Brilon. . Das Krankenhaus Brilon muss sich bis Montag zu dem vom Arbeitsgericht vorgeschlagenen Vergleich äußern. Die Kläger taten es bereits.

Mit Geschäftsführung und Aufsichtsrat sei das Thema mit einer „deutlichen Tendenz“ diskutiert, öffentlich möchte man sich jedoch nicht äußern: Drei Tage vor Ablauf der Erklärungsfrist im Arbeitsgerichtsverfahren um die Kündigung eines Chefarztes der Gynäkologie des Maria-Hilf-Krankenhauses sowie deren Ltd. Oberarztes und dessen als Assistenzärztin eingestellter Gattin hält die Stadt mit ihrer Entscheidung zu dem im Gütetermin gemachten Vergleich hinter dem Berg. Vor der Mitteilung an das Gericht gebe es dazu keine Auskunft, so Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Bartsch zur WP. Wie das Arbeitsgericht Arnsberg sagte, komme es durchaus vor, dass Anwälte erst im wahrsten Sinne des Wortes um 5 vor 12 fristwahrend per Fax ihre Einlassungen einreichen.

Fortzahlung der Bezüge

Die Kläger haben dem Gericht bereits mitgeteilt, dass sie sich auf den am 27. Juli gemachten Vergleich einlassen. Im Gütetermin hatte Vorsitzender Richter Dr. Teipel den Rechtsvertretern der beiden Parteien den Vorschlag gemacht, die Kündigung unter Fortzahlung der Bezüge zum Jahresende wirksam werden zu lassen. Wenn einer der drei bis dahin eine neue Anstellung antritt, soll das Krankenhaus das dann jeweils eingesparte Gehalt auf die Abfindung aufschlagen, und zwar bei dem Chefarzt zu 100 und bei den beiden anderen zu jeweils 75 Prozent.

Abteilung umstrukturiert

Zum 1. April hatte Geschäftsführerin Sonja G. Drumm die „Gyn“ neu strukturiert mit dem Ziel, die Fallzahlen und damit auch die Einnahmen zu steigern. Als neuer, zusätzlicher Chefarzt sollte sich Dr. S. um die sog. „Spezielle Frauenheilkunde“ kümmern mit der Vorgabe, dass künftig alle Patientinnen zuerst ihm vorgestellt werden; bei dem bisherigen alleinigen Chefarzt Dr. Lakers sollte die Geburtshilfe verbleiben sowie Patientinnen, die auf ausdrücklichen Wunsch von ihm behandelt werden wollten. Das hatte zu atmosphärischen Störungen in der Abteilung geführt, so dass sich – wie berichtet – auch der Personalrat mit einem Brandbrief an die Krankenhausleitung und den Träger gewandt hatte. Mitte Juni war daraufhin den drei neuen Ärzten die Kündigung ausgesprochen worden.

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