Brilon. . Das bei Brilon geplante Feriendorf Gut Petershagen liegt auf Eis. Mittlerweile ist auch die Stimmung bei den Gegnern untereinander frostig.
Die beiden haben die Bauleitplanung für das Feriengut Petershagen gemeinsam erstmal auf Eis gelegt, jetzt ist das Verhältnis zwischen ihnen aber selbst frostig geworden. Im Vorfeld des für diesen Freitag angesetzten Bürgerinformationsabend gibt es zwischen dem Bremer „Extrem-Botaniker“ Jürgen Feder und seinem Auftraggeber Joachim Schulte ordentliche Verstimmungen. Sogar ein Anwalt ist eingeschaltet.
Grund: Der Bremer Autor, Naturschützer und Pflanzenjäger weigert sich, die auf seiner Facebook-Seite gegenüber Behörden und Investoren veröffentlichten Beleidigungen zu entfernen und sich zu entschuldigen.
Diese Äußerungen, so Joachim Schulte, seien „gänzlich inakzeptabel“. Unmittelbar nach der Veröffentlichung habe er Feder aufgefordert, die Posts zu löschen und sich zu entschuldigen.
„Großer Kämpfer für den Naturschutz“
Nachdem dies nicht geschehen sei, habe er einen Anwalt eingeschaltet. Und der hat freundlich, aber bestimmt den Bremer Botaniker aufgefordert, die Facebook-Posts zu löschen, sich für die „nicht nur unsachlichen, sondern auch beleidigenden“ Äußerungen bei den Einwohnern von Gudenhagen-Petersborn und den am Bebauungsplanverfahren Beteiligten zu entschuldigen sowie weitere Posts dieser Art zu unterlassen.
Joachim Schulte, der - wie es in dem Brief seines Anwalts heißt - Feder als „großen Kämpfer für den Schutz der Natur erlebt“ hat, zieht einen klaren Trennstrich zwischen den fachlichen und privaten Äußerungen des Bremers Botanikers. Für ihn entscheidend ist: „Was machen wir mit der Wiese?“
„Gefälligkeitsgutachten“
Jürgen Feder sieht allerdings keinen Grund, seine Äußerungen zu löschen oder sich gar zu entschuldigen: „Wer mich nimmt, kriegt das ganze Paket.“ Wohl kaum ein anderer hätte sich noch im späten September „auf die Socken ins Sauerland“ gemacht, um dort eine Wiese zu kartieren. Es sei wichtig, die Ergebnisse und „klaren Verfahrensfehler“ an die Öffentlichkeit gebracht zu haben.
Das, so Feder zur WP, habe er auch gegenüber Joachim Schulte und dessen Anwalt klargemacht.
Wie berichtet, hatte Joachim Schulte im vergangenen Spätsommer den Bremer Botaniker mit der Begutachtung der sechs Hektar großen Fläche am Kahlen Hohl beauftragt. Schulte ist in Brilon aufgewachsen ist und besitzt am Rande der Fläche ein kleines Häuschen mit einem Fischteich aus Familienbestand, das er als Rückzugsort im Sauerland nutzt.
Bei der Kartierung der Wiese hatte der Bremer Botaniker trotz des Dürre-Sommers noch rund 120 Pflanzenarten ausgemacht; das Ganze sei eine streng geschützte „Goldhaferwiese“. Das, behauptet Feder, sei nur mit Gefälligkeitsgutachten zu übersehen gewesen. Die Stadt Brilon zog daraufhin die Bauleitplanung zurück, um keine Ablehnung in Arnsberg zu riskieren. Im späten Frühjahr soll eine erneute Kartierung erfolgen. Feder hofft, dass bis dahin die Wiese nicht vorsätzlich gegüllt oder gar umgepflügt wird.
Projekt-Initiator Lohmann kommt
Ob die Stadtverwaltung an dem Bürgerinformationsabend teilnimmt, sei noch offen, so Beigeordneter Reinhold Huxoll zur WP. Vorab sei am Freitag ein Gespräch Joachim Schulte vereinbart.
Der Initiator des Projektes, Eckhard Lohmann, will sich anhören, was die Gegner des Projektes sagen und auch selbst Stellung nehmen - „wenn ich gefragt werde“.
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