Marsberg. . Bürgerhilfe Marsberg und ehrenamtliche Helfer präsentieren Ergebnis aus Holzbühne, Hängeschaukeln & Co. auf ehemaligem Freibadgelände.
Leon (5) findet den Stepper am Rand der Bürgerwiese neben dem Diemelradweg am besten. Der Stepper steht neben zwei weiteren Fitnessgeräten, die eigentlich für Senioren gedacht sind. Aber Leon bringen sie offensichtlich auch viel Spaß: „Ich kann sogar rückwärts treten und mich nur mit einer Hand festhalten.“ Etwas weiter haben es sich Anna (14) aus Marsberg und ihre Freundin Raphaela (15) auf den Holzliegen am Grillplatz bequem gemacht. Wenn das Knie von Rafaela demnächst wieder in Ordnung ist, wollen sie auf dem Beachvolleyballfeld den Ball über das Netz werfen.
Fest macht seinem Namen Ehre
Zum offiziellen Einweihungsfest der Bürgerwiese, das vor wenigen Tagen stattfand, machte das Projekt von Bürgern für Bürger seinem Namen alle Ehren. Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Senioren, Bürger aller Altersschichten feierten gemeinsam die Fertigstellung des Generationentreffpunktes auf dem ehemaligen Freibadgelände im Herzen der Stadt.
Unter den großen Bäumen haben sich vier Seniorinnen und ein älterer Herr auf einer Bank ein schattiges Plätzchen ausgesucht und genießen ein Stück selbstgebackenen Kuchen. Am Eingangsbereich der Bürgerwiese bleiben die Hängeschaukeln nicht leer. Die Kinder auf der Mehrpersonenwippe juchzen vor Freude.
Holzbühne für Vorführungen
„Wir finden, die Bürgerwiese ist sehr gelungen“, darüber sind sich die vier Damen auf der Holzbank einig. „Wir hoffen nur, dass sie im nächsten Jahr noch immer in so einem guten Zustand ist und nicht überall der Müll liegengelassen wird.“ Hilde (8) klopft mit einem Hammer einen alten Suppenlöffel zurecht. Mit weiteren Löffeln wird er als Wind- und Klangspiel im Baum darüber seinen neuen Platz finden.
Die Holzbühne im hinteren Bereich der Bürgerwiese kann für Vorführungen aller Art genutzt werden. Zum Eröffnungstag am Samstag ist sie zu einer richtigen Showbühne aufgebaut worden. Hinter dem Mikrofon bezeichnet Bürgermeister Klaus Hülsenbeck voller Stolz die Bürgerwiese als „eine der schönsten Maßnahmen im Leader-Prozess“. Blumensträuße als Dankeschön verteilte er an die fünf Büwi-Mädels dafür, dass sie „ihre ganze Kraft und Ausdauer in die Verwirklichung gesteckt haben“.
Viele ehrenamtliche Helfer
Hinter der Bürgerwiese steht die Bürgerhilfe Marsberg. „Mit Mut, Power, Kreationsfreude und Planungssicherheit haben die fünf Büwi-Mädels von der ersten Phase an die Bürgerwiese zu einem großen Projekt wachsen lassen“, sagt Gerlind Ulrich, Vorsitzende der Bürgerhilfe Marsberg. Und schließt in ihren Dankesworte auch die vielen ehrenamtlichen Helfer und Sponsoren, aber auch den Rat und die Verwaltung mit ein. „Firmlinge, Flüchtlinge und Familien haben sich bei den Arbeitseinsätzen eingebracht. Unternehmen haben ihren Azubis freigegeben, damit sie mit anpacken konnten“, hebt der Bürgermeister Hülsenbeck das große Mittun aller hervor.
Wenn er heute sehe, was sich in den vergangenen Jahren aus einer Idee habe verwirklichen lassen, müsse er sagen, „alle Mühen haben sich gelohnt“, so Thomas Grosche, Bürgermeister von Medebach und Vorsitzender der Leader-Region Hochsauerland.
Kirchlicher Segen
3900 Quadratmeter Blumenwiesen und Fitnessgeräte
Die Bürgerwiese wurde auf der 3900 Quadratmeter großen Fläche des ehemaligen Freibades zwischen dem Hallenbad Diemeltal und der „gelben Schule“ mit Leader-Fördermitteln verwirklicht: Ein Projekt der Bürgerhilfe Marsberg mit dem Büwi-Mädels-Team.
Im November 2015 fand der erste Planungsworkshop statt. Im Mai 2016 wurden die konkreten Pläne vorgestellt. In vier Arbeitseinsätzen mit jeweils um die 120 ehrenamtlichen Helfern entstanden sechs verschiedene Bereiche. So wurde als Willkommenskunst der Schriftzug „Bürgerwiese“ senkrecht in einen Baumstamm geschnitzt. Blumenwiesen, Kletterhügel und Kriechtunnel wurden angelegt, Wege gepflastert, Balancierstämme zurechtgehobelt, Holzpodeste, Hütten, Baumhäuser, Tippis, Schaukeln und Bänke gebaut. Für Senioren stehen drei Fitnessgeräte zur Verfügung.
Sandra Pohlmeyer stellvertretend für die Büwi-Mädels: „Danke, dass Ihr uns vertraut habt, dass wir unsere Luftschlösser in die Realität umsetzen konnten.“ Ihr Dank galt auch Regionalmanagerin Hannah Kath, „die uns durch den Antragsdschungel geführt hat“ und der Ideenwerkstatt Lebens(t)raum aus Bielefeld, unter deren Federführung die Bürgerwiese entstand.
Nachdem Propst Meinolf Kemper den kirchlichen Segen erteilte, beendete das Zerschneiden des klassischen roten Bandes den offiziellen Teil. Danach ging es ausgelassen weiter mit Zumba, Holzschnitzen und Livemusik.
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