Altkreis. Die Verbraucherzentrale Arnsberg und eine Kinderärztin aus Olsberg verraten, worauf Eltern bei Tornister, Heften und Co. achten sollten.
Zwar geht es für die Erstklässler an den Grundschulen erst am 29. August los, doch zum Schulstart müssen die Eltern einiges besorgen. Dabei sollten sie ein paar Dinge beachten.
Das Wichtigste ist der Schulranzen. Dr. Christiane Bub, Kinderärztin aus Olsberg, empfiehlt, einen möglichst leichten Ranzen zu wählen: „Befüllt sollte er nicht mehr als zwölf Prozent des Körpergewichts wiegen.“ Wiegt ein Kind zum Beispiel 20 Kilogramm, sollte der Ranzen im besten Fall zwei Kilogramm nicht überschreiten.
Die Expertin rät Eltern daher, jeden Abend zu prüfen, welche Bücher und Hefte für den nächsten Tag wirklich nötig sind. Oft können die Kinder ihre Sachen aber auch in der Schule lassen, erzählt Monika Aßheuer-Waller, Schulleiterin der St.-Engelbert-Grundschule: „Bei uns haben die Schülerinnen und Schüler Eigentumsfächer, in die sie das packen können, was sie zu Hause nicht brauchen.“
Falsches Tragen kann zu Rückenschmerzen führen
Wie erkennen Eltern, dass der Schulranzen richtig sitzt? „Der Rücken sollte ihn tragen“, sagt Dr. Christiane Bub. Das heißt, oben sitzt er knapp unter den Schulterblättern und unten darf er nicht auf dem Po liegen. Andernfalls könne es zu Verspannungen oder sogar Schmerzen kommen.
Auch für Stefan Scharfenbaum, Inhaber des Spielwarenfachgeschäfts Schatzkiste in der Briloner Innenstadt, ist der optimale Sitz entscheidend: „Was nützt ein leichter Ranzen, wenn er nicht gut auf dem Rücken liegt?“
Doch die Hersteller geben den Trend vor: Sie gehen allmählich weg vom klassischen, stabilen Tornister hin zum flexiblen Rucksack. In seinem Laden bietet Scharfenbaum beide Modelle in unterschiedlichen Ausführungen an.
So viele i-Dötze sind in den Kommunen angemeldet
Die Grundschulen im Altkreis Brilon begrüßen am 29. August insgesamt 657 neue Erstklässler.
Sie teilen sich nach Auskunft des Hochsauerlandkreises auf die einzelnen Kommunen wie folgt auf:
Der Nordkreis: In Brilon sind 203 i-Dötze angemeldet, in Marsberg 148 und in Olsberg 84.
Der Südkreis: Winterberg begrüßt 97 Schulanfänger, Medebach 76 und Hallenberg 49.
Die Zahl der 51 Grundschulen im gesamten Hochsauerlandkreis bleibt unverändert.
Leuchtflächen sorgen für Sicherheit im Dunkeln
Bei Mädchen seien vor allem Tiere wie Pferde, Schmetterlinge und Delfine als Motive beliebt. Jungen gefielen hingegen Raumschiffe und Fahrzeuge: „Hier bei uns sind es natürlich Trecker“, so der Händler. Leuchtflächen an der Seite und fluoreszierender Stoff sorgen dafür, dass die Schulanfänger von den Autofahrern auch im Dunkeln gut gesehen werden. Das Markenprodukt koste zwischen 220 und 250 Euro, inklusive einer Sporttasche und einem gefüllten Etui. In der Regel halte so ein Ranzen dann aber auch die gesamte Grundschulzeit lang.
Was kommt in den Tornister? Vor den Sommerferien händigen die Grundschulen den Eltern eine Einkaufsliste mit den benötigten Materialien aus. „Oft geben die Eltern die bei uns ab und wir packen die Sachen zusammen“, sagt Jennifer Olmer von Flemming Lesen Schreiben Schenken in Marsberg. Darauf stünden bis zu 30 Artikel – von Heften für die verschiedenen Unterrichtsfächer über Bastelschere und Klebestift bis hin zum Farbmalkasten. Die Kosten für eine solche Grundausstattung lägen zwischen 60 und 80 Euro.
Mit Füller wird erst ab dem zweiten Schuljahr geschrieben
Viele Eltern kämen schon direkt in der ersten Ferienwoche vorbei, einige erledigten es auch „auf den letzten Drücker“. „Aber in diesem Jahr verteilt sich der Einkauf auf die gesamten Ferien“, sagt Jennifer Olmer.
„Es ist gut, wenn diese Dinge am Anfang schon da sind, damit die Fachlehrerinnen und -lehrer darauf zurückgreifen können“, erklärt Schulleiterin Monika Aßheuer-Waller. Einen Füllfederhalter bräuchten die Schulanfänger hingegen noch nicht: „Damit schreiben sie erst ab dem zweiten Schuljahr.“ Bestimmte Markenprodukte würden nicht erwartet: „Das dürfen wir auch gar nicht. Wir empfehlen immer, sich im Handel beraten zu lassen und längerfristige Anschaffungen zu tätigen,“ so Aßheuer-Waller.
Tipps von der Verbraucherzentrale Arnsberg
- Gesundes und Nützliches in die Schultüte: Soll zum ersten Schultag etwas Süßes in die Tüte, gibt es an Bonbons, Saftbärchen, Schokolade, Riegeln und Nüssen eine große Auswahl in Läden mit fair gehandelten Produkten. Alternativen sind Studentenfutter ohne Zuckerzusatz, Nussmischungen und Trockenobst. Kleine Bücher für Lernanfänger, ein Springseil oder eine Eintrittskarte für ein Erlebnis mit Sport, Spiel und Spaß runden den Inhalt der Schultüte ab. Frisches Obst aus der Region in einer Frühstücksbox mit Raumteilern bringt Kindern in jeder Schulpause Freude. Eine wiederauffüllbare Frühstücksbox und Trinkflasche sparen außerdem überflüssigen Verpackungsmüll. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass Box und Flasche gut zu reinigen und dicht verschließbar sind.
- Hefte und Co. aus Recyclingpapier: Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ kennzeichnet Hefte und Blöcke, die zu 100 Prozent aus Altpapier bestehen. Bei der Herstellung werden weniger Energie und Wasser verbraucht. Der Einsatz von chlorhaltigen Bleich-Chemikalien und anderer schädlicher Chemie ist bei der Produktion ebenfalls verboten. Adressen von lokalen Händlern, die Schulmaterialien aus Recyclingpapier anbieten, stehen im Internet unter www.blauer-engel.de/papier-finder.
- Langlebige und schadstofffreie Utensilien: Federmäppchen aus Leder oder Stoff sind robuster als die Konkurrenz aus Kunststoff und garantiert ohne möglicherweise gesundheitsschädliche Weichmacher hergestellt. Bei Schreib- und Malstiften sollte der Lack ab sein. Denn in der bunten Schicht können sich giftige Schwermetalle verstecken. Besser sind Filz- und Faserstifte auf Wasserbasis, weil es diese zum Nachfüllen gibt. Ungeeignet für den alltäglichen Schulbetrieb sind hingegen Folienschreiber mit Aufschriften wie „permanent“ oder „Allesmarker“. Sie enthalten schnell verdunstende organische Lösungsmittel. Viele Buntstifte, Fasermaler und Tinten sind laut August-Ausgabe der Stiftung Warentest ungesund bunt. Deshalb empfiehlt die Verbraucherzentrale, sich vor dem Kauf über den Schadstoffgehalt in Schreib- und Malstiften zu informieren.
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