Brilon. Mit der Einführung eines ÖPNV-Tickets – dem Brilon-Ticket – will die Stadt Brilon die Mobilität in Stadt und Dörfern ausbauen. Es ist ein Test.
Das „BrilonTicket“ wird ein exklusives Angebot für Bürger in Brilon und den Dörfern. Neben dem bestehenden 60plusAbo und dem MobiTicket ist es eine attraktive Option für alle Mitbürger, die nicht immer auf das Auto angewiesen sein wollen und nebenbei auch noch die Umwelt schonen möchten. Mit einer höheren Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs will die Stadt einen weiteren Beitrag für Umwelt- und Klimaschutz leisten.
Testphase für das stark verbilligte BrilonTicket
In einem Pressegespräch mit Vertretern des öffentlichen Nahverkehrs stellte Bürgermeister Dr. Christof Bartsch mit Hauke Möller (Regionalverkehr Ruhr-Lippe RLG), Alexandra Schäfer (RLG) und Torsten Schreckenberg (Westfalen Bus WB) das Gemeinschafts- Pilotprojekt vor. Ab 1. Januar 2019 wird es für eine einjährige Testphase das stark verbilligte „BrilonTicket“ geben.
Damit will die Stadt die Mobilität zwischen der Kernstadt und den Ortsteilen weiter verbessern und hofft gleichzeitig auf eine Verringerung des Individualverkehrs und Steigerung der Attraktivität der Stadt. „Das ist der Einsatz von öffentlichen Mitteln wert“, so Bartsch. „Es sind kleine Schritte und wir werden über weitere nachdenken.“
Verlust der Infrastruktur in den Ortsteilen
Anlass der Einführung des „BrilonTickets“ war der unaufhaltsame Verlust der Infrastruktur in den Ortsteilen. Arztpraxen, Einzelhandel und Banken können ihre Standorte nicht mehr aufrechterhalten. Mit dem preisgünstigen Mobilitätsangebot möchte die Stadt das Problem kompensieren und damit auch das ÖPNV-Angebot absichern“, betonte Dr. Bartsch. Im Rahmen der städtischen Initiative „Brilon bewegt“ will man die Mobilität in Stadt und Dörfern weiter ausbauen. „Neben den bestehenden Mitfahrerbänken in den Ortsteilen soll das BrilonTicket ein weiteres Angebot mit Zusatznutzen schaffen.“
Statt 94,90 Euro zahlen Nutzer 30 Euro
„Die Öffentlichkeit soll über den Preis, nicht über die Taktung, dafür sensibilisiert werden, anstelle des Autos den öffentlichen Nahverkehr zu nehmen“, erklärte der Bürgermeister. Ein Monatsticket der Preisstufe 2M (Geltungsbereich Stadtbezirk Brilon) kostet regulär 94,90 Euro für Einzelpersonen. Für Bürger der Stadt Brilon gibt es das Monatsticket ab 1. Januar 2019 schon für 30 Euro. Die Differenz bezahlt die Stadt aus eigener Kasse. Gerade in den Dörfern mit eingeschränkten Angeboten soll mit einer erhöhten Mobilität der Alltag attraktiver gestaltet werden. „Wir wollen mit dem Ticket die Leute nach Brilon holen. Nach einem Jahr Testphase sehen wir, wie es läuft und dann kann eventuell auch über eine höhere Taktung nachgedacht werden.“
Nach Paderborn 5 statt 15,60 Euro
„Wir wollen nicht das Auto verteufeln“, betonte Hauke Möller. Aber bei zwei Wagen in der Familie könnte eines stehen bleiben „und wir würden den Parkplatzdruck wegnehmen. Nach der Testphase wissen wir dann, welche Altersschicht das Ticket nutzt, wohin die Leute fahren und zu welchem Zweck. Wieviel Neukunden es nutzen und ob auch Berufspendler dabei sind.“
Weitere Infos zum Ticket
Das Ticket kann ab sofort bei Elena Albracht (Stadt Brilon im Rathaus Zimmer 025) bestellt werden (BrilonTicket@brilon.de oder 02961 794102 oder per Fax an 02961 79419102).
Der Preis beträgt monatlich 30 Euro. Barzahlung ist nicht möglich. Es ist monatlich kündbar und nicht übertragbar.
Montags bis freitags ab 19 Uhr sowie samstags, an Sonn- und Feiertagen können eine weitere Person ab 15 Jahre und/oder bis zu drei Kinder unter 15 Jahre unentgeltlich mitfahren.
Für den Erfolg des Brilon-Tickets sei es wichtig, „dass viele Bürger das Angebot nutzen“, erklärte auch Torsten Schreckenberg. „Mit dem Fahrplanwechsel am 9. September wird über alle Fahrtzeiten informiert.“
„Für den ländlichen Raum ein gutes Angebot“, bestätigte auch Elena Albracht (Stadt Brilon) als Ansprechpartnerin für das Monats-Abo des Brilon-Ticket, das in der Kernstadt und den 16 Dörfern gültig ist. „Es können alle Bus und Bahnlinien im Stadtgebiet ohne zeitliche Beschränkung genutzt werden. Außerhalb des Gültigkeitsraumes können Anschlusstickets beim Busfahrer oder an den Automaten der Bahn gelöst werden. Für eine einfache Fahrt nach Paderborn zahlt man nur noch 5 Euro dazu, nach Münster 15,60 Euro.“
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