Altkreis. . Der Vergleich der Gebühren und Steuern in den Städten des Altkreises zeigt: In unserem Beispiel hat Marsberg unterm Strich die höchsten Kosten.
Zwischen 2900 und 3300 Euro muss eine durchschnittliche Familie 2019 hier bei uns im Altkreis Brilon an Gebühren und Steuern zahlen. Wir haben bei allen sechs Kommunen nachgefragt, wie viel Kosten auf eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern, zukommen. Ein Kind besucht den Kindergarten. Die Musterfamilie besitzet außerdem ein Eigenheim und hat einen Familienhund. In unserer Übersicht von Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg zeigen wir, wo Abgaben und Gebühren besonders günstig und wo sie teuerer sind. Außerdem werfen wir zum Vergleich auch einen Blick nach Meschede, Schmallenberg, Eslohe und Bestwig.
Fast 400 Euro Unterschied
Am günstigsten lebt in unserer Beispielrechnung die Familie in Brilon mit rund 2902 Euro, gefolgt von Olsberg mit 3003 Euro. 3034 Euro zahlen die Mustermanns in Winterberg, 3082 Euro in Medebach und 3174 Euro in Hallenberg. Marsberg kommt mit rund 3294 Euro auf den höchsten Wert im Altkreis und liegt damit insgesamt 392 Euro höher als in Brilon.
Größter Posten sind für die Familien in allen Städten die Kitagebühren. Geht man von einem Jahreseinkommen von 45.000 Euro und einer 45-Stunden-Betreuung aus, muss eine Familie dafür rund 1.600 Euro im Jahr auf den Tisch legen. Diese Summe ist übrigens für alle Altkreis-Städte gleich, weil die Beitragstabelle durch den HSK jeweils für ein Kindergartenjahr festgelegt wird. Der Gesamtbeitrag ist gegenüber 2018 um 48 Euro gestiegen.
Gebühren relativ stabil geblieben
Im Jahresvergleich sind die Gebühren in allen sechs Kommunen recht stabil geblieben. In Brilon wurde die Trinkwassergebühr gegenüber 2018 um 6 Cent pro 1000 Liter erhöht, die Niederschlagswassergebühr um 4 Cent pro Quadratmeter. In Marsberg ist die Abfallgebühr pro Person von 67,68 Euro auf 71,47 Euro angehoben worden.
In Medebach ist die Grundsteuer gestiegen: 2018 musste unsere Familie 351 Euro zahlen, in diesem Jahr sind es 382 Euro. Und beim Winterdienst müssen sie fünf Euro drauf legen.
In Winterberg musste, so die Stadt, das Wassergeld als Folge des Jahrhundertsommers 2018 erhöht werden. Begründung: Da man bei der Kalkulation für 2019 nicht davon ausgehen konnte, dass die sonst üblichen Wasserverkäufe - z.B. an umliegende Städte - weiterhin in gewohnter Höhe getätigt werden können, fehlen Verkaufserlöse. Insbesondere deshalb sei erstmals nach 27 Jahren das Wassergeld um 2 Cent von 1,06 €/pro Kubikmeter auf 1,08 Euro und die Grundgebühr von 0,14 Euro/Tag auf 0,16 Euro gestiegen, so die Stadt. Dennoch zahlt die Familie Mustermann in Winterberg mit 206 Euro mit Abstand am wenigsten für Trinkwasser.
Unterschiedliche Berechnungen
Dafür fallen in der höchst gelegenen Stadt naturgemäß die höchsten Winterdienstgebühren an. Die Gebühr, die im Vorjahr um einen Cent gesenkt werden konnte, wurde für 2019 um zwei Cent auf 0,08 Euro/Quadratmeter angehoben. Bei der Berechnung dieser Gebühr gibt es allerdings kommunal sehr unterschiedliche Berechnungsmodelle, wodurch ein Vergleich etwas schwierig wird.
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In Brilon wird zum Beispiel die Grundstücksfläche einbezogen. Bei einem 400 Quadratmeter großen Grundstück zahlt Familie Mustermann in Brilon lediglich 4,40 Euro, in Hallenberg werden für ein 600 Quadratmeter großes Grundstück 34,29 Euro fällig, im Vorjahr waren es 29,88 Euro.
Auch für die Abfallbeseitigung muss die vierköpfige Familie in der Nuhnestadt in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen. 2018 musste sie insgesamt 296,64 Euro bezahlen, 2019 sind es 332,16 Euro.
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