Willingen/Diemelsee. Es soll die längste im tibetischen Stil errichtete Hängebrücke der Welt werden. Der Willinger Skywalk nimmt konkrete Formen an.
Seitens der Gemeinde Willingen ist der Weg frei für den Bau der nun „Skywalk Willingen“ genannten Hängebrücke neben der Mühlenkopfschanze: Die Gemeindevertreter stimmten dem Bebauungsplan einstimmig zu. „Wir sind froh und dankbar“, erklärt Arndt Brüne, einer der fünf Geschäftsführer, „aber wir haben noch viel Arbeit vor der Brust.“
Baugenehmigung beantragt
Sie hoffen, dem Kreisbauamt binnen zwei Wochen die nötigen Unterlagen vorlegen zu können, damit dieses zeitnah eine Baugenehmigung erteilen könnte. Mit der Waldeckischen Domanialverwaltung wurden problemlos Verträge abgeschlossen. Derzeit finalisiert die Gesellschaft das Sicherheitskonzept: Was passiert, wenn viele Besucher auf der Brücke sind? Und wie trägt sie die zusätzliche Belastung im Winter? „Das ist reine Physik“, erklärt Arndt Brüne. Arbeit und Entscheidungen der Sachkundigen bestimmen nun den Zeitplan, den er also nicht weiter präzisiert.
Einige Bedenken
Zuvor hatte die Gesellschaft einige Bedenken angehen müssen: So liegt etwa das Naturschutzgebiet Grebensteine in der Nähe. Die Besucher würden auf dem Weg von Ettelsberg zu Graf-Stolberg-Hütte herum gelenkt, erklärt Arndt Brüne: „Wir wissen, wie wir beides nebeneinander haben können: die Ruhe der Natur und das Wohl des Menschen.“ Ihrer ökologischen Verantwortung sei sich die Gesellschaft bewusst.
665 Meter lang
Rodungen sind für den Bau beantragt, das Anliegen sei aber, möglichst wenig Bäume zu fällen: Der Start der 665 Meter langen Brücke soll auf den Besucher noch wirken wie ein Baumwipfelpfad, bis er dann im Freien auf der leicht schwankende Brücke in bis zu 100 Metern Höhe steht. Das Naturerlebnis werde im mittleren Drittel zum Abenteuer – das mache den Skywalk aus, erklärt Brüne.
Vor der Änderung des Bebauungsplans konnten betroffene Parteien Bedenken äußern. Im Bauausschuss Thema war der Einwand der Gemeinde Diemelsee, das Vorhaben in Willingen sei rechtswidrig, weil es der Verwirklichung des ursprünglich am Diemelsee angedachten Projekts schade.
Kritik von Diemelsee
Die Gemeinde Willingen sehe das anderes, erläuterte Bürgermeister Thomas Trachte. Arndt Brüne erklärte, dass das Projekt am Diemelsee noch lebendig sei, aber derzeit ruhe: „Wenn Willingen genehmigt wird, schauen wir, was sich in Diemelsee ergeben hat, kann und sollte.“ Auch Bürgermeister Volker Becker sagt, dass die Gemeinde weiterhin optimistisch sei.
Skiclub rechnet mit noch mehr Resonanz
Der Start der 665 Meter langen Brücke soll auf den Besucher wirken wie ein Baumwipfelpfad, bis er dann im Freien auf der leicht schwankende Brücke in bis zum 100 Metern Höhe steht. Auch der Ski-Club Willingen steht den Plänen positiv gegenüber und rechnet damit, dass beispielsweise seine ohnehin schon beliebten und einnahmeträchtigen Schanzenführungen an der größten Großschanze der Welt noch weiter ansteigen werden. Auch beim FIS Skisprung Weltcup auf der Mühlenkopfschanze könnte der „Skywalk“ zu einer zusätzlichen Attraktion werden und nicht nur beispielsweise dem Fernsehen ganz neue Perspektiven bei den weltweiten Übertragungen ermöglichen.
Parkplatzsituation
Ein weiteres Thema, dass Friedrich Wilke (Freie Wähler) im Ausschuss ansprach, war die Parkplatzsituation: Die Gemeinde hatte vorgeschlagen, die Schotterparkplätze nahe des Bauhofs jenseits der Bundesstraße unzugänglich zu machen, um Querungen der B 251 zu vermeiden. Nur zu besonderen Anlässen sollen sie geöffnet werden.
Ansonsten stehen genug Parkplätze zur Verfügung, sagte Thomas Trachte. Vorerst werde geschaut, wie sich die Situation entwickele. Friedrich Wilke erinnerte an Pläne, wegen des Weltcups eine Unterführung zu bauen – auch hier werde abgewartet, ob das benötigt werde, erklärte der Bürgermeister.
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