Brilon. . 3,25 Millionen Euro will die Stadt investieren. Neue Sportangebote schaffen und dem TC Brilon Ersatz für den auslaufenden Pachtvertrag bieten.

Die Stadt Brilon will das Sportgelände an der Jakobuslinde grundlegend sanieren und zu einem modernen Sportpark umgestalten. Der Natur- soll in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden, die Anlage soll eine Tartanbahn erhalten und der Ascheplatz soll verschwinden. Auf dem will die Stadt sechs Tennisplätze anlegen. Kalkulierte Kosten: rund 3,25 Millionen Euro. Die sind auch schon in dem jüngst vorgelegten Haushaltsplan-Entwurf für die beiden kommenden Jahre aufgeführt. Allerdings liegt das Projekt vorerst auf Eis. Bei dem für diese Investition eingeplanten Städtebau-Förderprogramm „Soziale Integration im Quartier NRW“ ist Brilon vor wenigen Tagen leer ausgegangen.

Die Anlage des TC Brilon. Die drei oberen Plätze (in der Sonne) und das Clubhaus stehen auf privatem Grund, die drei unteren Plätze (im Schatten) und die Halle auf städtischem.
Die Anlage des TC Brilon. Die drei oberen Plätze (in der Sonne) und das Clubhaus stehen auf privatem Grund, die drei unteren Plätze (im Schatten) und die Halle auf städtischem. © Blossey

Einem brennt das Thema besonders auf den Nägeln: dem TC Brilon. Dem steht seine Anlage nämlich nur noch bis spätestens Ende 2027 zur Verfügung. Die Eigentümergemeinschaft, der die Hälfte der dortigen Fläche gehört, will, so TC-Vorsitzender Dietmar Aniol, den dann auslaufenden Pachtvertrag nicht mehr verlängern, sondern möchte sein 5000 qm großes Grundstück veräußern. Das könne der Verein allerdings finanziell nicht stemmen. Andererseits seien kurzfristig erhebliche Erhaltungs-Sanierungen fällig. Die, so Aniol, machten aber bei dem absehbaren Auslaufen des Pachtvertrages keinen Sinn mehr.

Der Verein

Der TC Brilon wurde 1907 gegründet. Ihm gehören derzeit rund 280 Mitglieder an. Aktiv am Spielbetrieb nehmen sieben Jugendteams sowie sechs Herren- und zwei Damenteams teil. Die Herren I spielen seit 2017 in der Verbandsliga.

Die Courts

Die 10.000 qm große Anlage an der Jakobuslinde besteht aus zwei jeweils 5000 qm großen Parzellen. Auf der einer Erbengemeinschaft gehörenden Fläche befinden sich die drei Mitte der 50er Jahre angelegte Plätze sowie das 1957eingeweihte Clubhaus, die andere Fläche ist von der Stadt angemietet; auf ihr liegen ebenfalls drei Ascheplätze sowie die 1980 in Betrieb genommene Tennishalle mit zwei Plätzen.

Der Umbau

Auf dem bisherigen Tennen-Fußballplatz werden sechs ganzjährig zu bespielende Kunstrasenplätze angelegt. Die Tennishalle mit ihren beiden Plätzen bleibt für den Trainingsbetrieb oder als Ausweich-Spielort erhalten. Zudem erhält das Sportzentrum neue leichtathletische Anlagen.

Die Schäden

Sowohl der Tennenplatz wie auch der Naturrasenplatz sind marode. Die Drainage funktioniert nicht mehr, der 1998 auf dem alten Aschenplatz aufgebaute Naturrasenplatz ist nur noch bei trockenem Wetter bespielbar, bei Regen bilden sich sofort Pfützen, die - so die Verwaltung - „einen Spielbetrieb nicht mehr zulassen“.

Der Sportpark

Das sanierte Sportzentrum soll sowohl dem Schul- wie auch dem Vereinssport zugute kommen. So könnte eine Leichtathletik-Abteilung reaktiviert werden, die rundum angesiedelten Schulen erhielten Anlagen für zeitgemäßen Schulsport inklusive Tennis als neuem Angebot, die Brilon Lumberjacks hätten auf dem neuen Kunstrasenplatz eine Wettkampfstätte für ihre American Football-Matches.

Drei Vereine nutzen das Sportzentrum

Der SV Brilon ist Hauptnutzer des Sportzentrums. Am Spiel- und Trainingsbetrieb (rund 40 Trainingseinheiten pro Woche) nehmen vier Senioren- und 12 Jugendmannschaften teil. Zudem nutzen Azadi Spor Brilon (Fußball) sowie die Brilon Lumberjacks (American Football) die Anlage. Flutlicht haben nur der Kunstrasen- und der Ascheplatz.

Eine moderne Sportarena erhöhe die Attraktivität der dort sporttreibenden Vereine, sie steigere die Lebensqualität der Stadt als Wohnort, unterstütze so den Wirtschaftsstandort und fördere die Integration von Zuwanderern durch den Sport, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung zu dem Projekt weiter.

Die Förderung

Das von Bund und Land gemeinsam getragene „Investitionspaket Soziale Integration im Quartier“ übernimmt 90 Prozent der förderfähigen Kosten eines Projektes. Das Programm läuft vorerst bis 2020. Für NRW standen in diesem Jahr 61,6 Millionen Euro zur Verfügung. Das Programm war fünffach überzeichnet. Letztlich kamen 60 Kommunen mit 66 Projekten zum Zuge, darunter als einzige aus dem HSK Meschede mit gleich zwei Maßnahmen. Die Stadt will sich im kommenden Jahr erneut um einen Zuschuss bewerben und auch andere Fördertöpfe im Auge behalten. So soll nach Angaben von Bürgermeister Dr. Bartsch ein dem Förderpaket „Gute Schule“ angelehntes Programm für den Sport „auf dem Weg“ sein.

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