Brilon. . Es geht um Hexen und Henker. Die Stadtführergilde des Briloner Heimatbundes bietet drei Termine für eine besondere Stadt-Expedition an.

Die Stadtführergilde des Briloner Heimatbundes Semper Idem lädt für den 6. Oktober, 3. November und 1. Dezember jeweils um 16 Uhr dazu ein, die weniger bekannten Seiten der Stadtgeschichte kennenzulernen: es geht um Hexen und Henker.

Die Vergangenheit gleicht der Gegenwart. Auch früher gab es Entwicklungen, die wir heute als erschreckend oder unglaublich ansehen. Neben den romantischen und positiven Seiten der Briloner Geschichte gibt es auch wenig bekannte, weil dunklere Kapitel der Vergangenheit.

Aufbauend auf Forschung

Diese Wahrheit wurde vielen Gästen des Museums Haus Hövener spätestens Anfang des Jahres bewusst, als das Museumsteam und der Briloner Heimatbund der Öffentlichkeit neueste Forschungen über die späten Briloner Hexenprozesse vorstellten. An drei Abenden wurde die bemerkenswerte und tragische Geschichte zweier Frauen vorgestellt, die vor mehr als 200 Jahren als Hexen verbrannt oder verbannt wurden. Sowohl das Schicksal der Brilonerin Anna Muschel als auch der Reisenden Veronika Weigmann führten dem Publikum vor Augen, dass sich in der Vergangenheit auch traurige, aber genau deswegen ebenfalls erzählenswerte Geschichte verbirgt.

Historische Stätten werden besucht

Aufbauend auf den Forschungsergebnissen bietet die Briloner Stadtführergilde nun eine einzigartige Themenführung durch die Stadt an. Nicht nur die Entwicklung der Hexenprozesse finden Platz, sondern auch Berichte über das Henkerswesen oder mehrere Epidemien, die den damaligen Zeitgenossen das Leben schwer machten. Verbunden wird dies mit einem Besuch an den Stätten, wo die Vergangenheit der Hexen und Henker wirklich greifbar wird. Überall im Stadtkern finden sich Orte, die heute allseits bekannt sind, aber doch aufgrund längst vergessener Tatsachen überhaupt erst entstanden sind.

Erst für Teilnehmer ab 12 Jahren

Zu allen rund zweistündigen Führungen müssen sich Interessierte im Museum Haus Hövener unter 02961-963 9901 anmelden.

Die Kosten betragen pro Person acht Euro.

Aufgrund der Inhalte ist eine Teilnahme für Personen unter 12 Jahren nicht möglich.

J ugendliche bis 16 Jahre können nur in Begleitung eines Erwachsenen teilnehmen.

Die Führung beginnt an allen drei Terminen um 16 Uhr im Museum Haus Hövener. Natürlich können die Führungen auch separat ab 10 Personen gebucht werden.

So ist ein Besuch am Siechenhaus gleichzeitig eine Erinnerung an die Pestepidemien des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Die ehemalige Klosterbibliothek der Minoriten Brilons gewährt einen Einblick in die fundamentale Stellung des Aberglaubens. Und bereits vor 200 Jahren schrieb der bekannte Historiker und Jurist Johann Suibert Seibertz, dass in Brilon während des Dreißigjährigen Krieges „ganze Landschaften da lägen, wie blutlose Leichen“.

Mutiger Umgang mit der Vergangenheit

„Das Erzählte wird sicherlich einige schockieren, allerdings geht es uns vorrangig um einen mutigen Umgang mit der eigenen Vergangenheit“, erklärt Elke Bertulis, die die Führung leiten wird.

Und tatsächlich haben sich die Verantwortlichen ohne Scheu und basierend auf Fakten mit den dunklen Teilen der Stadtgeschichte auseinandergesetzt. Was entstand, ist eine Reise in die Vergangenheit, wie sie eine vollständige Betrachtung der Geschichte erfordert.

Hürden und Krisen überwunden

Am Ende ist den Verantwortlichen der Führung wichtig, dass nicht ein mulmiges Gefühl übrig bleibt, sondern vor allem die Erkenntnis, dass die Menschen der Vergangenheit viele Hürden und Krisen überwinden mussten, um das heutige Stadtbild überhaupt erschaffen zu können.

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