Züschen/Iserlohn. . Phillip Kordes begleitet seinen halb fiktiven Charakter Benedikt Halbach von Züschen ins Ruhrgebiet des späten 19. Jahrhunderts
Einfluss, Schicksalsschläge und Fernweh – im zweiten Teil seines historischen Romans erzählt Phillip Kordes die Geschichte des Züscher Landwirtes Benedikt Halbach weiter. Der selbst aus Züschen stammende Autor vermischt in seinem Werk „Des Lebens dornige Pfade“ erneut historische Ereignisse mit Fiktion. Während der erste Teil des Romans in den Jahren 1864 bis 1875 spielte (wir berichteten), erfährt der Leser nun, welche Ereignisse den Protagonisten in den folgenden 20 Jahren erwarten.
„Die Person Benedikt Halbach hat wirklich gelebt“, so Kordes. Er habe jedoch alle Namen abgeändert. Züschen und das Ruhrgebiet sind zentrale Handlungsorte. Erst spiele der Roman nur im Dorf: Benedikt Halbach hat geheiratet und bestimmt bereits in jungen Jahren das Geschehen im Ort mit. Bei einem Besuch seiner Schwester in Essen kauft der Protagonist Öfen und scheitert an dem Versuch, sie weiterzuverkaufen. „Das hat wirklich stattgefunden“, erzählt der ehemalige Lehrer. Nur zeitlich habe er einige Geschehnisse verschoben, um sie in die Geschichte einfließen lassen zu können.
Inhaltlich gebe es mehrere Schwerpunkte: Das Leben der Bauern und was sie ernten, der Kulturkampf, das Ruhrgebiet mit dem Bau der Eisenbahn und das damalige Dasein von Zigeunern in Züschen. „Früher nannte man sie ja noch so“, erklärt Kordes. Daher habe er die Bezeichnung auch in seinem Buch verwendet.
Bei Schreibblockaden helfen Pausen
Inhaltlich sei das zweite Buch bereits fertig gewesen, als der erste Teil im vergangenen Jahr erschien. „Ich habe jetzt ein Jahr lang intensiv daran geschrieben. Aber das Material war natürlich schon viel eher da“, beschreibt der Autor, der heute in Iserlohn lebt. Auch für den dritten und gleichzeitig letzten Teil habe er schon viel Material.
Dennoch brauche er zwischendurch auch andere, kleinere Projekte: „Ich hatte zwischendurch Ideen für drei Kriminalbücher. Noch habe ich aber keins davon geschrieben.“ Vor Kurzem habe eine Zeitschrift angefragt, ob er einen Kurzkrimi für sie schreiben könne. Das sorge für Abwechslung und Entspannung, meint der Autor. Denn natürlich gehören auch Schreibblockaden dazu: „Die kommen einfach. Oder man schreibt nur Blödsinn. Das ist dann wie mit Scheuklappen“, beschreibt er. In dem Fall müsse er eine Pause machen. Abstand gewinnen. Kordes: „Beim Spazierengehen fällt mir dann oft eine Lösung ein.“
Zweiter Roman jetzt erhältlich
„Dunkler Rauch am Horizont ist der erste Teil der Trilogie. Beide Bücher können im Buchhandel oder im Internet gekauft werden.
Mehr Infos zum Autor Phillip Kordes und zu seinen Werken gibt es online auf www.phillipkordes.com. Kordes hat u.a. auch Sauerlandkrimis geschrieben.
Tatkräftige Unterstützung habe er auch bei diesem Romanteil von seiner Frau erhalten: „Sie hat mindestens zehn Mal gegengelesen, äußert Kritik und weist mich auf Unstimmigkeiten hin.“
Fortsetzung nächstes Jahr
Spannend ist die Recherche für den Autor vor allem, wenn er an unterschiedlichen Orten in Deutschland Hinweise auf das Leben des Protagonisten findet. Er erzählt, dass er im Mai in Bremerhaven war und einige Zeit auf ein Kreuzfahrtschiff warten musste. „In einem Auswanderermuseum habe ich eine Passagierliste gefunden. Da standen tatsächlich der Name und das genaue Datum drauf. Das war unglaublich.“
Doch bevor Benedikt Halbach auch im Roman auswandert und alles zurücklässt, erwarten ihn in „Des Lebens dornige Pfade“ viele Schicksalsschläge. „Ich habe lange überlegt. Aber der Titel passt, glaube ich, ganz gut“, so Kordes weiter. Der dritte Teil hingegen habe noch keinen Titel. Was der Protagonist Benedikt Halbach dann erlebt, erfahre der Leser in ungefähr einem Jahr. „Das ist das Ziel.“
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