Brilon/Olsberg. In Brilon gibt es zu wenig Hausärzte. Außerdem ist die Ärzteschaft überaltert. In Olsberg ist die Lage kaum besser. Bei Städte wollen das ändern.

Wie sieht es künftig mit der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum aus? Und was können Kommunen dafür tun, dass sich auch in kommenden Jahren Haus- und Fachärzte vor Ort niederlassen? Gemeinsam wollen die Städte Brilon und Olsberg im Schulterschluss mit weiteren Partnern Antworten darauf entwickeln.

„Ärztegewinnung – Anwerben von Ärzten und medizinischem Fachpersonal“ ist der Titel des Projektes, mit dem sich die beiden Kommunen erfolgreich um Fördermittel aus dem Programm „Land(auf)Schwung“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beworben haben.

Ein attraktiveres Arbeitsumfeld gestalten

Denn allein sei ein solches Vorhaben nicht zu „stemmen“, weiß Projektleiterin Elena Albracht von der Stadt Brilon. Deshalb wurde die Firma Valetudo Unternehmensberatung beauftragt, ein entsprechendes Konzept zu erstellen. Das Ziel: „Nach einer umfangreichen Ist-Aufnahme in den kommenden Monaten wollen wir in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten ein attraktiveres Arbeitsumfeld gestalten, um neue Ärztinnen und Ärzte für die Region zu gewinnen und das Netzwerk nach Innen und Außen zu verbessern“, so Elena Albracht.

Versorgungsgrad bei 81,1 Prozent

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) liegt der hausärztliche Versorgungsgrad aktuell bei 81,1 Prozent. Auch die Hausärztebefragung, die die Stadt Brilon 2017 durchgeführt hat, wirft ein Schlaglicht auf das Problem: In Brilon sind sechs von 13 Hausärzten älter als 60 – darunter sind vier sogar älter als 65 Jahre. In Olsberg sind vier von acht Hausärzten mindestens 60 Jahre alt, davon zwei älter als 65 Jahre. Die Anforderungen junger Mediziner haben sich in den vergangenen Jahren sehr gewandelt, weiß Albracht: „Auf diese Veränderungen müssen und wollen wir reagieren.“

Projektpartner der beiden Kommunen bei diesem Vorhaben sind die Krankenhäuser Maria-Hilf in Brilon und die Elisabeth-Klinik in Olsberg-Bigge. Außerdem mit dabei sind die Südwestfalen Agentur, die KVWL, das Gesundheitsamt HSK, die Tourismus Brilon Olsberg GmbH, die WirtschaftsFörderungsGesellschaft, aber auch die Initiativen Heimvorteil und Doktorjob.

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