Giershagen/Berlin. Bei ihrem Besuch in Berlin hatten die jungen Reisenden nicht nur die Möglichkeit Fotos mit der Kanzerlin zu machen. Sie bewiesen auch Mut.

Leon, Nils, Lara und Judith haben am Montag was tolles erlebt. Sie waren als Sternsinger bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Mit ihnen hat die Bundeskanzlerin insgesamt 108 Sternsinger aus allen 27 deutschen Diözesen empfangen. Zusammen mit ihrer Betreuerin Miriam Albracht waren die vier Jugendlichen aus Giershagen nach Berlin gereist. Wie berichtet, durften sie beim Empfang zur 61. Aktion Dreikönigssingen im Bundeskanzleramt das Erzbistum Paderborn vertreten.

Auch am Tag danach standen sie noch ganz unter den Eindrücken des Erlebten im Kanzleramt und dem Treffen mit der Kanzlerin. „Das war wirklich eine tolle Sache“, sagt Miriam Albracht. Schließlich war auch Merkel voll des Lobes für die Leistungen der Sternsinger. Dass sie in diesem Jahr auf die Situation mit Kindern mit Behinderung aufmerksam machten, sei sehr wichtig, betonte sie in ihrer Ansprache. Und es sei sehr wichtig, „dass wir ihre Würde auch immer respektieren und uns in sie hineinversetzten“, sagte sie weiter in Richtung der kleinen und großen Könige. So war es den ganzen Montag über in den Nachrichtensendungen aller Fernsehkanäle zu hören und zu sehen. Direkt hinter der Kanzlerin im Bild: Leon Albracht (14) und Nils Nolte (11). Beim Gruppenfoto auf den großen Stufen der Regierungszentrale waren die beiden besonders nah bei der Kanzlerin. „Wir haben uns extra etwas geduckt und kleiner gemacht, damit wir so weit vorne stehen durften“, lacht Leon darüber, dass ihnen dieser kleine Coup gelungen war. Denn eigentlich sollten die Großen nach hinten und die Kleinen nach vorne. „Es war ein super Moment, als wir mit der Bundeskanzlerin und den anderen Sternsingern auf der Treppe standen“, findet auch die 13-jährige Lara Stremmer. „Und plötzlich waren 100 Kameras auf uns gerichtet“, erzählt Judith Pohle (13).

Dann ging die Kanzlerin gemeinsam mit den Sternsingern zur Südtreppe. Die Gruppe aus dem Bistum Mainz durfte den Sternsinger-Segensspruch aufsagen und den Segen 20*C+M+B* 19 an die Wand schreiben. Auf den Weg dorthin nahm sich Leon ein Herz und sprach die Kanzlerin persönlich an. „Ich habe sie einfach gefragt: kann ich Ihnen mal eine Frage stellen? Darauf hat sie geantwortet: Dann schiess mal los.“ Er wollte von ihr wissen, wie sie die Kirche findet, die ihr Vater als evangelischer Pfarrer in ihrem Heimatdorf gebaut hat. Leon: „Sie hat gesagt, sie findet sie sehr schön.“ Dann habe ihn die Kanzlerin gefragt, von wo er denn komme. „Ich habe gesagt, aus Giershagen, in der Nähe von Brilon.“ Denn dort war die Kanzlerin ja schon zu Besuch.

Die eigentliche Begegnung mit der Kanzlerin sei aber für alle heiligen Könige eher kurz ausgefallen: Gruppe für Gruppe durfte nach dem großen Foto der Kanzlerin die Hand schütteln und vor der Galerie mit den Gemälden der bisherigen Bundeskanzler ein eigenes Bild mit ihr machen. Während des Empfanges haben alle Sternsinger gemeinsam gesungen. Zum Abschluss: „Gloria, es ist Sternsingerzeit“. Lara: „Auch Angela Merkel hat mitgesungen.“

Judith: „Nach den Einzelfotos kamen die vielen Reporter und führten noch Interviews mit einigen von uns fürs Radio, Fernsehen und Zeitungen.“ Und dann ging es in die Kantine im Kanzleramt zum gemeinsamen Mittagessen. Es gab Spagetti.

Toll sei zudem das Miteinander unter allen Sternsingern in Berlin gewesen, wie Lara betonte. „Wir waren mit Mädchen aus Osnabrück in einem Zimmer untergebracht – die waren sehr nett.“ Alle hatten gemeinsam in einer Jugendherberge übernachtet und waren Montagmorgen mit vier Polizeibussen zum Kanzleramt eskortiert worden. Nils: „Sogar mit Blaulicht an.“

Am Nachmittag ging es wieder mit dem Zug zurück nach Marsberg. Bei der Ankunft am Abend wurden sie von Eltern, Sternsingern und Mitglieder des Kirchenvorstandes mit Wunderkerzen und einem großen Banner „Giershagen grüßt seine Sternsinger“ empfangen.