Medebach. . Die Sanierung des Schwimmbades und die Ernennung neuer Ortsheimatpfleger waren zwei von vielen Themen in der Sitzung des Medebacher Rats.
In Ferienstimmung war der Medebacher Stadtrat noch nicht. In einer intensiven, fast vierstündigen Sitzung wurden am Donnerstagabend noch zahlreiche wichtige Themen vor der Sommerpause abgehandelt.
Umfangreicher Tagesordnungspunkt war die geplante Sanierung des Hallenbades und der Einfachturnhalle am Schulzentrum. Das zuständige Planungsbüro stellte die zuvor mit der entsprechenden Arbeitsgruppe abgestimmten Entwürfe vor.
Erhebliche Änderungen stehen im Umkleidebereich des Schwimmbades an. Die Lage der bisherigen Damen- und Herrenumkleiden wird getauscht, die Anzahl der Duschen von 13 auf fünf verringert. Neu sind künftig jeweils eine großzügige Umkleidekabine sowie eine geräumige, abschließbare Dusche mit WC für Menschen mit Einschränkungen, die auch von Familien genutzt werden könnte. Sowohl im Damen- als auch im Herrenbereich werden in diesen barrierefreien Duschräumen Wickelgelegenheiten angebracht.
Die Schwimmhalle bleibt vom Grundriss her erhalten, wird aber technisch und optisch umgestaltet. Vorgesehen sind neue hellbeige Bodenfliesen, eine Wand- und Deckenverkleidung in Holzoptik sowie Sitzbänke in Anthrazit. Das vorhandene Becken wird saniert und anschließend blau gefliest. Alle Farben wurden neutral gewählt, um langfristig eine ansprechende Optik zu erzielen. Wegen der auf Dauer unkomplizierteren Wartung wird eine Wand- statt einer Deckenbeleuchtung angebracht.
Dampfsauna nicht eingeplant
Geheizt wird künftig mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW), das die Wärme aus der Schwimmbadluft nutzt. Die Anlage für Heizung, Lüftung, Wasseraufbereitung und Wasserrückgewinnung wird auf das Flachdach zwischen Turnhalle und Schwimmbad gebaut. Das BHKW soll 16 Stunden pro Tag und damit 6000 Stunden jährlich laufen. In der Regel ist eine zusätzliche Heizung nicht erforderlich. Bei einer Energiekosteneinsparung von 26 000 Euro p.a. hätten sich die Anschaffungskosten des BHKW in zehn Jahren amortisiert.
Trotz der höheren Kosten gegenüber der Empfehlung der Planer soll nach der Sanierung der Warmbadetag beibehalten und die Wassertemperatur an den anderen Tagen 29 bis 30°C betragen.
Medebach ist größer und sicherer geworden
Medebach ist im ersten Halbjahr 2018 gewachsen – um sieben Personen auf 8037 Einwohner.
Erfreulich ist die Kriminalstatistik, die Medebach neben Hallenberg als sicherste HSK-Kommunen ausweist. Die Zahl der registrierten Straftaten ging von 199 (2016) auf 184 (2017) zurück. Die Zahl der Einbrüche ging von 17 auf sechs zurück.
Umgekehrter Trend bei den Verkehrsunfällen: Sie stiegen von jahrelang rund 50 sprunghaft auf 70 Unfälle an.
Verzichten müssen die Medebacher weiterhin auf die Dampfsauna. Eine knappe Mehrheit von elf zu neun Ratsmitgliedern stimmte aufgrund der zusätzlichen Kosten von rund 55 000 Euro gegen eine solche Einrichtung. Anschlüsse dafür werden jedoch gelegt. Die bisherige Dampfsauna hatte das Gesundheitsamt wegen Mängeln stillgelegt. Die Turnhalle wird mit neuen Umkleiden sowie neuer Licht- und Heiztechnik ausgestattet.
Baubeginn erst nach Förderzusage
Die Kosten für die Gesamtmaßnahme haben sich gegenüber der ersten Schätzung vom Januar 2017 um 283 000 Euro erhöht und betragen nun rund 3,9 Mio. Euro.
Die Bauzeit würde nach grober Schätzung des Planungsbüros voraussichtlich ein gutes Jahr dauern. Bürgermeister Thomas Grosche wies ausdrücklich darauf hin, dass die Sanierung erst nach der Zusage von Fördermitteln erfolgen kann. Mit der Entscheidung darüber ist frühestens im Spätherbst zu rechnen. Erst dann könnten die Ausschreibungen erfolgen, so dass ein Baubeginn im Frühjahr 2019 realistisch wäre. Da die öffentlichen Förderprogramme deutlich überzeichnet sind, muss jedoch auch mit einer Ablehnung gerechnet werden. In diesem Fall würde die Stadt Jahr für Jahr neue Anträge einreichen.
Position in Medebach vakant
„Sie kümmern sich um das, was für uns Heimat ausmacht“ – mit diesen Worten ernannte Bürgermeister Thomas Grosche neun Ortsheimatpfleger für die kommenden fünf Jahre: Berge – Hans-Josef Weddemann; Deifeld/Wissinghausen – Matthias Grebe; Dreislar – Gerhard Brocke; Düdinghausen – Rudolf Schönhense; Küstelberg – Klaus Lichte; Medelon – Hiltrud Kaiser und Michael Schweinsberg-Lange; Oberschledorn – Heinz Kling; Referinghausen – Bernhard Hesse; Titmaringhausen – Claudia Pape.
Die Position des Ortsheimatpflegers in Medebach ist derzeit vakant, Interessenten können sich gern melden.
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