Hochsauerlandkreis. . Am Sonntagabend dämmt die Feuerwehr Winterberg ein Feuer im Bereich Skilift/Kappe ein. Kreisweit gibt es einen Notfallplan für solche Einsätze.

Angesichts der anhaltenden Trockenheit ist die Waldbrandgefahr im HSK zurzeit sehr hoch. Dementsprechend sind die Feuerwehren im HSK in Alarmbereitschaft und haben Maßnahmen ergriffen, um möglichst schnell handeln zu können, falls Flächen- oder Waldbrand entstehen.

500 Quadratmeter Fläche betroffen

Aktuell gibt es, so Kreisbrandmeister Bernd Krause, Kleinbrände im Hochsauerland. Im Bereich der Stadt Arnsberg gab es bereits größere Brände. Am Sonntagabend musste die Feuerwehr zu einem kleinen Waldbrand im Bereich der Winterberger Kappe ausrücken – zum Glück konnte ein Übergreifen auf den angrenzenden Baumbestand verhindert werden.

Die Feuerwehr war gegen 22 Uhr zu dem Brand im Bereich Skilift/Kappe in Winterberg alarmiert worden. In Brand geraten war dort, so Jens Vogelsang, Pressesprecher der Feuerwehr Winterberg, ein Forstweg und der angrenzenden Hang. Insgesamt war eine Fläche von 500 Quadratmetern betroffen.

80 Einsatzkräfte in Winterberg

Etwa 80 Einsatzkräfte vom Löschzug Winterberg und den Einheiten aus Elkeringhausen und Altastenberg waren vor Ort. Zum Einsatzort beordert wurden auch die Wasser tragenden Fahrzeuge aus Siedlinghausen, Niedersfeld und Züschen. Doch das Wasser aus den Hydranten erwies sich, so Vogelsang, als ausreichend. Zum Einsatz kam auch ein Bagger, der das Erdreich aufgerissen hat, damit das Wasser in den extrem trockenen Boden eindringen konnte. Zur Brandursache konnte die Feuerwehr noch keine Aussage machen.

Viele Bäche und Flüsse sind versiegt

„Bei einer so extremen Trockenheit wie wir sie zurzeit haben, kann sich ein kleiner Brand ganz schnell zum Großbrand entwickeln“, erklärt Bernd Krause. Deshalb appelliert er an alle Bürger, sofort die Feuerwehr zu alarmieren, wenn sie im Wald oder auf einer Fläche eine Rauchentwicklung wahrnehmen und möglichst genau den Standort beschreiben. Denn oft sei es nicht leicht, im Bereich von Feldern oder Waldgebieten für die Einsatzkräfte zu lokalisieren, wo genau es brennt. Ein weiteres Problem: „Viele Bäche und Flüsse sind versiegt und können von der Feuerwehr nicht mehr angesaugt werden.“

Im Notfall kommen Güllefässer zum Einsatz

Um trotzdem möglichst schnell viel Wasser an einen Brandort zu bekommen, sind in allen HSK-Kommunen bereits Absprachen mit Landwirten und Spediteuren getroffen worden, um im Notfall mit Hilfe von Güllefässern und Tankwagen große Wassermengen ins Gelände bringen zu können.

Bei einem Brand wie jetzt in Winterberg werden dementsprechend bereits vorsorglich mehr Einsatzkräfte und Fahrzeuge alarmiert, um eine Brandausbreitung von vorneherein verhindern zu können, erklärt der Kreisbrandmeister. Um auch die Versorgung der Einsatzkräfte sicherzustellen, seien außerdem die Fahrzeuge mit zusätzlichen Getränken ausgestattet worden.

Am besten ist es natürlich, sich in der Natur so zu verhalten, dass es erst gar nicht zum Waldbrand kommt. Denn die Hauptursache für Waldbrände sei, so der Kreisbrandmeister, Fahrlässigkeit.

Dringend Niederschlag nötig

Wie groß die Waldbrandgefahr ist, meldet tagesaktuell der Deutsche Wetterdienst - heute zum Beispiel gilt für den Bereich Brilon/Thülen die Stufe 4. Das ist die zweithöchste Einstufung. In den darauffolgenden Tagen wird das Risiko etwas herabgestuft, weil zur Wochenmitte Gewitter erwartet werden. Da diese aber oft nur örtlich begrenzt Regen mit sich bringen und das Wasser kaum eine Chance hat, in den Boden richtig einzudringen, sind einzelne Gewitter für den heimischen Feuerwehr-Experten noch kein Grund zur Entwarnung.

Seine Einschätzung: „Wir brauchen ganz dringend ergiebigen Niederschlag, der den Boden sättigt und die Bäche, Flüsse und Teiche wieder füllt.“ Folgen Sie der Westfalenpost im Altkreis Brilon auf facebook