Brilon. . Angeblich drängt der schwedische Großaktionär Cevian Capital schon seit Jahren auf den Verkauf. Diese Auswirkungen hätte das auf den Standort.

Die ABB in Brilon erhält einen neuen Eigentümer. Das Werk ist von der Umstrukturierung des Schweizer Konzerns betroffen. ABB will seine sogenannte Stromnetz-Sparte (Power Grids) an Hitachi verkaufen. Das Transformatoren-Werk in der Keffelke gehört zu diesem Segment. Als Preis sind rund 5.5 Milliarden Euro im Gespräch. Angeblich drängt der schwedische Großaktionär Cevian Capital schon seit Jahren auf den Verkauf; der Erlös soll an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Die Auswirkungen auf den Standort Brilon sind noch offen - dazu „sei es noch zu früh“, so Christoph Schupp von der Konzern-Kommunikation der ABB Deutschland in Mannheim auf Anfrage der WP. „Was wir sagen können“, so Schupp weiter, „ist, dass Hitachi unsere Mitarbeiter zu den existierenden Konditionen übernimmt.“

Kein Kommentar aus der Keffelke

Rund 150 Mitarbeiter sind am Standort Brilon beschäftigt. Mitte Dezember war bekannt geworden, dass die ABB AG nach der vor zwei erfolgten Umstrukturierung nun das gesamten Stromnetz-Segment abstoßen will. Damals war die Transformatoren-Wicklung von Brilon nach Lodsz/Polen verlegt worden.

In Brilon stellt ABB sog. Resibloc-Trockentransformatoren her. Sie dienen zur Stromversorgung u.a. im Offshore-Bereich, von Kreuzfahrtschiffen, Zügen und Wolkenkratzern.

Aus dem Briloner Werk heraus sind weder von Werkleiter Sven Schreiber noch vom Betriebsratsvorsitzenden Mathias Happe Erklärungen zur aktuellen Lage zu erhalten. Wie Happe sagte, sei er als Mitglied des Konzernbetriebsrates unmittelbar involviert, es gebe allerdings eine Schweigeverpflichtung.

Fast 100-jährige Tradition in Brilon

Wie der Bevollmächtigte der IG Metall Olsberg, Helmut Kreutzmann, gegenüber der WP sagte, sei seines Wissens nach die Auslastung des Briloner Werkes nach der Neuausrichtung vor zwei Jahren wieder „auf dem aufsteigenden Ast“.

Die Wurzeln der ABB in Brilon reichen ins Jahr 1921 zurück. Damals wurde die Firma als Grubenlampenfabrik Dominit in Hoppecke gegründet. 2010 bezog ABB in der Keffelke in Brilon das neue, rund 11.000 qm große Werk.

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