudras-Kurs ist nur ein Teil Ihrer Arbeit. Hauptsächlich leiten Sie in Marsberg die Praxis für kinesiologische Beratung. Welche Methoden und Ziele zeichnen die Heilkunst Kinesiologie aus?
Die Kinesiologie kann in den Bereichen Schule und Soziales eingesetzt werden. Außerdem unterstützt sie bei Lern- und Lebensfreude, Veränderungen und Umbrüchen sowie neuen Wegen und Zielen. Bei der Persönlichkeitsentfaltung kann sie ebenfalls helfen. Als Werkzeug wird im Rahmen der Kinesiologie das manuelle Muskeltesten benutzt. Mit einem Kind könnte so zum Beispiel an dem Ziel gearbeitet werden, die Hausaufgaben mit Freude zu erledigen. In einer Einzelsitzung würden dann etwa Fragen rund um die Hausaufgaben gestellt, während der Muskel Deltoideus getestet wird. Empfindet das Kind beim Antworten Stress, würde der Muskel beispielsweise absacken, während er bei Stressfreiheit standhält. Mit dem Muskeltest ist es also möglich, Blockaden aufzudecken und zu korrigieren. Bei Kindern steht auch die Gehirnintegration im Vordergrund. Durch gezielte Übungen aus der Gehirngymnastik kann so zum Beispiel das stressfreie Lernen trainiert werden. Wichtig ist: Die Kinesiologie wird begleitend eingesetzt, stellt keine Heilkunde dar und ist kein ausreichender Ersatz für psychotherapeutische oder medizinische Behandlungen.
Sie haben unter anderem Musikwissenschaft studiert – lassen sich die Musik und die Kinesiologie verbinden?
Es gibt eine besondere Richtung der Kinesiologie für Musiker, die ich als Musikpädagogin besonders schätze. Sie bietet eine professionelle und persönliche Hilfe für Musiker, um Blockaden aufzudecken, ihre Ursprünge zu bestimmen und den Stress auf der Bühne zu reduzieren – zum Beispiel bei Lampenfieber oder Wettbewerbsdruck.
Mittlerweile richtet sich Ihr Angebot in Marsberg auch speziell an Eltern und Kinder. Wie sieht die Arbeit mit dieser Zielgruppe aus?
Ich biete Kurse für Eltern und Kinder mit dem Motto „Besser lernen mit Kinesiologie“ an. In diesem Kurs werden Kinder und Eltern ermutigt, die alltäglichen Probleme in der Schule gemeinsam zu meistern. Sie erfahren, wie das Gehirn optimal eingesetzt werden kann und wie man sich selbst mit einfachen kinesiologischen Übungen das Lernen erleichtern kann.
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