Brilon. . In einigen Teilen von Brilon beginnt die Telekom mit dem Glasfaser-Ausbau. Damit ist eine Datenübertragung von bis zu 1000 Mbit/s möglich.
Für Wirtschaftsförderer Oliver Dülme ist es „echt ein Meilenstein“: In Brilon startet die Telekom ihren kreisweiten Glasfaser-Ausbau. Damit sind Bandbreiten von 1000 Mbit/s möglich. Darüber, so Oliver Dülme, verfügen derzeit vielleicht „nur fünf bis zehn Prozent der Haushalte in Deutschland.“ Dieses schnelle Internet kommt demnächst nach Alme, Bontkirchen, Nehden und Radlinghausen, ins Gewerbegebiet Hinterm Gallberg und zu den acht Schulen im Stadtkern.
Freie Wahl von Tarif und Provider
Bisher ist Unitymedia mit seiner Koaxialtechnik und bis zu 400 Mbit/s Geschwindigkeit noch schneller unterwegs als die Telekom. Deren Vectoring-Technik bringt es lediglich auf maximal 100 Mbit/s. Im Hauptausschuss stellte HSK-Breitbandkoordinator Ludger Laufer das Projekt vor.
Der Breitbandausbau erfolgt im Rahmen eines Bundesförderprogramms. Damit kann sich jeder Eigentümer in dem Projektgebiet kostenlos anschließen lassen – auch wenn er das Maximum aus der Leitung derzeit (noch) nicht nutzen möchte. Immerhin liegt das monatliche Tarifangebot der Telekom für den Gigabit-Download – inklusive Festnetz--Telefonflat und Flat in alle deutschen Mobilfunknetze – bei 119,95 Euro.
Der Anschluss, so Oliver Dülme, erfolgt „diskriminierungsfrei“, das heißt: Jeder kann seinen Provider und den Tarif frei wählen; es besteht keine Verpflichtung zu einem Vertragsabschluss mit der Telekom. Die Kosten für einen späteren Anschluss müsse man selber tragen. Dülme: „Das kann leicht vierstellig werden.“ Das sollte etwa in den Fällen bedacht werden, in denen Häuser derzeit von älteren Menschen bewohnt werden, die keinen Bedarf an einem Internet-Anschluss haben. Die Auswahl der Orte erfolgte im Rahmen eines Scoring-Verfahrens. Da spielten die aktuell verfügbaren Bandbreiten, die Menge der anschließbaren Gebäude und die Kosten pro Hausanschluss eine Rolle. Kreisweit hat das Glasfaser-Projekt ein Volumen von ca. 31 Millionen Euro.
Projekt-Infos vor Ort laufen an
Davon, so Ludger Laufer, trage die Telekom rund 13 Millionen Euro selbst. Den Rest von rund 18,4 Millionen Euro, die bei einem Infrastrukturprojekt aus den erwarteten Einnahmen und den Investitionskosten sich ergebende sog. Wirtschaftlichkeitslücke, füllt die öffentliche Hand. Der Bund übernimmt 9,3 Millionen Euro, das Land 7,8 Millionen und die Kommunen 1,5 Millionen.
Für Brilon ist eine Wirtschaftlichkeitslücke von 2 907 231,64 Euro ermittelt worden. Davon verbleibt ein von der Stadt zu tragender Anteil von 290 723,16 Euro.
Weitere Anträge
In einem Sonderprogramm gibt es zudem für Gewerbegebiete besondere Hilfen. Aus dem Bereich Brilon wurden Anträge für das Bremecketal und das Gewerbegebiet Madfeld gestellt.
Konkret können in Bontkirchen 160 Gebäude angeschlossen werden, in Nehden 146, in Radlinghausen 37 und in Alme „nur“149, nämlich nur das östlich der Alme liegende Unteralme. Grund: Der westliche Teil des Ortes liegt im Bereich des Telekom-Hauptverteilers. Dessen Nahbereich fällt nicht in das Förderprogramm, da sich die Telekom verpflichtet hat, dort den Breitbandaus komplett auf eigene Kosten zu übernehmen. Jetzt sollen Ortsvorsteher und Eigentümer über das Projekt und die Vorteile der FTTB-Technik (Fiber to the Building – Glasfaser bis ans Haus) informiert werden. Wie Laufer sagte, soll das Angebot „aktiv vermarktet“ werden: „Nicht, dass das Netz an den Häusern vorbeiläuft.“
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