Bigge/Olsberg. . Das Ramadan-Ende feierten Christen und Muslime, Geflüchtete und Flüchtlingshelfer, gemeinsam in Olsberg. Es war ein Beitrag mehr zur Integration.
Es war spontan über die Whatsapp-Gruppe geplant: Gemeinsam mit einigen Geflüchteten lud das Team des ehemaligen Café Willkommen zur Feier des Ramadan-Endes ein. Am Samstag fand ein buntes, fröhliches Fest im und am evangelischen Gemeindehaus in Olsberg statt. Es kamen Muslime und Christen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, so dass gut 60 Erwachsene plus 20 Kinder versammelt waren.
Schon einige Integrationsschritte gemeistert
„Man hat gemerkt, dass es viel bringt, sich wiederzutreffen und zu hören, wie es allen ergangen ist“, so Elisabeth Patzsch. Gemeinsam mit drei afghanischen Frauen plante sie das Fest. Viel Werbung fand über Mundpropaganda und Handzettel statt. „Es ist spannend, zu sehen, was passiert ist und wer zum Beispiel Arbeit bekommen hat. Besonders gefreut hat mich die sprachliche Entwicklung bei den Frauen“, so Patzsch. „Man merkt, es ist Kontakt entstanden und einige Schritte in Richtung Integration sind gemeistert.“
In Traditioneller Festkleidung erschienen
Hier leben, die eigene Kultur bewahren – wie das geht, zeigte sich beim Fest: Einige Besucher kamen in traditioneller Festkleidung. Nach einer Begrüßung mit Fragen rund um den Ramadan und die Tradition des Fastenbrechens wurde das internationale Buffet, zu dem alle Gäste beigetragen hatten, eröffnet.
In vielen Gesprächen wurde deutlich, wie sich alle über das Fest und ein Wiedersehen freuten.
Der Abend, unterstützt durch „Komm -an-Mittel“ des Landes NRW, endete ausgelassen mit Musik und Tanz. Beim Abschied sagte einer der Geflüchteten zu den Organisatoren: „Danke, das war heute ein guter Tag“.
Großes Bedürfnis nach Begegnung
Elisabeth Patzsch unterstreicht: „Wir merken deutlich, dass das Bedürfnis, sich zu begegnen, bei den Ehrenamtlichen und neuen Nachbarn nach wie vor groß sind.“ Inzwischen hätten sich aber Tagesstrukturen durch Arbeit, Deutschunterricht, Schule und Kindergarten bei den Geflüchteten geändert, darum habe das Montags-Café in seiner alten Form keinen Sinn mehr gemacht.
Weitere Fahrt für den Herbst geplant
Idee gemeinsam und interkulturell umgesetzt
- Schon 2017 hatten Geflüchteten die Idee, einmal zusammen Ramadan zu feiern, jetzt wurde die Feier umgesetzt und es flossen 250 EuroLandesmittel über das Programm „Komm An“.
- Das Ramadan-Ende heißt je nach Nation unterschiedlich. Türken sagen z.B. „Zuckerfest“ (Şeker Bayrami).
- Viele der Familien – vor allem syrische und afghanische – sind schon seit bald drei Jahren in Olsberg.
Stattdessen soll es in diesem Jahr drei über „Komm-An“-Mittel finanzierte Treffen geben. Ein Ausflug ins Fort Fun machte den Anfang, Teil zwei war der Ramada-Abschluss und im Herbst ist eine Fahrt geplant. „Wir sind dankbar für das, was in Olsberg in den vergangenen drei Jahren entstanden sind“, sagte Patzsch. Ihr Anliegen: „Wir suchen noch Paten für drei Flüchtlingsfamilien, die bereit sind, ehrenamtlich Unterstützungs- und Begleitungsarbeit zu leisten.“
Folgen Sie der Westfalenpost im Altkreis Brilon auch auf Facebook.