Brilon. . Wollen die Briloner lieber die schlechte Qualität der Gelben Säcke in Kauf nehmen oder die auf vier Wochen verdoppelte Abfuhr von Gelben Tonnen?

Die Stadt Brilon will vor einer endgültigen Beschlussfassung noch einmal über ihre Plattform www.brialog.de ein Stimmungsbild zum Thema Gelber Sack oder Gelbe Tonne einholen. Dafür hat sich Donnerstagabend der Haupt- und Finanzausschuss ausgesprochen. Denn erst durch den WP-Bericht vom Dienstag war vielen Brilonern und auch den Teilnehmern der ersten Umfrage bewusst geworden, dass sich mit der Umstellung von Sack auf Tonne auch der Abfuhrrhythmus ändert. Während die Säcke 14-täglich eingesammelt werden, würden die Tonnen künftig nur einmal im Monat geleert.

Bei der Umfrage Anfang des Jahres hatten sich drei Viertel der 245 Teilnehmer noch für die Umstellung auf die Gelbe Tonne ausgesprochen. Leider, so CDU-Stadträtin Karin Bange, sei dabei die Auswirkung auf den Abfuhr-Rhythmus nicht erwähnt worden. Zudem werde das Volumen beschränkt, denn eine ausnahmsweise einmal angefallene größere Menge an Verpackungsmaterial könne ja nicht einfach über einen neben die Gelbe Tonne gestellten Gelben Sack entsorgt werden.

Heers: „Einen Flicken-Teppich wird es nicht geben“

Die Stadtvertreterin vermutete, dass sich die meisten Teilnehmer der Umfrage deshalb für die Gelbe Tonne entschieden haben, „weil die Säcke so schlecht sind“. Die Verwaltung sollte darauf drängen, dass künftig eine bessere Qualität geliefert werde. Günter Wiese (SPD) bezeichnete eine vierwöchige Abfuhr als „grenzwertig“. CDU-Sprecher Fisch sagte, dass für die Dörfer die Tonne die bessere Alternative sei. Dort würden Tiere häufiger die Säcke fleddern.

Wie viele Gelbe Säcke brauchen Sie im Monat?

Die Stadtkämmerei hat die Umstellung einmal durchgespielt.

Dabei sind für einen Haushalt bis zu drei Personen eine 120-Liter-Tonne und für vier bis sechs Personen 240 Liter angesetzt worden; für Mehrfamilienhäuser ab 19 Personen gibt es 1,1 cbm fassende Container.

Das soll einem monatlichen Haushaltsbedarf von zweieinhalb bis drei bzw. von fünf bis sechs Gelben Säcken entsprechen.

Was meinen Sie? Entspricht das Ihrem Bedarf? Schicken Sie uns eine Mail an brilon@westfalenpost.de

Insgesamt, so Franz Heers von der Stadtkämmerei, müssten aufgrund der aktuellen Haushaltszahlen 3054 Tonnen mit einem Volumen von 120 Litern, 4932 240-Liter-Tonnen sowie 46 Container von jeweils 1,1 cbm aufgestellt werden; der Austausche ist für die Einwohner kostenlos. Wie berichtet, hat der Entsorger angeboten, dort, wo bei einer Umstellung auf Tonne eine Sack-Abfuhr einfacher wäre, etwa innerhalb der historischen Quartale, Ausnahmen zuzulassen. Heers: „Einen Flickenteppich wird es nicht geben.“

Reinhard Loos (BBL) brachte noch einmal die Wertstofftonne aufs Tapet, die in Paderborn erfolgreich etabliert sei. In dieser Tonne werden neben Verpackungsmaterial auch Metall und Kunststoffe gesammelt. Das entlastet den Restmüll. Das hatte der Rat für Brilon aber abgelehnt.

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