Altkreis. . Am Weltspartag war viel los in den Filialen der Volksbank Sauerland und Sparkasse Hochsauerland. Sparen liegt noch immer im Trend.

Trotz extrem niedriger Zinsen ist Sparen immer noch beliebt. Das haben die Volksbank Sauerland sowie die Sparkasse Hochsauerland am gestrigen Weltspartag wieder deutlich merken können. „Es wird noch gespart. Wenn ich mir unsere Schalter so anschaue, stehen die Kinder mit ihren Eltern und Großeltern Schlange“, sagt Helmut Schulte, Marketing-Leiter der Volksbank Sauerland.

Sparen

Warteschlangen gab es auch in den Filialen der Sparkasse Hochsauerland. „Es ist reges Interesse da. Das ist schon à la bonne heure“, merkt Marketing-Leiter Bernhard Hohmann positiv an. Während die Sparkasse speziell für Kinder und Jugendliche noch das klassische Papier-Sparbuch anbietet, gibt es das bei den Volksbanken nicht mehr. „Es sind aber noch einige in Umlauf“, so Helmut Schulte. Mittlerweile bekommen Kinder bis zwölf Jahre ein Girokonto, mit dem sie Kontoauszüge holen und auf Guthabenbasis Geld abheben können. „Das Konto kann also nie ins Soll geraten“, erklärt Schulte.

Sparsinn fördern

  • Der Weltspartag wurde zum ersten Mal 1924 nach der Währungsreform ausgerufen.
  • Heute sind Kinder und Jugendliche eine wichtige Zielgruppe.
  • Sie sollen lernen, dass es sich lohnt, nicht alles Geld sofort auszugeben, sondern für die Erfüllung eines Wunsches in der Zukunft zu sparen. Meist werden sie mit kleinen Geschenken belohnt.

Von den 1046 Millionen Euro Gesamteinlagen der Volksbank Sauerland seien 317 Mio. Euro, sprich 30,3 Prozent, Spareinlagen. Noch immer würden Tagesgeldkonten sowohl im Privat- als auch im Firmenbereich hochgehalten. „Die Kunden wollen einfach schnell an ihr Geld kommen, wenn irgendetwas ist.“ Bausparverträge seien dagegen weiterhin interessant für langfristig geplante Investitionen.

Doch sei inzwischen auch eine Veränderung des Sparverhaltens festzustellen. So würden viele beispielsweise monatlich einen kleinen Betrag in risikoarme Fonds zahlen. Ob Sicherheit oder Risiko, hänge von der Bereitschaft des Kunden ab, betont Bernhard Holtmann von der Sparkasse Hochsauerland und verweist auf den Finanzcheck, bei dem abgeklopft werden, welche Sparvariante in Frage kommt.

Online-Banking

Bei beiden Bankinstituten verlagert sich das Geschäft zunehmend in den Online-Bereich. Zwei Drittel der Kunden der Volksbank Sauerland nutzen Online-Banking. Bei den Jüngeren seien es schätzungsweise 95 Prozent. Es sei eben das kostengünstigere Modell, nennen Schulte und Hohmann einen wichtigen Vorteil. Denn es fallen weniger Gebühren als bei einem normalen Girokonto an. Der Anteil der älteren Nutzer wachse zwar ebenfalls, „doch die Leute kommen lieber noch in die Bank und halten ein kleines Schwätzchen“, beobachtet Helmut Schulte. Das werde auch weiterhin möglich sein, versichern die Marketing-Leiter. Der Abbau von Geldautomaten und Überweisungs-Terminals sowie die Schließung von Filialen seien nicht geplant.

Bargeldloses Bezahlen

Seit einem Dreivierteljahr bieten die Volksbank Sauerland und die Sparkasse Hochsauerland mobiles Bezahlen über eine App mit dem Smartphone an. Beide Bankinstitute verzeichnen steigende Nutzungsquoten, können aber nach der kurzen Zeit noch keine genauen Zahlen nennen. Ob Bargeld in zehn, 20 Jahren ausgedient hat, dazu wagt Bernhard Hohmann keine Prognose: „In Spanien wird zum Beispiel nur bargeldlos bezahlt. Für Deutschland ist das schwer zu sagen.“ Helmut Schulte ist davon überzeugt, dass die „deutsche Mentalität“ auch dann noch am Bargeld hängt: „Es mag weniger werden, aber es wird nicht aussterben.“

Hier finden Sie noch mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Altkreis Brilon.