Marsberg. . Thomas und Rebekka Schulze feiern Weihnachten in ihrer Wahlheimat Charlotte in North Carolina. Dort ist alles ein wenig üppiger.

Merry X-Mas! Weihnachten in den USA ist bunt. Die Kinder freuen sich auf Santa Claus und nicht das Christkind. Thomas (45) und Rebekka (40) Schulze haben Weihnachten auch diesmal wieder in ihrer Wahlheimat Charlotte in North Carolina im Süden der USA verbracht.

2012 ist das Ehepaar nach Amerika gezogen. Zunächst nach San Francisco in Kalifornien. Der Arbeit wegen. Thomas Schulze ist bei Diebold-Nixdorf, ehemals Wincor-Nixdorf, beschäftigt.

Ein Shoppingcenter zur Weihnachtszeit.
Ein Shoppingcenter zur Weihnachtszeit. © Thomas Schulze

Die Firmenleitung des IT-Unternehmens sitzt in North Canton, Ohio, u.a. werden in Paderborn die Geldautomaten produziert. In Amerika hat der Marsberger Zahnarztsohn die Leitung des regionalen Teams für Systems-Hardware für Nord- und Südamerika inne.

Als Pilates-Trainerin erfolgreich

Über Nikolaus waren Rebekka und Thomas Schulze für einige Tage in ihrer alten Heimat Marsberg, besuchten die Familien und Freunde. Rebekka Schulze ist Physiotherapeutin und Pilatestrainerin und hatte in ihrem Elternhaus am Schützenberg eine eigene Physiotherapiepraxis. In Amerika wird ihr Physiotherapie-Studium nicht anerkannt.

Thomas und Rebekka Schulze leben und arbeiten seit vielen Jahren in Amerika. Über Nikolaus waren sie jetzt in ihrer alten Heimat Marsberg. Weihnachten werden sie wie die Jahre zuvor wieder in Charlotte in North Carolina verbringen.
Thomas und Rebekka Schulze leben und arbeiten seit vielen Jahren in Amerika. Über Nikolaus waren sie jetzt in ihrer alten Heimat Marsberg. Weihnachten werden sie wie die Jahre zuvor wieder in Charlotte in North Carolina verbringen. © Annette Dülme

Ihre Pilates-Ausbildung hat sie in Kalifornien erweitert. Sie ist nun Master-Trainerin der zweiten Generation und bildet jetzt selber Pilates-Trainer aus. Sie ist leidenschaftliche Reiterin und bietet auch spezielles Pilates-Training für Reiter an.

Thanksgiving ist der Startschuss

Rebekka Schulze ist schon erstaunt, wie sie im Gespräch mit der WP sagt, wie wenig Weihnachtsbeleuchtung es in Marsberg gibt. „In Charlotte ist jedes Haus mit Lichterketten geschmückt. Die Wohngebiete leuchten richtig.“ Auch die Christbäume seien viel üppiger geschmückt, als in Deutschland. In Amerika stehe aber das Thanksgiving-Fest ganz vorne. Thomas Schulze: „Das ist das Fest, an dem die ganze Familie zusammenkommt und man dankbar ist, wie gut es einem geht.“

Die Weihnachtsstube der Schulzes in Charlotte, North Carolina, mit den beiden Hunden Linus und Lucy in 2017.
Die Weihnachtsstube der Schulzes in Charlotte, North Carolina, mit den beiden Hunden Linus und Lucy in 2017. © Thomas Schulze

Das wird im großen Familienkreis mit Truthahnessen gefeiert. Dieses Jahr fiel es auf Donnerstag, 22. November. Thanksgiving ist der Startschuss für die Weihnachtsbeleuchtung. Ab dann werden Gärten und Häuser mit weihnachtlicher Lichterdekoration aufgerüstet. Auch der Tannenbaum im Wohnzimmer wird dann schon aufgestellt und geschmückt.

Auch die Autos werden geschmückt

Am Tag nach Thanksgiving, dem Black Friday, beginnt offiziell das Einkaufen der Weihnachtsgeschenke. Im ersten Jahr in ihrer neuen Welt wollten sich die Schulzes davon nicht beeinflussen lassen und kauften sich erst eine Woche vor Weihnachten einen Tannenbaum. Rebekka Schulze: „Das war ein schöner Reinfall. Uns blieb nur ein Übrig gebliebener und der war vollkommen krumm und schief.“ Seitdem stellen sie auch schon zu Thanksgiving ihren Christbaum voll geschmückt auf.

Der geschmückte Weihnachtsbaum auf dem Union Square in San Francisco.
Der geschmückte Weihnachtsbaum auf dem Union Square in San Francisco. © Thomas Schulze

Die Amerikaner leben richtig die Vorweihnachtszeit. Rebekka Schulze: „Sie tragen Pullover und Socken mit Weihnachtsthemen.“ Die Frauen hängen sich leuchtende Weihnachtsketten um, an ihren Ohren baumeln kleine Tannenbäume oder Christbaumkugeln. Auch die Autos werden mit Rentiergeweihen und Weihnachtskränzen geschmückt, es werden rote Rentier-Rudolph-Nasen auf die Stoßstange gesetzt.

18 Dollar für sieben Vanillekipferl

Charlotte in North Carolina hat 860.000 Einwohner. Im Umfeld haben sich über 300 deutsche Firmen angesiedelt. So gibt es auch Weihnachtsmärkte nach deutschem Vorbild. Rebekka Schulze: „Wir waren auf einem. Es war richtig trostlos.“ Die einzige Würstchenbude war zu. „Am Plätzchenstand kosteten sieben Vanillekipferl 18 Dollar“, lacht Rebekka Schulze.

In die Kirche sind die Schulzes zu Weihnachten in ihrer neuen Heimat nicht gegangen. „Die Menschen in North Carolina sind sehr gläubig und es gibt viele Kirchen“, erzählt Rebecca Schulze. Fast jedes zweite Gebäude sei eine Kirche. Manche seien einfach in einem Haus untergebracht, andere durch einen kleinen Glockenturm zu erkennen.

Am 26. Dezember ist alles vorbei

„Aber es gibt so viele unterschiedliche Ausrichtungen, dass haben wir gar nicht erwartet“, fügt Thomas Schulze an. Auf Heiligabend waren sie mit Freunden in einem Fondue-Restaurant. Am 1. Weihnachtstag hat Thomas Schulze zur Grillzange gegriffen und Backschinken mit Honigsoße auf dem Grill zubereitet.

In Amerika gibt es keinen zweiten Feiertag. Am 26. Dezember ist Weihnachten vorbei. Es wird schlagartig alle Weihnachtsbeleuchtung abgebaut und weggepackt.

Die bisherigen Folgen unserer Serien „Weihnachten und Jahreswechsel in aller Welt“ können Sie hier nachlesen.