Brilon. . Die Briloner St. Hubertus-Schützen haben unmittelbar neben ihrer Schützenhalle einen Wohnmobilhafen angelegt. Platz ist für 12 Reisemobile.

Das neue „Wohnzimmer“ für Reisemobilisten ist so gut wie fertig: Die St. Hubertus-Bruderschaft hat neben ihrer Schützenhalle einen Wohnmobilhafen angelegt. Wenn in den nächsten Tagen die Info-Tafeln angebracht sind, soll die Anlage in Betrieb gehen, sagt Johannes Becker, Ehrenvorstandsmitglied der Bruderschaft und als passionierter Wohnmobilurlauber ganz besonders in das Projekt eingebunden.

Die Anlage ist in 12 Parzellen unterteilt. Jede ist sechs Meter breit und 12 Meter lang und mit - „Wir sind ja hier die Stadt des Waldes,“ sagt Becker - knorrigen Baumstämmen voneinander getrennt. Becker: „Da ist Platz für bis zu neun Meter lange Wohnmobile.“

Komfortable Infrastruktur

Die Platz-Infrastruktur bietet eine komfortable Grundversorgung. Es gibt vier direkt an den Stellplätzen installierte Stromsäulen, ein Ausgussbecken aus Edelstahl für die Entleerung der Kassettentoiletten, einen überfahrbaren Bodenablauf, in den das sogenannten Grauwasser von Dusche und Waschbecken abgelassen werden kann, und eine separate Zapfsäule für Frischwasser. Strom und Wasser können per Münzautomat benutzt werden. 80 l kosten einen Euro, für 10 Cent gibt es acht Liter. Strom ist für 50 ct/kwh zu kaufen.

Hunde willkommen

Laut Stellplatzordnung sind aufgrund der ordnungsbehördlichen Genehmigung An- und Abfahrten zwischen 20 Uhr und 7 Uhr untersagt, obwohl der Platz unmittelbar an einer der Hauptstraßen der Kernstadt liegt.

Hunde dürfen mitgenommen werden, Grillen mit Holzkohle ist untersagt.

Ein Video über den neuen Wohnmobilhafen gibt es auf www.wp.de/wohnmobilhafen

Die Benutzung der Anlage wird mit einer der in Brilon üblichen Parkuhren abgerechnet. Die 24-Stunden-Gebühr liegt bei 10 Euro. Für Reisemobil-Urlauber, die auf ihrer Sauerland-Erkundung nur mal stundenweise der Stadt des Waldes einen Besuch abstatten, dabei aber auch die spezielle Infrastruktur der Anlage nutzen möchten, steht für einen Euro pro Stunde der große Parkplatz an der Schützenhalle zur Verfügung.

Die Schützen versprechen sich einiges von der günstigen stadtnahen Lage des Platzes: Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf gibt es direkt hinter der Schützenhalle, die Innenstadt ist in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Die Einnahmen sollen zur Unterhaltung der Schützenhalle verwendet werden: „Die Mieteinnahmen sinken, die Kosten gehen hoch“, sagt Johannes Becker.

Reisemobil-Urlaub boomt

Rüdiger Strenger, Chef der Brilon Wirtschaft und Touristik, sieht in dem neuen Angebot eine Ergänzung zu den auf dem Camping- und Ferienpark am Schönschede. Dort sind die einzelnen Wohnmobil-Plätze etwa doppelt so groß und deshalb auch für einen richtigen Urlaub geeignet. Der Touristik-Experte sagt, dass Reisemobile derzeit einen regelrechten Boom erleben. Strenger: „Wer sich ein ja nicht gerade billiges Wohnmobil anschafft, der will es auch nutzen.“ Für derartige Kurz-Trips sei ein zentrumsnaher Standort ideal. Es sei zu erwarten, dass auf diese Weise mancher Euro zusätzlich in den Kassen der Geschäfte und Restaurants klingelt. Zählen Reisemobilisten doch zur kaufkräftigeren Klienten - „Sonst könnten sie sich so ein Teil ja nicht leisten,“ sagt Strenger.

Da kommt es denen auch nicht auf die 1,50 Euro Kurbeitrag an, die pro Person und Tag auf dem Campingplatz anfallen. Das Kurgebiet fängt nämlich genau gegenüber der Schützenhalle, an der anderen Seite der Altenbürener Straße, an.

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